Volltext: VIII. Jahrgang, 1903 (VIII. JG., 1903)

Nr. 9. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 69. 
innerhalb des Rahmens ihrer gesetzlichen Aufgaben und 
Mittel an die Verbesserung der Fahrrinne in einzelnen 
Stromstrecken schreiten und dieselbe in den nächsten 
Jahren bewerkstelligen werde, dass sie es jedoch der 
Regierung überlassen müsse, seinerzeit für die eventuelle 
Fortsetzung der von der Donauregulierungs-Kommission 
begonnenen Aktion in jenem erweiterten Umfange, wie 
dies durch das Gesetz über die Erbauung der Wasser¬ 
strasse notwendig werden wird, Vorsorge zu treffen. 
Die von der Donauregulierungs-Kommission am 
5. Februar 1903 gefassten Beschlüsse bedeuten somit 
eine vollkommene Klärung in der Frage des weiteren 
Vorganges bei Ausführung der Strombauten, sie bedeuten 
aber auch einen mächtigen Fortschritt in der wichtigen 
Frage der Entwicklung der Donau als Wasserstrasse 
und als Grosschiffahrtsweg, ohne welchen die zu er¬ 
bauenden Wasserstrassen ihren vollen nationalökono¬ 
mischen Nutzen nicht entfalten könnten, ja geradezu 
ein- Torso bleiben müssten. c. Z. 
Berichte von der Landesausstellung 
in Linz 1903. 
Dein Komitee für die Landesausstellung in Linz 1903 
ist es gelungen, Se. k. u. k. Hoheit den Erzherzog Franz 
Salvator als Protektor der Ausstellung zu gewinnen. 
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* 
Für die Ausstellung gibt sich bereits eine rege 
Teilnahme kund. Auf schriftlichem Wege haben sich 
bis jetzt 60 Aussteller gemeldet und mehr als 50 Zu¬ 
sicherungen, die Exposition mit bedeutsamen Objekten 
beschicken zu wollen, wurden an das Ausstellungskomitee 
mündlich abgegeben. 
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In der Ausstellung wird auch die Bauindustrie 
reichlich vertreten sein. In derselben werden sich be¬ 
finden viele Erzeugnisse aus Ton, Eisen und Holz, Gegen¬ 
stände aus Kunst- und Natursteinen, Baumaterialien jeder 
Art, wie Zement, Asbest, Weisskalk, Gips, Farben und 
auch alle anderen Artikel, die zum Baufach gehören. 
Im Dekorationsfach kommen Muster von Wandmalereien 
und Anstriche, Ornamente aus Stuck, Holz oder Zink, 
Architekturteile aus Stein oder Gips zur Schaustellung. 
Auch haben mehrere Eisenkonstruktions-Werkstätten 
und Elektrizitäts-Unternehmungen sich bereit erklärt, 
Gegenstände, die beim Baufach Anwendung finden, in der 
Ausstellung exponieren zu wollen. Kurz die baufachliche 
Abteilung wird ein reiches und interessantes Bild äb- 
geben allen Jenen, denen es von Interesse ist, zu er¬ 
fahren, wie weit die Bauindustrie in ihrer Leistungs¬ 
fähigkeit in Oberösterreich bereits vorgeschritten ist. 
Aus den Gemeinderats-Sitzungen in Linz. 
In der am 22. April abgehaltenen Sitzung des Ge¬ 
meinderates in Linz wurden folgende Bauangelegenheiten 
beraten und erledigt. 
Gemeinderat Beyer berichtet betreffend den Musik¬ 
pavillon im Volksgarten. Wie der Berichterstatter ausführt, 
schlägt das Stadtbauarnt vor, den alten Musikpavillon so 
lange zu benützen, als er noch brauchbar sei, da ein neuer 
Pavillon K 10.000 kosten würde und die Zeit auch schon 
zu kurz sei, um einen solchen anfertigen lassen zu können. 
Dieser Antrag rief anfangs eine heftige Debatte hervor, 
endlich einigte man sich dahin, dass der alte Pavillon 
so lange in Gebrauch genommen werden soll, bis das 
Stadtbauamt ein Projekt für einen neuen ausgearbeitet 
hat und derselbe fertig gestellt ist. In weiteren wurde 
beschlossen, die noch nötigen Tapeziererarbeiten im 
Saale dem Tapezierermeister Herrn Stefan Anzing er, 
die elektrische Beleuchtung in die für die Konzerte be¬ 
stimmten Teile des Volksgartens der Firma SehiessL 
den Wäscheaufzug der Maschinschlosserei Raimund 
Micke, die Lieferung des dazu nötigen Elektromotors 
der Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft 
Linz-Urfahr und die Installierung der elektrischen 
Beleuchtung im Wirtschaftsgebäude der Firma G. Zauner 
in Linz zu übertragen. 
Inhalt. Praktische Bienenhäuschen (mit Illustr.). — Die Einweihung 
der Herz Jesu-Kirehe in Lustenau. — Das neue Programm für die von der 
Donauregulierungs-Kommission auszuführenden Strombauten. — Berichte 
von der Landesausstellung in Linz. — Aus den G-emeinderats-Sitzungen in 
Linz. — Lokale Baunotizen. — Offene Stellen. — Briefkasten. — Ausweis 
über die Umschreibung von Immobilien in Linz. — Angesuchte Baulizenzen 
in Linz. — Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasser¬ 
werke. — Angesuche Baulizenzen in Urfahr. — Inserate. 
Lokale Baunotizen. 
Als Ausstellungsobjekt für die Landesausstellung in 
Linz 1903 wird in einer Tischlerei in Wels ein reich 
profiliertes Portal ausgearbeitet, wozu ein Wiener Archi¬ 
tekt die Zeichnung lieferte. Das Portal wird eine Höhe 
von fünf Meter und eine Breite von drei Meter besitzen. 
Stadtregulierungsplan. Der Gemeinde-Ausschuss der 
Stadt Ried hat das Offert der Wiener Firma Pick & 
Micko behufs Herstellung eines Lage- und Regulierungs¬ 
planes der Stadt zu dem offerierten Betrag von 9000 K 
angenommen und die genannte Firma beauftragt, die 
Arbeit in möglichst kürzester Zeit zu liefern. 
Neubau. Die Private Frau Josefine Neubauer hat 
die Grundparzelle in der Kaiser Josefstrasse Nr. 2040 
käuflich an sich gebracht und lässt darauf ein elegantes 
dreistöckiges Zinshaus erbauen. Der Bau wurde projek¬ 
tiert und wird ausgeführt vom Baumeister Herrn Gustav 
Steinberger. 
Zum Kasernenbau in Stadt Steyr. Nachdem Se. Ma¬ 
jestät der Kaiser der Stadt Steyr die Aufnahme eines 
Darlehens im Höchstbetrage von 2,000.000 K zum Bau 
einer Korps-Artilleriekaserne erster Kategorie in Steyr 
und zur Erwerbung eines 200 Joch umfassenden Grundes 
zu dem nötigen Exerzierplätze bewilligt hat, ferner, da 
das Bauprojekt schon lange bei der Gemeindevorstehung 
der Stadt Steyr vorliegt, so dürfte die Ausschreibung 
der Arbeiten für den Kasernenbau demnächst zu er¬ 
warten sein. 
Zubau zum Landesirrenliause. Die Herstellung des 
Tobtraktes zum Landesirrenhause hat die Oberöster¬ 
reichische Baugesellschaft mit 7% Nachlass von der ver¬ 
anschlagten Bausurame erhalten. 
Bau eines Hafenwäehterhauses. Die k. k. Statt¬ 
halterei lässt auf der Schiffswerfte bei Linz ein Hafen¬ 
wächterhaus erbauen. Das Parterregebäude erhielt zur 
Ausführung der Baumeister Herr Ernst Hillbrand. 
Bau einer Kapelle. Die Landesverwaltung lässt in 
der Landesgebäranstalt eine kleine Kapelle erbauen. Der 
Plan hiezu wurde im Landesbauamt ausgearbeitet. 
Anwendung der Kronenwährung im Geschäfts- 
Verkehre. Das k. k. Ministerium des Innern hat in dem 
diesfälligen Erlasse vom 8. März 1903, Z. 1786, folgendes 
ausgeführt:
	        
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