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OBEROSTERRELCHLSCHE BAUZEITUNG.
einer Unter- oder Ueberführung, wenn überhaupt möglich,
mit unerschwinglichen Kosten verbunden sein würde, die
Möglichkeit gegeben, durch Kraftwagen, die entweder
durch eine oberirdische Leitung die elektrische Kraft
zugeführt erhalten, oder die die Kraft erzeugenden An¬
lagen in sich tragen, die Transporte auch bei Ueber-
schreitung einer Eisenbahn im Niveau zu bewirken.
Hochinteressant wird es sein, die weitere Entwicklung
des Grevenbrücker Unternehmens, dessen Ausdehnung
mit Unterstützung der Provinz, der Kreise und Gemeinden
geplant ist, und den Erfolg der Bestrebungen, das Nette¬
tal in der angegebenen Weise dem Verkehre zu er-
schliessen, weiter zu verfolgen. Auch die Gemeinde
Monheim a. Rh. hat beschlossen, eine solche Verkehrs¬
anlage für Personen- und Güterverkehr auf der Strasse
zwischen Monheim und Langenfeld (Eisenbahnstation)
einzurichten. Die Gemeinde hat das System Schiemann
gewählt und die Ausführung dem Zivilingenieur Stobrawa
in Köln übertragen, der auch die Grevenbrücker Anlage
erbaut hat. Der Betrieb wird im Marz 1904 eröffnet
werden; es wird dies die erste elektrische „Dorfbahn“
im Rheinland sein.
Lokale Baunotizen.
Zum Bau des Artillerie-Korpsgebäudes in Stadt
Steyr. Bis heute den 1. Dezember 1903 wurden folgende
Baumeisterarbeiten zum Bau des Artillerie-Korpsgebäudes
in Steyr vergeben. Die Herstellung des Unteroffiziers-
Gebäudes erhielt Baumeister J. Plochberger, die Her¬
stellung der Marketenderei Baumeister K. Rosenauer
(Gmunden), die Herstellung des Mannschaftsgebäudes
Baumeister J. Plochberger, die Herstellung der ge¬
deckten Reitschule Baumeister K. Rosenauer, die Her¬
stellung des Stabsstalles Baumeister P. Stohl, die Her¬
stellung der sechs Batteriestallungen Baumeister F. Stohl,
die Herstellung der Hufbeschlagschmiede Baumeister
J. Plochberger, die Herstellung des Remontenstalles,
des Krankenstalles und des Stalles für verdächtige Pferde
Bauunternehmung Hingerl (Dietach).
Franz Stark f. Am 14. November d. J. verschied
hier der vorteilhaft bekannte Bildhauer Herr Franz
Stark, ein Kunstgewerbetreibender, der namentlich in
Nr. 23.
figuralischen Arbeiten Vorzügliches leistete und dem auch
zufolge seiner richtigen Auffassung und Behandlungs¬
weise derartiger Gestaltungen die meisten solcher Auf¬
träge zugeteilt wurden. Auch als Ornament-Bildhauer
war Franz Stark bei unseren Architekten und Bau¬
meistern sehr beliebt, weshalb sein Atelier mit Aufträgen
stets reichlich versehen war. Nur in letzterer Zeit, als
der Dahingeschiedene durch seine Krankheits-Zustände
in eine trübe Stimmung verfiel, konnte das Unternehmen
nicht mehr auf derselben Höhe erhalten bleiben, was
ihn zu dem Entschlüsse brachte, dasselbe vom 1. Jänner
1904 ab aufzugeben und sich ins Privatleben zurück¬
zuziehen. Es ist indes anders gekommen. Sechs Wochen
vorher befreite ihn der Tod von seinem qualvollen Leiden,
eine trauernde Familie und viele gute Freunde im tiefen
Schmerze zurücklassend. Franz Stark war ein leut¬
seliger Charakter und daher in allen Künstler- und ge¬
werblichen Kreisen gern gesehen. Das Leichenbegängnis
des Dahinge.schiedenen fand am 16. November, nach¬
mittags 3 Uhr, vom Trauerhause Langgasse unter Be¬
teiligung von mehreren Vereinen und zahlreichen
Freunden des Verstorbenen statt. Möge ihm die Erde
leicht sein!
Umgestaltung einer Hausfassade. Herr Hans Baum-
gar t in ge r, Cafetier und Hausbesitzer, Landstrasse 58,
lässt die Fassade seines Hauses gänzlich umgestalten
und auch im Innern desselben mehrere Veränderungen
vornehmen. Diese Herstellungen wurden dem Baumeister
Herrn Gustav Steinberger übertragen.
Neubau. Herr Franz Lindinger, Hausbesitzer hier,
hat von der „Oberösterreichischen Baugesellschaft“ den
Baugrund, Ecke der Volksfeststrasse und Gemeinde¬
strasse, gekauft und lässt an dessen Stelle von der
genannten Gesellschaft nächstes Frühjahr ein elegantes
zweistöckiges Zinshaus erbauen.
Kanalisierung. Der Gemeinderat von Linz hat die
Kanalisierung der Raimund- und Grillparzerstrasse dem
Baumeister Herrn Josef Simon übertragen.
Gasheizung im Mariä Empfängnisdome in Linz.
Im Mariä Empfängnisdome werden jetzt Heizversuche
mit Gasöfen vorgenommen, ein Heizsystem, das schon
in vielen Kirchengebäuden des Auslandes eingeführt ist
und sich vorzüglich bewährt hat.
Angesuchte Baulizenzen in Linz.
In der Zeit vom 15. November bis 30. November 1903 wurde um folgende Baulizenzen angesucht:
Bauwerber
Oertlichkeit
Art des Baues
Baumeister
| Franz Lindinger
Volksfeststrasse
zweistöckiges Wohnhaus
Oberösterreichische
Baugesellschaft
Michael Fessinger
Mariahilfgasse
einstöckiges Wohnhaus
Oberösterreichische
Baugesellschaft
Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke
In der Zeit vom 15. November bis 30. November 1903 haben beim städtischen Wasserbauamte folgende Grundbesitzer
den Wunsch des Wasserbezuges aus dem Wasserwerke angemeldet:
Name
Oertlichkeit
Installateur
Leopold Aichberger
Seilerstätte 19
Johann Herbsthofer
Oberöst. Baugesellschaft
Gemeindestrasse
Gräfners Witwe
Johann Herbsthofer
Schützenstrasse 5
Johann Herbsthofer
Katharina Mayrhofer
Baumbachstrasse 20
Johann Herbsthofer