Volltext: VIII. Jahrgang, 1903 (VIII. JG., 1903)

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VIII. Jahrgang, Nr. 22. 
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Linz. 15. November 1903. 
Oberösterreichische Banzeitnng 
Zeitschrift für Bauwesen 
Organ des „Vereines der Baumeister in Oberösterreich“. 
Redaktion und Administration: LINZ. Mozartstrasse 28. Herausgeber und Verleger: EDUARD KORNHOFFER. 
Mau pränumeriert auf die ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: 
I ganzjährig mit K 20. - ( ganzjährig mit . K 16 
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^vierteljährig . .. o.— \ vierteljährig . . 4 
Erscheint am 1. und 15. 
Monat. 
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INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten 
Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober¬ 
österreichischen Bauzeitung“, Linz, Mozartstrasse 28, ferner bei 
allen grösseren Annoncan-Expeditionen des In- u. Auslandes. Eventuelle 
".ekiamationen und Beschwerden direkt an uns erbeten. 
Inhalt. Neue Betoneisendeeke (mit Abbildungen). — Zur Errichtung 
von Arbeiterwohnhäusern in Linz. — Bauordnung und Gesundheitspflege. 
— Schwer brennbare Holzarten. — Diverses. — Lokale Baunotizen. — Aus 
der Fachliteratur. — Anmeldungen für Wasserbezug in Linz. — Brief¬ 
kasten. — Inserate. 
Neue Betoneisendecke, d. r. p. 
Eine grosse Anzahl Baufachleute hat sich in den 
letzten Jahren mit Recht dazu entschlossen, in aus¬ 
giebigster Weise von den massiven Deckenkonstruktionen 
für viele Bauten Gebrauch zu machen. 
Der massive Deckenbau hat denn auch bereits heute 
einen solchen Aufschwung mit vorzüglichen Erfolgen 
erzielt, dass er für unsere zukünftigen Bauten fast ohne 
Ausnahme ganz oder wenigstens teilweise zur Ausführung 
gelangen wird. 
Um aber einer massiven Decke mit Sicherheit zur 
allgemeinen Einführung und Anwendung zu verhelfen, 
muss dieselbe vor allen Dingen neben der unbedingten 
Gewähr für Festigkeit und Tragfähigkeit auch die Mög¬ 
lichkeit bieten, sich so billig hersteilen zu lassen, dass 
sie in allen Gegenden keinesfalls teurer wird als Holz¬ 
balkendecke. 
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Bandeisen in Beton 
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Fi g. 1. 
Die einfachste massive und gerade Decke würde eine 
Stampfbetonplatte zwischen Trägern, beziehungsweise 
Mauern sein. Diese Platten können nur bei geringer 
Spannweite Verwendung finden, da man bei grösserer 
Feldbreite (Entfernung von Träger zu Träger) die Platten¬ 
stärke zu hoch annehmen und dadurch das Eigengewicht 
der Decke unnötig erhöhen müsste. Es fehlt nämlich der 
Betonplatte (ebenso den meisten Decken aus Formsteinen) 
in der unteren Zone die Zugfestigkeit und gerade diese 
ist es, die einer scheitelrechten Decke grosse Tragfähigkeit 
verleiht. Um diese zu erreichen, werden in die Platten 
irgend welche Eiseneinlagen eingebettet; aber keine von 
diesen eignet sich so günstig dazu als wie Baud-, be¬ 
ziehungsweise Flacheisen. 
Das Einbetten von hochkant gestellten Band-, Flach¬ 
oder ähnlichem Eisen in Beton war bisher wegen der 
Kippgefahr eine mühselige Arbeit. Bei der neuen Decken¬ 
konstruktion, welche unter dem Namen „Weltdecke“ ein¬ 
geführt wird, ist dieser Üeb eist and beseitigt, indem mit 
Hilfe eines geschützten Verfahrens die Bandeisen leicht 
aufrecht und in gleichmässigem und richtigem Abstande 
gehalten werden. 
Die Ausführungsweise und Konstruktion ergibt sich 
mit Hilfe der Abbildungen (Fig. 1 bis 3) aus folgendem, 
wobei bemerkt wird, dass zur Herstellung nur gewöhnliche 
Ziegel- oder poröse Steine, Zementmörtel und in den 
meisten Fällen 1X25 Millimeter starkes Bandeisen ver¬ 
wendet werden, also Materialien, die überall zu haben sind: 
Nach Herstellung der provisorischen Holzeinschalung 
werden die Bandeisen hochkant gestellt und gehalten, 
sowie in gleichmässigen Abständen verteilt. Dann wird 
Bandeisen in Beton 
Putz 
Fig. 2. 
eine Zementbetonschicht, 25 Millimeter stark, auf die 
Holzverschalung aufgebracht, welche die Bandeisen¬ 
querstäbe vollständig einschliesst. Auf diese Betonschicht 
wird noch in bindefähigem Zustande eine Flachschicht 
von Ziegel- oder porigen Steinen in Zementmörtel ge¬ 
pflastert. Beide Schichten bilden nach dem Erhärten 
eine nur 9*5 Zentimeter starke Steinplatte, die von grosser 
Widerstandsfähigkeit gegen Biegungs-Beanspruchung ist. 
Die „Weltdecke“ besteht also aus einer 2-5 Zentimeter 
FlachschicLt . 
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Bandeisen in Beton 
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Beton 
Fig. 3. 
Beton 
starken Betonschicht mit eingelegten Bandeisen und einer 
darauf gepflasterten Flachschicht. 
Um eine gute Verankerung zu erreichen, werden die 
Bandeisen nach Abbildung (Fig. 2) an den Enden um 
90° verdreht und nach oben gebogen. 
Will man die Auffülle von Oberkante Deckenplatte 
bis Fussboden ersparen und auch etwa eine grössere 
lichte Höhe des überdeckten Raumes ermöglichen, so 
ordne man die Decke nach Abbildung (Fig. 3) an. 
Die Decke hat sich vorzüglich bewährt und sind 
Ausfertigungs-Lizenzen durch das Patentanwaltsbüreau 
Sack, Leipzig, zu vergeben. S‘..k.
	        
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