Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Nr. 2. 
Seite 6. 
lassen. Der Kauf kam jedoch nicht zustande und der 
eventuelle Käufer weigerte sich nun, der Firma die An¬ 
fertigung des Kostenanschlages zu vergüten, weil hier¬ 
über nichts vereinbart worden, eine solche Vergütung 
aber auch nicht üblich sei. Die Gewerbekammer sprach 
sich nun in dieser Sitzung dahin aus, dass die Vergütung 
allerdings nicht üblich sei bei Vergebung von Arbeiten 
im Submissionswege, wenn aber zur Herstellung von 
Kostenanschlägen besondere Besichtigungen erforderlich 
seien, beziehungsweise die Kostenanschläge dazu dienen 
sollen, den eventuellen Käufer über den Preis, den er 
zahlen könne, besser zu informieren, die Anschläge also 
den Charakter von Gutachten haben, so sei es nur 
gerechtfertigt, wenn der Gewerbetreibende für die Be¬ 
mühung Zahlung fordere. (Techn. Ind. Rundschau.) 
Patentliste 
über in Oesterreich und in Deutschland angemeldete und 
erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler, 
Ingenieur und Patentanwalt, Wien, VII/2, Siebensterngasse 39. 
Mit Ausnahme von Recherchen erhalten die P. T. Abonnenten 
und Inserenten jede Auskunft kostenlos. 
In Oesterreich ausgelegte Patente: 
Zerlegbares Gebäude. Ludwig A. Höfler, Mödling bei 
Wien. — A 349 — 02. 
Zerlegbare Gebäude. Jan Kulhanek, Prag. — 6343 — 01. 
In Oesterreich erteilt: 
Putzträger. Theodor Barta, Wien. — No. 10646. 
Verfahren zur Herstellung armierter Betonträger. Rudolf 
Grimm, Wien. — No. 10638. 
Handziegelpresse. Firma Gebrüder Schwartze, Lüding¬ 
hausen. — No. 10704. 
In Deutschland angemeldet: 
Ziegelwagen. Karl Keller, Laggenbeck. — K. 22537. 
Verfahren zur Herstellung von Zement. Julius Gresly, 
Liesberg. — G. 17349. 
Dachbügel für Hängegerüste aus zwei gelenkig mitein¬ 
ander verbundenen und in verschiedenen Neigungen 
zueinander feststellbaren Schenkeln. Otto Schmeren- 
beck, Barmen. — Sch. 18535. 
Kunststeinpresse mit fahrbarem Formkasten und Press¬ 
walze. Arthur Eitner, Leipzig-Kleinzschocher. — 
E. 8410. 
Verfahren zur Vorbereitung der Rohstoffe für die Her¬ 
stellung von Kalksandsteinen. Josef Esterer & Ko., 
G. m. b. H., Köln am Rhein. — E. 6995. 
Verfahren zur Herstellung von Holzzementdielen mit 
Eiseneinlagen. Paul Stolte, Berlin. — St. 6265. 
Ziegeldach mit Unterböden als Ersatz der Dachbelattung, 
des Befestigens und des Einschmierens der einzelnen 
Ziegel. Erasmus Pott, Köln. — P. 13524. 
Verfahren zur Herstellung von Bau- und Isolier- 
Materialien aus Gips. Ludwig Mack, Stuttgart. —- 
M. 21314. 
Benetzvorrichtung an Ziegelsteinaufzügen. H. Wälder, 
Karlsruhe. — W. 19201. 
Verfahren zum Verblenden gebrannter Ziegelwaren auf 
kaltem Wege. Alfred Cords, Schöneberg, und Karl 
Schmaus, München. — C. 10612. 
Verfahren zur Herstellung von Zement. Eduard Gogler, 
Podgörze. — G. 16163. 
Tonreiniger. Hermann Diesener, Charlottenburg. — D. 12301. 
Fahrbares und zusammenklappbares Baugerüst. Hugo 
Reinecke, Reinickendorf. — R. 16405. 
Abschneidevorrichtung für Ziegelstrangpressen. Karl Riedel 
und Hermann Schiegner, Rockendorf. — R. 16950. 
In Deutschland erteilt: 
Füllvorrichtung für fahrbar angeordnete Formkästen von 
Kunststeinpressen. Arthur Eitner, Leipzig-Klein¬ 
schocher. — No. 138743. 
Vorrichtung zum absatzweisen Drehen von Formtischen. 
Max Friedrich & Ko., Leipzig-Plagwitz. — No. 138835. 
Verfahren zur Herstellung von Kunststeinen mit Einlage. 
Karl Krause, Berlin. — No. 138744. 
Verfahren zur Herstellung von Kalksandsteinen aus einem 
Gemenge von Kalk, Sand und Kieselguhr. Hans Chr 
Meurer, Charlottenburg. — No. 138935. 
Füllvorrichtung für Formtrommeln. Oskar Busse, Zeitz. 
No. 138976. 
Verfahren zur Herstellung von fugenlosen Mörtelwänden 
und hierzu erforderliche Schalwand. Albert Lugino, 
Charlottenburg. — No. 139062. 
Halter mit doppelseitigem Griff zur Herstellung von Putz¬ 
decken unter Holz- und Eisenbalken. Jean Erath, 
Strassburg i. E. — No. 138950. 
Eingesendet. 
Förderung des Kleingewerbes. Kürzlich wurde vom 
k. k. Handels-Ministerium der Bericht über die Förderung des 
Kleingewerbes im Jahre 1901 herausgegeben. Dieser umfang¬ 
reiche Bericht schildert den Gewerbeförderungs-Dienst des 
Handels-Ministeriums, die kleingewerblichen Ausstellungen, 
die Meisterkurse, die Zuwendung von Arbeitsbehelfen und 
Darlehen, die Einflussnahme auf die Lehrlingsausbildung und 
das kleingewerbliche Kreditwesen, die Gewerbeförder ungs- 
Aktion der Landesausschüsse und Handels- und Gewerbe¬ 
kammern und die Gewerbeförderungs - Institute in Prag, 
Reichenberg, Brünn, Klagenfurt, Steyr und Innsbruck. Dem 
Handels-Ministerium stand im Berichtsjahre für die obigen 
Zwecke der Gewerbeförderungs-Kredit im Betrage von rund 
600.000 Kronen zur Verfügung; mit Hinzurechnung der von 
einzelnen Landesausschüssen, Handelskammern u. s. w. ge¬ 
machten Zuwendung wurde im Jahre 1901 über eine Million 
Kronen und im ganzen seit dem Beginne der Gewerbeförde¬ 
rungs-Aktion des Handels-Ministeriums bis Ende 1901 gegen 
fünf Millionen Kronen für die Gewerbeförderung verwendet. 
Die wichtigsten Ziffern sind folgende: In 98 bisher in 
Wien vom Gewerbeförderungs-Dienst abgehaltenen Meister¬ 
kursen wurden 1362 Gewerbetreibende unentgeltlichaus gebildet 
und denselben an Stipendien rund 200.000 Kronen ausbezahlt. 
Ferner wurden in 124 Fachkursen ausserhalb Wien 3229 Ge¬ 
werbetreibende unentgeltlich ausgebildet und ausserdem wurde 
eine grosse Anzahl von Kursen durch Subventionen gefördert. 
Es wurden an über 100 Genossenschaften von Gewerbetreiben¬ 
den Motoren-Maschinenund Werkzeuge im Betrage von 780.000 
Kronen hinausgegeben und Darlehen zur Bildung von Roh¬ 
stoff-, Magazins- und Produktiv-Genossenschaften im Betrage 
von 150.000 Kronen erteilt. Ferner wurden 141 Ausstellungen 
von Lehrlingsarbeiten subventioniert und 17 kleingewerbliche 
Ausstellungen. Durch Vermittlung des Handels-Ministeriums 
werden alljährlich Militärlieferungen im Werte von 850.000 
Kronen an Kleingewerbetreibende verteilt. Der Gewerbeförde¬ 
rungs-Dienst des Handels-Ministeriums ist im ärarischen Ge¬ 
bäude im neunten Wiener Bezirke, Severingasse Nr. 9, unter¬ 
gebracht. Nach dem Vorbilde der Einrichtungen desselben 
wurden die bereits oben genannten Institute errichtet und 
wurde die Errichtung von solchen in Bozen, Rovereto, Graz, 
Triest und Görz in Aussicht genommen. Der Bericht ist in 
der Hof- und Staatsdruckerei erhältlich.