Volltext: VIII. Jahrgang, 1903 (VIII. JG., 1903)

Seite 154. 
OBERÖSTE 
oder Nasswerden ist fast unmöglich. Gleichzeitig wird 
jede gewaltsame Beschädigung der Transport- sowie der 
Standgefässe vermieden. Die Vorzüge der FurchVschen 
Mörtelbutte sind demnach: grosse Ersparnis an Reparatur- 
und Neubeschaffungskosten für Geräte, um vielleicht 
50°/o gesteigerte Leistung der Mörtelträger und erhöhter 
Schutz gegen Unfälle. Diese daher wohl empfehlens¬ 
werten Mörtelbutten werden von der Firma August 
Furcht, Rudolstadt i. Th. zum Preise von 7-50 Mark 
(lackiert) und 8*50 Mark (verzinkt) geliefert. Dazu ge¬ 
hörige Lederriemen können ebenfalls von da bezogen 
werden, sowie alle Transportblechgefässe u. s. w. 
b) Mörtel träger. 
(Oesterreich Patent angemeldet.) 
Bei den bis jetzt sieh im Gebrauch befindlichen 
Mörtelträgern (Vögel) sind die Vorderböden, Aufschlag¬ 
böden eingenietet, eingefalzt, mit Winkeleisen, auch mit 
Bandeisenwinkel versehen. Um den Inhalt, Schlicker, 
zu entleeren, schlägt der das Gerät bedienende Arbeiter 
dasselbe auf den bereit stehenden Kübel auf, somit 
gleitet die Masse aus demselben. Eine ziemliche -Last 
wird mit diesem befördert und durch das unzählige Auf¬ 
schlagen tagsüber leidet, der Vorderboden trotz Winkel¬ 
eisen-Verstärkung derartig, dass jeder Kenner von solchen 
genau weiss* wie die Nieten abspringen, Winkel- und 
Bandeisen platzen los, der eingesetzte Boden springt aus 
dem Falz und das Gerät ist unbrauchbar trotz weniger 
Benutzung. 
Diesen Uebelständen solcher gebräuchlichen Geräte 
abzuhelfen, hat sich Herr Aug. Furcht zur Pflicht ge¬ 
stellt, ein Gerät, zu schaffen, das allen Anforderungen 
entspricht und gesetzlich geschützt ist. 
Das neue Gerät hat die Grösse, wie die allgemein 
im Gebrauch sich befindlichen. 
Was den besagten Vorderboden betrifft, ist derselbe 
eingesetzt (nicht aufgenietet und aufgefalzt), nach aussen 
breit abgekantet, übergreift das Rumpfblech nebst an¬ 
gesetzter Stabeisenumgrenzung. 
Vorteile dieses neuen Mörtelträgers sind: 
1. Leichtes Ausgleiten der Masse, weil der Boden 
der angepassten Schrägung entspricht; 
2. Sicheres und leichtes Aufschlagen, weil die Stab- 
eisengrenzung aus einem Stück; 
3. Der Vorderboden abgekantet nach aussen, wo¬ 
durch das Eisenblech eine doppelte Verstärkung im 
Material erzielt; 
4. Uebergreifung des Bleches zum Stabeisen, welches 
in der Umrahmung eingenietet ist und gewinnt somit 
der Mörtelträger eine dreifache noch nie dagewesene 
Haltbarkeit. 
Trotz dieser solidesten Konstruktion sind die Preise 
verhältnismässig so minimal gestellt, dass die Geräte 
konkurrenzlos jedem Käufer entsprechen. 
Preise des neuen Mörtelträgers sind: 
Grösse Nr. 
1 
2 
3 
Höhe cm 
22 
23 
25 
Obere Weite cm 
23X68 
24X72 
26X76 
Gewicht kg zirka 
5 
5.5 
6.8 
Schwarz lackiert Mk. St. 2*60 
3-10 
3-70 
Verzinkt St. 
3-25 
3-90 
4-50 
Alleiniger Fabrikant ist August Furcht, Rudolstadt 3, 
Thüringen. 
IHE BAUZEIT UND. Nr. 20. 
Deutsche Städteausstellung in Dresden. 
Julius v. Bük-Dresden. 
(Nachdruck verboten.) (Schluss). 
Unter den baukeramischen Patentartikeln, die Be¬ 
achtung verdienen, wäre der selbstsaugende Essenstein 
nach Jahns Patent zu nennen. Er vermehrt die zahl¬ 
reichen Mittel zur Beschaffung eines guten Zuges, soll 
die Luft erneuern und den Rauch verhüten, soll daher 
auch jeden Schornstein und Lüftungsaufsatz als über¬ 
flüssig erscheinen lassen. Diese Essensteine werden bereits 
von mehreren Fabriken mit .gutem Erfolge, wie in der 
Tonwarenfabrik in Sommerfeld, Aachener Tonwerken in 
Forst, in Böblingen- in Württemberg, hergestellt. Das 
Format dieser Essensteine ist das übliche in doppelter 
Hohe einschliesslich Fuge, also 14*7 Zentimeter bei 19 
und 25 Zentimeter Länge auf 12*5 Zentimeter Breite, so 
dass die Vermauerung mit den gewöhnlichen Steinen 
zusammen bequem möglich ist. Doch werden die Steine 
auch nach anderen beliebigen Abmessungen geliefert. 
Je nach einfachen, doppelten oder dreifachen Schorn¬ 
steinanlagen kosten dieselben Mk. 7*50, 11*40, 15*20. 
Dem bisher in keiner Ausstellung in einem ähnlichen 
Umfange aufgeführten Tiefbauten hat sich in einer 
zweckdienlichen Vereinigung die deutsche . Steinzeug¬ 
industrie angeschlossen. Bilden ihre Erzeugnisse doch 
das wichtigste Baumittel für alle diese hochwichtigen 
Bauanlagen. Längs dieser Sondergruppe haben die be¬ 
deutendsten deutschen Fabriken in mächtigen Gruppen 
all die Tiefbaubehelfe dem grossen Publikum vorgeführt, 
um zu zeigen, welche Bedeutung die Steinzeugindustrie 
namentlich in der Gesundheitstechnik errungen hat. 
Es wäre ein müssiges Beginnen, über die Beschaffen¬ 
heit, den praktischen Wert, technische Vollendung oder 
gar über die Art des Aufbaues der Objekte Kritik zu 
üben. Ob nun die Scherben rotbraun, schwarz, gelb 
oder wie im Norden Frankreichs grau sind, darüber wollen 
wir gar nicht rechten, da dies an den Erden und deren 
Brandfarbe liegt. An der Ausstellung waren überhaupt 
nur die namhaftesten Steinzeugwerke beteiligt, und es 
ist daher wohl selbstredend, dass nur das Beste geboten 
wurde. Dass man recht grosse Objekte aufgebaut hat, 
um Waren in recht grossen Abmessungen vorzuführen, 
wird man auch bei Strassenbaustoffen leicht erklärlich 
finden. Ob es nun nord- oder süddeutsche Fabriken 
waren, wird kaum von qualitativer Bedeutung sein. Tat¬ 
sache ist, dass nur tadellose Erzeugnisse von allen Teil¬ 
nehmern ausgestellt wurden. Als eine vorzügliche 
Neuerung stellt die D. Steinzeugwarenfabrik für Kanali¬ 
sation und chemische Industrie in Friedrichsfeld, Kanal¬ 
stücke aus Zementbeton mit Sohlschalen, Knautschen 
Platten und Steinzeug ausgekleidet aus. Beteiligt sind 
noch in einer eigenen Halle die D. Tonröhren- und 
Schamottefabrik in Münsterberg mit einer Gruppe im 
Freien vor der Strassenbaugruppe die Firma F. Fikentscher 
in Zwickau. An diese Industriellen schliessen sich die 
Ausstellungen der Bauunternehmer von Kanalisationen 
und Wasserleitungen. Wohl einer der bedeutendsten 
dieser Spezialitäten ist Ingenieur F. Salbach in Dresden, 
der eine ganze Reihe von vorzüglich gelungenen Wasser¬ 
leitungen in Deutschland, Oesterreich und Ungarn aus¬ 
geführt hat. 
In der Maschinenhalle finden wir noch das Demon¬ 
strationsobjekt einer im Beleuchtungswesen, soweit es 
die Leuchtgasherstellung betrifft, bekannten keramischen
	        
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