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OBERÖSTE
oder Nasswerden ist fast unmöglich. Gleichzeitig wird
jede gewaltsame Beschädigung der Transport- sowie der
Standgefässe vermieden. Die Vorzüge der FurchVschen
Mörtelbutte sind demnach: grosse Ersparnis an Reparatur-
und Neubeschaffungskosten für Geräte, um vielleicht
50°/o gesteigerte Leistung der Mörtelträger und erhöhter
Schutz gegen Unfälle. Diese daher wohl empfehlens¬
werten Mörtelbutten werden von der Firma August
Furcht, Rudolstadt i. Th. zum Preise von 7-50 Mark
(lackiert) und 8*50 Mark (verzinkt) geliefert. Dazu ge¬
hörige Lederriemen können ebenfalls von da bezogen
werden, sowie alle Transportblechgefässe u. s. w.
b) Mörtel träger.
(Oesterreich Patent angemeldet.)
Bei den bis jetzt sieh im Gebrauch befindlichen
Mörtelträgern (Vögel) sind die Vorderböden, Aufschlag¬
böden eingenietet, eingefalzt, mit Winkeleisen, auch mit
Bandeisenwinkel versehen. Um den Inhalt, Schlicker,
zu entleeren, schlägt der das Gerät bedienende Arbeiter
dasselbe auf den bereit stehenden Kübel auf, somit
gleitet die Masse aus demselben. Eine ziemliche -Last
wird mit diesem befördert und durch das unzählige Auf¬
schlagen tagsüber leidet, der Vorderboden trotz Winkel¬
eisen-Verstärkung derartig, dass jeder Kenner von solchen
genau weiss* wie die Nieten abspringen, Winkel- und
Bandeisen platzen los, der eingesetzte Boden springt aus
dem Falz und das Gerät ist unbrauchbar trotz weniger
Benutzung.
Diesen Uebelständen solcher gebräuchlichen Geräte
abzuhelfen, hat sich Herr Aug. Furcht zur Pflicht ge¬
stellt, ein Gerät, zu schaffen, das allen Anforderungen
entspricht und gesetzlich geschützt ist.
Das neue Gerät hat die Grösse, wie die allgemein
im Gebrauch sich befindlichen.
Was den besagten Vorderboden betrifft, ist derselbe
eingesetzt (nicht aufgenietet und aufgefalzt), nach aussen
breit abgekantet, übergreift das Rumpfblech nebst an¬
gesetzter Stabeisenumgrenzung.
Vorteile dieses neuen Mörtelträgers sind:
1. Leichtes Ausgleiten der Masse, weil der Boden
der angepassten Schrägung entspricht;
2. Sicheres und leichtes Aufschlagen, weil die Stab-
eisengrenzung aus einem Stück;
3. Der Vorderboden abgekantet nach aussen, wo¬
durch das Eisenblech eine doppelte Verstärkung im
Material erzielt;
4. Uebergreifung des Bleches zum Stabeisen, welches
in der Umrahmung eingenietet ist und gewinnt somit
der Mörtelträger eine dreifache noch nie dagewesene
Haltbarkeit.
Trotz dieser solidesten Konstruktion sind die Preise
verhältnismässig so minimal gestellt, dass die Geräte
konkurrenzlos jedem Käufer entsprechen.
Preise des neuen Mörtelträgers sind:
Grösse Nr.
1
2
3
Höhe cm
22
23
25
Obere Weite cm
23X68
24X72
26X76
Gewicht kg zirka
5
5.5
6.8
Schwarz lackiert Mk. St. 2*60
3-10
3-70
Verzinkt St.
3-25
3-90
4-50
Alleiniger Fabrikant ist August Furcht, Rudolstadt 3,
Thüringen.
IHE BAUZEIT UND. Nr. 20.
Deutsche Städteausstellung in Dresden.
Julius v. Bük-Dresden.
(Nachdruck verboten.) (Schluss).
Unter den baukeramischen Patentartikeln, die Be¬
achtung verdienen, wäre der selbstsaugende Essenstein
nach Jahns Patent zu nennen. Er vermehrt die zahl¬
reichen Mittel zur Beschaffung eines guten Zuges, soll
die Luft erneuern und den Rauch verhüten, soll daher
auch jeden Schornstein und Lüftungsaufsatz als über¬
flüssig erscheinen lassen. Diese Essensteine werden bereits
von mehreren Fabriken mit .gutem Erfolge, wie in der
Tonwarenfabrik in Sommerfeld, Aachener Tonwerken in
Forst, in Böblingen- in Württemberg, hergestellt. Das
Format dieser Essensteine ist das übliche in doppelter
Hohe einschliesslich Fuge, also 14*7 Zentimeter bei 19
und 25 Zentimeter Länge auf 12*5 Zentimeter Breite, so
dass die Vermauerung mit den gewöhnlichen Steinen
zusammen bequem möglich ist. Doch werden die Steine
auch nach anderen beliebigen Abmessungen geliefert.
Je nach einfachen, doppelten oder dreifachen Schorn¬
steinanlagen kosten dieselben Mk. 7*50, 11*40, 15*20.
Dem bisher in keiner Ausstellung in einem ähnlichen
Umfange aufgeführten Tiefbauten hat sich in einer
zweckdienlichen Vereinigung die deutsche . Steinzeug¬
industrie angeschlossen. Bilden ihre Erzeugnisse doch
das wichtigste Baumittel für alle diese hochwichtigen
Bauanlagen. Längs dieser Sondergruppe haben die be¬
deutendsten deutschen Fabriken in mächtigen Gruppen
all die Tiefbaubehelfe dem grossen Publikum vorgeführt,
um zu zeigen, welche Bedeutung die Steinzeugindustrie
namentlich in der Gesundheitstechnik errungen hat.
Es wäre ein müssiges Beginnen, über die Beschaffen¬
heit, den praktischen Wert, technische Vollendung oder
gar über die Art des Aufbaues der Objekte Kritik zu
üben. Ob nun die Scherben rotbraun, schwarz, gelb
oder wie im Norden Frankreichs grau sind, darüber wollen
wir gar nicht rechten, da dies an den Erden und deren
Brandfarbe liegt. An der Ausstellung waren überhaupt
nur die namhaftesten Steinzeugwerke beteiligt, und es
ist daher wohl selbstredend, dass nur das Beste geboten
wurde. Dass man recht grosse Objekte aufgebaut hat,
um Waren in recht grossen Abmessungen vorzuführen,
wird man auch bei Strassenbaustoffen leicht erklärlich
finden. Ob es nun nord- oder süddeutsche Fabriken
waren, wird kaum von qualitativer Bedeutung sein. Tat¬
sache ist, dass nur tadellose Erzeugnisse von allen Teil¬
nehmern ausgestellt wurden. Als eine vorzügliche
Neuerung stellt die D. Steinzeugwarenfabrik für Kanali¬
sation und chemische Industrie in Friedrichsfeld, Kanal¬
stücke aus Zementbeton mit Sohlschalen, Knautschen
Platten und Steinzeug ausgekleidet aus. Beteiligt sind
noch in einer eigenen Halle die D. Tonröhren- und
Schamottefabrik in Münsterberg mit einer Gruppe im
Freien vor der Strassenbaugruppe die Firma F. Fikentscher
in Zwickau. An diese Industriellen schliessen sich die
Ausstellungen der Bauunternehmer von Kanalisationen
und Wasserleitungen. Wohl einer der bedeutendsten
dieser Spezialitäten ist Ingenieur F. Salbach in Dresden,
der eine ganze Reihe von vorzüglich gelungenen Wasser¬
leitungen in Deutschland, Oesterreich und Ungarn aus¬
geführt hat.
In der Maschinenhalle finden wir noch das Demon¬
strationsobjekt einer im Beleuchtungswesen, soweit es
die Leuchtgasherstellung betrifft, bekannten keramischen