Volltext: VII. Jahrgang, 1902 (VII. JG., 1902)

Seite 104. 
OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Nr. 12. 
Scheinig der Strassenbahn Linz—Urfahr für den 
elektrischen Theil bestellt,. — Wie mitgetheilt wird, ist 
die Baucommission endgiltig auf den 4. Juli 1. J. an¬ 
geordnet worden. 
Aus der Fachliteratur. 
Alt-Prag. Das neue Doppelheft dieses ganz ausser¬ 
ordentlich interessanten künstlerischen Sammelwerkes Alt- 
Prager Ansichtsaquarelle kann am treffendsten als das Heft 
der „stillen Idyllen aus der mittelalterlichen Stadt“ charakte¬ 
risiert werden. Schweigsame malerische Winkel — einer 
reizender und interessanter als der andere — erscheinen auf 
diesen Cartons des Malers V. Jansa. Hier alterthümliche 
Häuser mit den charakterisierenden Laubengängen, gebro¬ 
chenen Fronten und Giebeln in der Kleinseitnergasse, dort 
die Umgebung zweier alter Gotteshäuser, der Laurenzikirche 
und der Strahoverkirche. Hier verstummt die lärmende Woge 
des grosstädtischen Lebens der unterhalb gelegenen Stadt- 
theile. Daneben die ruhigen, längst abgestorbenen Wohnsitze 
alter Adelsfamilien, dort am Kleinseitner-Ring als Wahr¬ 
zeichen der einstigen Schrecken der Pest die heute stumm 
gen Himmel ragende Pestsäule. Weiter ein malerisches 
Bürgerhaus in einer versteckten düsteren Gasse der Altstadt. 
Aus dem ganzen Heft weht ein eigener historischer Hauch 
und wirkt mit all dem schlummernden idyllischen Zauber 
auf den an das moderne lärmende Getriebe gewöhnten Cultur- 
menschen so mächtig ein, dass er sich unwillkürlich in jene 
längst entschwundenen Welten versetzt fühlt. Ganz beson¬ 
ders erhöht diesen vortheilhaften Eindruck die erwähnens¬ 
werte fein und vollkommene Technik der Reproductionen. 
Hans Issel, Illustriertes Handlexikon der gebräuch¬ 
lichen Baustoffe. Lieferung 2. (Leipzig, Theod. Thomas). 
Mk. 1.—. Die zweite Lieferung dieses ebenso nützlichen wie 
praktischen Werkes entspricht in jeder Hinsicht den Erwar¬ 
tungen, die beim Erscheinen der ersten Lieferung an dies 
Werk geknüpft wurden. Sie beginnt mit dem Artikel „Dach¬ 
fenster“ und reicht bis „Feldbacksteine“. Ein ungemein 
reicher Bilderschmuck ziert auch dieses Heft, dessen Inhalt 
durch seine knappe, klare und doch erschöpfende Darstellung 
überaus interessant zu lesen ist. Auch diese Lieferung wird 
wie die erste in allen Fachkreisen wärmste Aufnahme finden 
und das ganze Werk dürfte eine Bereicherung unserer bau¬ 
technischen Literatur bedeuten. Ausführliche Prospecte über 
dies illustrierte Handlexikon versendet der Verleger gratis. 
Wir empfehlen das Werk erneut der Aufmerksamkeit unserer 
Leser. 
Architektonische Hochbaumuster-Hefte. Herausgegeben 
von Architekt Hans Issel. Sammlung XI., I. Theil: Moderne 
Einfamilienhäuser und Villen. 16 Tafeln mit Text. (Leipzig, 
Karl Scholtze). Mk. 3.50. Von diesem anerkannt vorzüglichen 
Vorlagenwerk erscheint soeben obiger neuer Theil, der ge¬ 
eignet ist, dem Werke zu seinen bisherigen Freunden zahl¬ 
reiche neue hinzuzuwerben. Diese neue Sammlung ist trotz 
des billigen Preises sehr geschmackvoll und praktisch aus¬ 
gestattet und bringt Landhäuser und Villen, die in neuester 
Zeit von hervorragenden Architekten — wir nennen nur 
Regierungs-Baumeister Breslauer und Bauinspector Lang — 
ausgeführt wurden. Ebenso wie die früheren Sammlungen 
bietet auch dieser Theil eine Fülle von Anregungen einem 
jeden Baubeflissenen und wird sicher in allen Fachkreisen 
beifällig aufgenommen werden. Ausführliche Prospecte über 
dieses grosse Vorlagenwerk, sowie Kataloge über seine 
weiteren Verlags werke „Bautechnische Taschenbücher“ u. s. w. 
versendet der Verleger auf Verlangen. 
Baulicenzen sind dermalen nicht zn 
verzeichnen. 
Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke 
In der Zeit vom 1. Juni bis 15. Juni 1902 haben beim städtischen Wasserbauamte folgende Grundbesitzer den 
Wunsch des Wasserbezuges aus dem Wasserwerke angemeldet: 
Name 
Oertlichkeit 
Installateur 
Josef Diertscher . 
Alois Sulzer . 
Mathias Dimmler 
Gregor Scharinger 
Josefa Fesstl 
Matthäus Schlager 
Bürgerstrasse 1 . ... • • ’ . • 
Mariahilfgasse 24 . 
Gürtelstrasse 3 
Waldeggasse 17 
Römer Strasse 13 
Landstrasse 41 
J. Herbsthofer 
Gräfners Witwe 
Gräfners Witwe 
J. Herbsthofer 
Schmidt & Co. 
J. Herbsthofer 
Gipsdielenfabrik von Karl Kagerhuber in Braunau am Inn. 
Prämiiert mit der goldenen Medaille Wien 1902. 
Ansicht der Wandplatten. 
Ansicht der Plafondplatten. 
Die Plafondplatten sind 2 m lang, 50 cm breit und besitzen nur eine Stärke 
von 2 bis 2*/2 cm. Durch die eigenartige Masse, aus welcher sie hergestellt werden, 
lassen sie sich schneiden, nageln und zersägen wie Holz, sind sehr leicht und 
trocken. Weitere Vorzüge sind: Zeitersparnis bei der Anwendung, Ausführbarkeit 
bei jeder Witterung, sogleiclie Bemalung und kommen billiger wie jeder andere 
Plafond oder Zimmerdecke. 
Preislisten und Referenzen stehen zu Diensten. 
Für Zwischenräume, aus derselben Masse,, 
von 5 bis 8 cm Stärke können ebenfalls 
bestens empfohlen werden, da dieselben 
sehr leicht schalldämpfend sind und 
billiger zu stehen kommen wie jede an¬ 
dere Zwischenmauer.
	        
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