Nr. 20.
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG.
Seite 167.
Garten beizustellen. Als Verzinsung wurde der vom
Ministerium bewilligte Wohnungszins jährlich 1132 K
zur Verfügung gestellt. Das Stadtbauamt berichtet hie¬
rüber, dass die gestellten Anforderungen gegenüber der
angebotenen Entschädigung derartige sind, dass die Er¬
richtung einer Offiziersmenage seitens der Gemeinde nicht
möglich sei, wenn nicht die Gemeinde Linz ein Opfer
bringen will. Es müsste, da entsprechende Lokalitäten
nicht vorhanden sind, ein Neubau aufgeführt werden,
dessen Kosten sich auf zirka 36.000 K belaufen. Nachdem
die Menage östlich der Landstrasse, also im neuen Stadt¬
teil gewünscht wird, so käme der Grund auf 16.000 K
zu stehen, die Gemeinde müsste also jährlich mindestens
1500 K daraufzahlen. Man könnte aber den Wünschen
des Regimentes nachkommen, wenn die Ansprüche etwas
herabgesetzt und in den Bau Unteroffiziers-Wohnungen
einbezogen werden könnten, damit sich das Zinserträgnis
erhöht. Der Referent sagt, die Gemeinde wolle dem Re-
gimente gewiss entgegenkommen und er stelle deshalb
den Antrag: Der Herr Bürgermeister werde ersucht, an
den hohen oberösterreichischen Landesausschuss eine
Anfrage zu richten, ob derselbe bereit wäre, im Landtage
den Antrag einzubringen, im Sinne des Beschlusses vom
5. Dezember 1887 einen Beitrag zu diesem Baue zu leisten.
(Angenommen.)
Gemeinderat H e i n i s c h berichtet betreffs Trottoir¬
pflasterung vor den Häusern Nr. 28, 30, 32 und 34
Volksgartenstrasse und beantragt: Der Gemeinderat be¬
willige die Erbreiterung des Trottoirs in der Volksgarten¬
strasse vor den genannten Häusern mit den auf 830 K
veranschlagten Kosten. Gemeinderat Schubert be¬
antragt, die Erbreiterung dieses Trottoirs möge gleich¬
zeitig mit der Pflasterung der Volksgartenstrasse durch¬
geführt werden. Nach einigen Bemerkungen der Ge¬
meinderäte Horni k und Heinis ch wird der Ab¬
änderungsantrag des Gemeinderates Schubert abgelehnt
und jener des Referenten zum Beschlüsse erhoben.
Gemeinderat Dr. Mau rhar d berichtet in Angelegen¬
heit der Regulierung des Elisabethkais und sagt,
dass, wenn die Gartenanlagen oberhalb der Schwimm¬
schule vollständig fertig sein werden, der Teil von der
Brücke bis zur Schwimmschule eine ganz gefällige Form
besitzen werde ; dies sei aber nicht der Fall in Bezug
auf jenen Strassenteil, der zwischen der Fabriksstrasse
und der neuen Brücke liegt. Er beantrage deshalb namens
der II. Sektion: Es werde die Fortsetzung der Allee am
Elisabethkai bis zur Auffahrtsrampe der neuen Donau¬
brücke und die Hebung der Strasse beziehungsweise die
Herstellung eines Fussweges auch an der Aussenseite
des Kais von der Fabriksstrasse bis zur Holzstrasse ge¬
nehmigt ; gleichzeitig wird für das heurige Jahr die Aus¬
führung der genannten Strassenregulierung längs der
Tabakfabrik bewilligt. (Ohne Debatte angenommen.)
Gemeinderat Heinisch berichtet betreffs Pflaste¬
rung vor dem neuen Volksgartensalon und stellt den
Antrag: Der Gemeinderat bewillige die Pflasterung des
Vorplatzes längs des neugebauten Volksgartensalons in
der Volksgart enstrasse mit Siebener würfel, wobei die Fugen
des Pflasters mit Zementmörtel auszugiessen sind. Der
hiefür notwendige Betrag von 6300 K ist in das nächst¬
jährige Präliminare ä conto Strassenpflasterung einzu¬
setzen. Wegen Dringlichkeit der Angelegenheit wird der
Herr Bürgermeister ersucht, das Bauamt zu beauftragen,
die notwendigen Pflastersteine in kurzem Wege zu be¬
schaffen und die Pflasterungsarbeiten im Wege der
Kurrende unter den hiesigen Gewerbetreibenden auszu¬
schreiben. Die diesfälligen Offerte sind bis 10. Oktober d.J.,
12 Uhr mittags, beim Bürgermeisteramte einzureichen.
(Angenommen.)
Gemeinderat Gmein er beantragt betreffs Kanali¬
sierung der Eisenhandstrasse: Der Gemeinderat nehme
den bezüglichen Bericht des Stadtbauamtes zur Kenntnis
und beschlösse die Erbauung eines Betonkanales in der
genannten Strasse mit den auf 13.000 K veranschlagten
Kosten zu genehmigen. Der Kanalbau ist im Offertwege
zu vergeben und wird der . Termin zur Offertlegung auf
13. Oktober d. J., 12 Uhr mittags, festgesetzt. Das Bau¬
amt wird angewiesen, mit den Grundanrainern die Ver¬
handlungen wegen Anschüttung der Strassenböschung
fortzusetzen. (Angenommen.)
(Gemeinderats-Sitzung am 8. Oktober.)
Gemeinderat Wolf berichtet über die Vorlage des
Kassenjournales für den Vo 1 k s g a r t e n - S a a 1 b a u,
welches dermalen mit einem Abgänge von 106.135 K
abschliesst und beantragt, den Herrn Bürgermeister zu
ersuchen, den Betrag von 200.000 K aus dem noch dis¬
poniblen Sparkassedarlehen zu entnehmen und demVolks-
garten-Saalbau-Fonds zuzuführen. (Angenommen.)
Gemeinderat Hassak berichtet in Angelegenheit der
Bezahlung der Entschädigungssumme (zirka 12.000 K)
an Herrn Michael Würzlhuber, Landstrasse, für Grund¬
abtretung und beantragt, diese Summe dann zur Zahlung
anzuweisen, wenn die Demolierung des alten Gebäudes
vollzogen und die grundbücherliche Durchführung des
Kaufvertrages sowie die physische Besitzergreifung seitens
der Gemeinde erfolgt sein wird. (Angenommen.) — Der
Steuerabschreibungs-Ausweis pro II. Quartal wird nach
dem Anträge desselben Gemeinderates zur Kenntnis ge¬
nommen und den Eheleuten Josef und Maria Dietscher,
Bürgerstrasse Nr. 3, die zwölfjährige Befreiung von den
Gemeindeumlagen unter näher bezeiclineten Bedingungen
bewilligt.
Gemeinderat Wötzl teilt mit, dass das Bauamt die
Anzeige von der Fertigstellung des Kanales nächst dem
Löfflerhofe erstattete und beantragt, diese Anzeige zur
Kenntnis zu nehmen und zur Vornahme der Kollaudierung
dieses Kanalstückes die Gemeinderäte Sedlacek und
WÖtzl zu delegieren. (Angenommen.)
Dem Gesuche des Herrn Josef Ertl um Genehmigung
einer Parzellierungs -Änderung wird über Antrag des
Gemeinderates Wötzl unter näher bezeiclineten
Bedingungen Folge gegeben; ein ähnliches Gesuch
des Herrn Johann Jax wird von der Tagesordnung
abgesetzt. — Die Pflasterungsarbeiten vor den Häusern
Nr. 28 bis 34 Volksgartenstrasse werden konform dem
Anträge des Gemeinderates Heinisch dem Pflasterermeister
Mitsch um den Betrag von 439 K übertragen.
Lokale Baunotizen.
Herz Jesu-Kirche und Isabellen-Kinderspital. Am
11. d. M. fand die Eröffnung der neuen Pavillons im
Isabellen-Kinderspital und am 12. d. M. eine Festfeier
in der neuen Herz Jesu-Kirche in Lustenau statt. Ueber
beide Bauten haben wir bereits eingehend berichtet.