Volltext: VII. Jahrgang, 1902 (VII. JG., 1902)

Nr. 17. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 141. 
regulierungspläne dieser Stadt zur öffentlichen Besichti¬ 
gung ausgestellt, welche die Gemeinde von dem Civil- 
ingenieur Herrn Richard Micko ausarbeiten liess und 
welche der Bautechniker Herr Karl Bauer gefertigt 
hat. Ueber die Pläne lässt sich vorderhand nur so viel 
mittheilen, dass die Stadtregulierungs-Commission die 
Absicht hegt, aus Urfahr eine moderne Stadt zu bilden, 
die mit ihrer herrlichen Umgebung gewiss nicht ver¬ 
fehlen wird, namentlich auf privatisierende Parteien 
eine grosse Anziehungskraft auszuüben. Was in den 
Zeichnungsblättern in Vorschlag gebracht wird, hat der¬ 
malen nur für die dortigen Haus- und Grundbesitzer ein 
Interesse und können wir als fachliches Organ erst dann 
mit einer Publieation der Regulierung hervortreten, wenn 
allenfallsige Veränderungen an den Plänen vorgenommen 
sind und das ganze Project zur Annahme bestimmt 
ist. — Die reichen Erfahrungen auf dem Gebiete 
der Stadtregulierung, die der Linzer Stadtbauamtsleiter 
Herr Baurath Josef Kem.pf in uneigennützigster 
Weise der Stadtgemeinde Urfahr zur Verfügung stellte, 
bieten eine Gewähr dafür, dass mit grösster Aufmerk¬ 
samkeit vorgegangen wurde, alle Privatinteressen so viel 
wie möglich zu schonen, dass aber auch ein wenig 
Localpatriotismus von Seite der dortigen Haus- und 
Grundbesitzer dazu nötlüg sein wird, um das Regu¬ 
lierungswerk in seiner Vollständigkeit der Verwirklichung 
zuführen zu können. 
Sehuleinweihung in Perg. Am 17. August 1. J. 
fand in Perg die kirchliche Weihe des neuerbauten 
dreiclassigen Schulhauses statt. Das praktisch angelegte 
und solid durchgeführte Gebäude vom Baumeister Herrn 
Franz B r e i n e s b e r g e r aus St. Florian hergestellt, 
fand allerseits grossen Gefallen und bildet eine Zierde 
des ganzen Marktes. 
Flussregulierung. Der Kaiser hat den vom ober¬ 
österreichischen Landtage beschlossenen Gesetzentwurf 
betreffend die Durchführung von Regulierungsbauten am 
Kremsflusse sanctioniert. 
Berichtigung. In Nr. 12 unserer diesjährigen Blätter 
haben wir bei Besprechung des Hausumbaues für Herrn 
Dr. M. Autengruber auf dem Marktplatz Nr. 8 angeführt, 
dass die Xyolith-Fussböden im Hause von der Unter¬ 
nehmung Bernhuber & Schenk ausgeführt wurden, 
während wir erst jetzt verständigt werden, dass diese 
Arbeiten von der Wiener Firma Zboril, Miksch&Co. 
(hiesiger Vertreter Herr Karl Pogatschnigg, Spittel¬ 
wiese Nr. 5) zur Herstellung gelangten. Auch wurden 
von letztgenanntem Herrn bei diesem Umbau die Vor¬ 
häuser mit Wienerberger Mosaikplatten gepflastert und 
die Mittelwände im ersten und zweiten Stockwerk mit 
Korksteinen aus der Mödlinger Korksteinfabrik aus¬ 
geführt, was wir zur Vervollständigung unserer seiner¬ 
zeitigen Besprechung für nöthig halten, hier anzugeben. 
Tlionöfemiufstellung auf dem Lande. Aus Alt¬ 
münster geht uns die Anfrage zu, ob das Thonöfen¬ 
geschäft in Linz, bei dem man einen Thonofen kauft, 
zur Aufstellung aufs Land einen Ofensetzer schicken 
muss und was man dafür zu bezahlen hat? Diese An¬ 
frage ist auf folgende Weise zu beantworten: Ist auf 
dem Lande ein tüchtiger Maurer vorhanden, so kann er 
einen Thonofen fehlerfrei aufstellen. In den meisten Fällen, 
wenn die Entfernung nicht gar zu gross ist, schickt 
aber der Hafner oder das Thonöfengeschäft einen Ofen¬ 
setzer mit und erhält derselbe freie Reise hin und retour, 
sowie Verpflegung und per Tag 6 K. 
Unjiusspreehliehes. Ein Abonnent unseres Blattes 
schreibt uns : Wenn auch der löbliche Gemeinderath von 
Linz Vieles für das öffentliche Wohl bereits geschaffen hat 
und stets bemüht ist, mit weiteren sanitären Einrich¬ 
tungen die Landeshauptstadt zu versehen, so ist es 
umso sonderbarer, dass man nicht auch auf eine Sache 
denkt, die alle Schichten der Bevölkerung auf das Ein¬ 
dringlichste berührt. An einem Orte nächst der All¬ 
gemeinen Sparcasse entstand vor circa acht Jahren ein 
kleines niedliches Häuschen, in dem Sorge getragen ist, 
dass in zwei Abtheilungen mehrere Leute auf fünf Minuten 
Unterkunft finden. Wir haben in diesen Blättern schon 
oftmals Erwähnung gethän, dass der Ausbau fernerer 
solcher Objecte höchst wünschenswert wäre, soll die 
Stadt von nächtlichen Scenen verschont bleiben, die 
das Schamgefühl namentlich der weiblichen Passanten 
tief verletzen. Die Errichtung eines solchen Objectes 
wäre hauptsächlich nöthig in der oberen oder unteren 
Donaulände. 
Zum Bau des Amtsgebäudes in Haag. Für den 
Bau des Amtsgebäudes zur Unterbringung des Bezirks¬ 
gerichtes in Haag wurden vergeben: Die Tischlerarbeiten 
an J. H o 1 z h a i d e r und F. P i c h 1 w a n g e r, die Schlosser¬ 
arbeiten an J. Lach und J. Kaiserrainer, die Maler¬ 
und Anstreicherarbeiten an F. Mach und J. F. Wimmer. 
die Glaserarbeiten an Andreas Winter, sämmtliche in 
Haag, die Bildhauerarbeiten an Franz Stark in Linz. 
Wirtschaftsgebäude zum Allgemeinen Krankenhaus 
in Linz. Die Herstellung des Wirtschaftsgebäudes, eines 
Verbindungsganges, Sowie einer Vorhalle zum Allge¬ 
meinen Krankenhause in Linz hat im Offertwege der 
hiesige Baumeister Herr Matthäus Schlager mit 
9l/4°/o Nachlass von der veranschlagten Bausumme er¬ 
halten. Die „Oberösterreichische Baugesellschaft“ offerierte 
73/4°/o, Herr Baumeister Gustav Steinberger 71/4°/0 
Nachlass. 
Fabrikszubau. Der Surrogat-Feigenkaffee-Fabrikant 
Herr Adolf Tietze lässt sein Fabriksgebäude in der 
Kaplanhofstrasse vergrössern, wozu die Maurerarbeiten 
vom Baumeister Herrn Gustav Steinberger zur 
Ausführung gebracht werden. Die maschinellen Ein¬ 
richtungen im Innern des Fabrikszubaues besorgt eine 
Wiener Firma. 
Fortsetzung eines Klosterbaues. Nachdem die Ueber- 
siedlung der Barmherzigen Schwestern vom heiligen 
Borromäus in das neue Klostergebäude in der Elisabeth¬ 
strasse vollzogen ist, wurde das anstossende, in der 
Bethlehemstrasse gelegene Häuschen sanunt Kapelle 
demoliert und mit der Neuaufbauung des Flügelgebäudes 
durch die Bauunternehmung Fabigan &Feichtinger 
begonnen. Der Zubau wird ebenfalls die Höhe von zwei 
Stockwerken erhalten. 
Eingesendet. 
Asbest-Ccmentschiefer und die Wiener 
Dachdecker. Wie die „Allgemeine Baugewerbe- 
Zeitung“ in Wien meldet, wurde vorzugsweise aus 
der Genossenschaft der Wiener Dachdecker 
eine Compagnie gebildet, die sich „Wiener Dach¬ 
decker-Compagnie“ nennt und zum Zwecke hat? 
die Verwendung unsolider Dachmaterialien hintan¬ 
zuhalten. Die Compagnie unterhält am Wiener Nord- 
'bahnhofe ein grosses Lager aller gangbaren und erprobt- 
wetterfesten Dachschiefer und Dachziegeln
	        
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