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Nr. 24.
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG.
gestellt, der folgende Mitglieder enthält: Baurath Kempf
(Obmann), Dr. Ruckensteiner, J. Hemmelmayr,
städtischer Ingenieur, Franz S cTl einig, Betriebsleiter
der Tramway- und Elektricitäts-Gesellschaft, ferner die
Herren Kwelovszky, Franz Wirglauer und L.
Hirt, Turnlehrer. Die Abfassung der Pläne zur Turn¬
halle, die auf den Südbahnhofgründen erbaut werden
soll, dürfte jedenfalls durch das Stadtbauamt erfolgen.
Kalkwerk am Traunstein hei Gmunden. Bekanntlich
wurde das A. Staininger’sche Kalkwerk am Traun¬
stein bei Gmunden vor einigen Monaten an einen aus¬
ländischen Techniker verkauft und von demselben in
Betrieb genommen. Eingetretene Familienverhältnisse
zwangen vor Kurzem den nunmehrigen Besitzer des
Werkes, von dem Unternehmen zurückzutreten, und die
vorigen Eigenthümer Franz und Josefine Zehden für
eine Entschädigungssumme zu bestimmen, das Kalkwerk
wieder an sich zu nehmen. Der Kundenkreis des Unter¬
nehmens wurde von dieser neueren Besitznahme durch
Circulare bereits in Kenntnis gesetzt.
Zum Spitalbau in Linz, ln der Hochbau-Abtheilung
des hiesigen Stadtbauamtes wird an der Ausarbeitung
der Detailpläne zum Spitalbau emsig gearbeitet. Man
nimmt eben an, dass das Gesuch behufs Zuwendung
einer Bausumme von Seite des Staates nicht erfolglos
bleiben wird, um dann den Bau nächstes Frühjahr
definitiv in Angriff nehmen zu können. Das Project
stammt bekanntlich vom Wiener Specialisten für Kranken¬
häuser Herrn Hofrath v. Gruber.
Krankenhaus oder Armenhaus. Wie aus Ried be¬
richtet wird, hat die dortige Stadtgemeinde beschlossen,
das ärarische Amtsgebäude, vormals Bezirkshauptmann¬
schaft, zu Kleinried für 36.000 Kronen zum Zwecke der
Errichtung eines Krankenhauses oder Armenhauses
vom Aerar anzukaufen. Die Adaptierung soll sogleich
im nächsten Frühjahr vorgenommen werden.
Vergebung von Professionistenarbeiten und Mate¬
rial-Lieferungen. In der am 4. d. M. stattgehabten
Sitzung des Gemeinderathes wurden folgende Bauarbeiten
und Material-Lieferungen für den städtischen Haushalt
1902 vergeben: Die Baumeisterarbeiten dem Josef
Simon, die Glaserarbeiten dem Franz Gebak, die
Gas- und Wasserleitungs-Installations-Arbeiten Gräf n er s
Witwe, die Hafnerarbeiten dem Karl Schadler, die
Malerarbeiten dem Ernst Fleischer, die Schmied¬
arbeiten dem Johann Schneider, die Spenglerarbeiten
dem Mathias Donauer, die Steinmetzarbeiten dem
Alexander Steller, die Tapeziererarbeiten dem
Wenzel Himmel, die Schlosserarbeiten dem A. Mass-
auer, die Tischlerarbeiten dem Ignaz Kleinert, die
Zimmermannsarbeiten und Baumaterialien-Lieferung dem
Paul Reich 1, die Lieferung von Eisen waren der Firma
S. E h r e n 11 e t z b e r g e r, die Lieferung von Farbwaren
der Firma Kapier, die Lieferung von Portland-Cement
der Firma 0. Bergmann.
Lieferung von Pflasterstein-Material. Der Gemeinde¬
rath hat beschlossen, dass die Lieferung des Pflaster¬
stein-Materiales für das Jahr 1902 im Gesammtbetrage
von 58.830 Kronen zur Ausschreibung gelange. Offerte
sind bis 27. d. M., 12 Uhr mittags, einzureichen.
Bleirölirenlieferung. Laut Beschluss des Gemeinde¬
rathes wird die Lieferung der Bleiröhren für das Jahr
1902 nach dem eingereichten Offerte von 46 Kronen per
100 Kilogramm der hiesigen Eisenhandlungs-Firma Josef
Schachermayr übertragen.
Eiserne Brücken-Constructionen. Im Bezirke der
k. k. St.aatsbahn-Direction Innsbruck kommen im näch¬
sten Jahre folgende eiserne Brückentragwerke zur Aus¬
wechslung: 1. In der Strecke Taxenbach—Bruck-Fusch
die Salzachbrücke, beiläufiges Gesammtgewicht der neuen
Eisenconstructionen 180 Tonnen; 2. in der Strecke
Bischofshofen—Hüttau die Fritzachbrücke, beiläufiges
Gesammtgewicht 105 Tonnen; 3. in der Strecke Hüttau
—Eben die Fritzachbrücke, beiläufiges Gesammtgewicht
77 Tonnen. In die nothwendigen Behelfe, Bedingnisse etc.
kann bei der k. k. Staatsbahn-Direction in Innsbruck,
Abtheilung 3, Einsicht genommen werden. Offerttermin
23. December 1. J., 12 Uhr mittags. Vadium für die
Gruppe I 6500 Kronen, für jede, Brücke der übrigen
zwei Gruppen 1100 Kronen.
Aus der Fachliteratur.
Kleinste und billigste Wohnhäusclien. Erstes Dutzend
kleiner Skizzen in Taschenbuchformat (Leporello-Album) mit
Grundriss und perspectivischen Ansichten in Federmanier
(ausführbar schon von 1500 Mark an per Project). Wertvoll
für den auf der Tagesfrage stehenden und auch im Reichs¬
tage 1901 ventilierten Klein bau. Unentbehrlich für jeden
Bauinteressenten, zeigemäss, originell und ein Schatz von
Motiven gegenüber dem vernachlässigten Baue „kleiner
Wohnungen für den kleinen Stand“. Vornehmlich skizziert
für Ein- oder Zwei-Familienwohnungen, zur Ausführung in
herkömmlicher Weise, besonders aber für den wirklich billigen
Betonbau, für welchen man sich endlich auch massgebenden-
orts zu interessieren beginnt, da dessen Vortheile nicht mehr
übersehen werden können. Der Autor und Selbstverleger,
der längst bekannt gewordene Betonspecialist Baumeister
L. Wagner in Wiesbaden, hat in diesen niedlichen Hand¬
skizzen eine gelungene Anregung gegeben, die endlose Klein¬
baufrage auf dem unumgänglichen Wege der „Billigkeit in
der Ausführung“ zu lösen. Zu beziehen gegen Einsendung
von 1*20 Mark direct vom Selbstverleger.
Offene Stellen.
Bauinspectorstelle.
Bei der Stadtgemeinde B r e g e n z in Vorarlberg ist die
Stelle eines Bauinspectors zu besetzen. Gehalt 3600 Kronen
nebst Anspruch auf vier Quinquennalzulagen ä 600 Kronen.
Nebst der Leitung von Hoch- und Tiefbauten obliegt dem
Bauinspector auch die Aufsicht des städtischen Gas- und
Wasserwerkes, sowie des herzustellenden Elektricitätswerkes,
Gesuche sind bis 31. December 1. J. beim Stadtrathe in
Bregenz einzureichen. Die Anstellung erfolgt vorläufig auf
ein Jahr provisorisch, dann definitiv.
Cultiiringesiieiir-Asslstenteiistelle.
Bei dem Landesculturrathe in Oberösterreich kommt im
Wege der öffentlichen Bewerbungs-Ausschreibung die Stelle
eines Culturingenieur-Assistenten mit 1. Februar 1902 vor¬
läufig provisorisch Zu besetzen. Mit dieser Stelle ist eine
Remuneration von 1200 Kronen jährlich verbunden, nebst
Reisekostenvergütung, und Taggeld von 5 Kronen bei aus¬
wärtiger Verwendung. Bewerber, österreichische Staatsbürger
und deutscher Abstammung, haben nachzuweisen: die Absol¬
vierung des culturteqhnischen Studiums an der k. k. Hoch¬
schule für Bodencültdr in Wien oder an einer anderen Hoch¬
schule und die bisherige praktische Verwendung; erwünscht
ist die zurückgelegte Prüfung für Civilgeometer. Gesuche
sind bis 1. Jänner T902 an den Landesculturrath in Linz zu
richten.
Eingesendet.
Das Linzer Landestheater stellt folgendes Repertoire
für die Weihnachtsfeiertage auf: Mittwoch den 25., nach¬
mittags 2 Uhr und abends 71IA Uhr: „Im Zeichen des
Kreuzes“, Geschichtsbild in fünf Acten aus der Zeit der
Christenverfolgung unter Kaiser Nero, von Wilson Barret, für