Nr. 10.
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG.
Seite 77.
„Öberösterreichischen Baugesellschaft“ der Baumeister
des Unternehmens Herr Paul Hoc h e g g e r bestellt.
Projectierter Villenbau. In einer hiesigen Bau¬
kanzlei werden Pläne und Kostenüberschläge für eine
stockhohe Villa am Pöstlingberg ausgearbeitet.
Spenglerarbeiten. Die Spenglerarbeiten zum Villen¬
bau des Kaufmannes Herrn Pr. Ts eher ne am Hagen
in Urfahr, hat der Linzer Spenglermeister Herr Mathias
Don au er erhalten.
Ungesunde Bäuverhältnisse. Mit welchen uner¬
laubten Mitteln auch im Auslande zuweilen Geschäfte
gemacht werden, zeigt eine Verhandlung, die sich vor
kurzem beim Strafgerichte in Mannheim abgespielt hat.
An geklagt war ein Kaufmann wegen Untreue und Ver¬
nichtung von Urkunden. Derselbe soll als Leiter der
hiesigen Filiale eines Betongeschäftes in den letzten zwei
Jahren 23.000 Mark veruntreut und die darauf bezügliche
(Korrespondenz vernichtet haben. Angeklagter räumt ein,
die genannte Summe eingenommen und nicht abgeliefert
zu haben. Das Geld habe er aber nicht für sich ver¬
braucht, sondern es nur im Interesse des Geschäftes ver¬
wendet. Bei der Gründung der Filiale habe er grosse
Concurrenz und fast unüberwindliche Schwierigkeiten,
geschäftliche Beziehungen anzubahnen, angetroffen. So
sei er gezwungen gewesen, Kunden zu kaufen. Er habe
Techniker, Kaufleute, wer nur irgend Einfluss bei der
Vergebung von Lieferungen besass, geschmiert. Die
Beweisaufnahme stellte fest, dass die Architekten sich
für ihre Protection Trinkgelder von 400 bis 4000 Mark
zahlen Hessen. Ferner wurden als selbstverständlich
Neujahrs- und Geburtstagsgeschenke, Ausflüge, sogar
Spritzfahrten nach Paris, Gastereien u. s. w. beansprucht.
Der Erfolg blieb auch nicht aus. Der Umschlag steigerte
sich von 120.000 Mark im ersten Jahre auf rund eine
halbe Million im dritten Jahre. Das Gehalt des Ange¬
klagten betrug 3000 Mark, wozu noch 5200 Mark jähr¬
liche Tantiemen kamen. Nachdem der als Zeuge ver¬
nommene Principal des Angeklagten zugestanden hatte,
dass dieser, wenn auch nicht mit zu billigenden Mitteln,
für das Gedeihen des Geschäftes sehr erfolgreich gearbeitet
habe, beantragte der Staatsanwalt selbst die Freisprechung.
Das Gericht erkannte demgemäss. Dem Angeklagten sei
nicht nachgewiesen, dass er in rechtswidriger Absicht,
gehandelt habe. Er habe geglaubt, im wohlverstandenen
Interesse seines Geschäftes zu operieren. Die von ihm
angewandten Mittel seien absolut verwerflich, allein
strafbare Handlungen seien damit nicht erfüllt.
Bei der Verwendung von Avenarius Carbolineum
wird häufig der Fehler gemacht, dass nach altem Väter¬
brauch die Holzbauten erst aufgerichtet und dann ge¬
strichen werden. Soweit es sich um Holz handelt,
welches nicht in der Erde selbst, oder mit derselben in
Berührung kommt, hat es ja. meist nicht allzuviel auf
sich, weil dann etwaige Mängel des Anstrichs nachträg¬
lich verbessert werden können. Dagegen ist es un¬
bedingt nothwendig, dass Hölzer, die in die Erde oder
nahe derselben kommen, schon auf dem Zimmerplatz
und zwar besonders gründlich mit Carbolineum Patent
Avenarius behandelt werden, da an diesen Stellen be-
kanntermassen das Holz der Fäulnis am meisten aus¬
gesetzt ist. Die Carbolineum - Fabrik R. Avenarius in
Amstetten, Niederösterreich, welche das seit 25 Jahren
bewährte Avenarius Carbolineum erzeugt und in den
Handel bringt, dient gerne mit Attesten und jeder ge¬
wünschten Auskunft.
OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOD
Stellenvermittlung.
Der „Deutsche Verband der Bauteclmiker Oesterreichs*,
bringt hiemit zur allgemeinen Kenntnis, dass er sowohl für
die Herren Chefs, als auch für die Verbandsmitglieder die
HW* vollständig unentgeltliche Stellenvermittlung
besorgt, und ersucht um Bekanntgabe von freien Stellen und
Stellengesuchen.
Collegen, welche ihre Stellen ändern wollen, werden in
Vormerkung genommen. Formulare für Stellengesuche und
Stellenanbote werden von dem Unterzeichneten auf Wunsch
gratis und postfrei versendet, sowie diesbezügliche Anfragen
und Auskünfte bereitwilligst ertheilt.
Für die Verbands-Stellenvermittlung:
Die Zweigstelle Linz des „Vereines der Bautechniker Ober¬
österreich in Linzft
Otto Ulbrich, Stadtbauamts-Assistent, Linz, Rathhaus.
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Angesuchte Baulicenzen in Linz.
In der Zeit vom 1. bis 15. Mai 1901 wurde um folgende Baulicenzen angesucht:
Bauwerber
Oertlichkeit
Art des Baues
Baumeister
Johann Schmutz
Schubertstrasse 46
zweistöckiges Zinshaus
Bauer & Fabigan
Theophil Lackner
Schubertstrasse 3
Gebäude für eine Feinputzerei
Bauer & Fabigan
600 Kronen. Die Anstellung erfolgt vorerst provisorisch, dann
definitiv. Bewerber um diese Stellen wollen ihre Gesuche
mit den Nachweisen über die entsprechende technische Vor¬
bildung bis 25. Mai 1. J. beim Bürgermeisteramte in Brünn
einbringen.
Bauacljuiictenstelle.
Für den Staatsbaudienst in Kärnten gelangt eine Bau-
adjunctenstelle mit den systemmässigen Bezügen derX. Rangs-
classe zur Besetzung. Gesuche mit dem Nachweis über die
an einer technischen Hochschule zurückgelegten Studien sind
bis 21. Mai 1. J. beim k. k. Landespräsidium in Klagenfurt
einzubringen. Bewerber, welche die zweite Staatsprüfung
Offene Stellen.
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Bauraths-Oberingenieur- und Ingenieur-
steilen.
Bei dem Stadtbauamte in Brünn gelangen zur Besetzung:
Bauräthsstellen mit den Bezügen der VII. Rangsclasse (4800
bis 6000 Kronen) und einer Activitäts-Zulage von 840 Kronen;
Oberingenieur-Stellen mit den Bezügen der VIII. Rangsclasse
(3600 bis 4400 Kronen) und einer Activitätszulage von
720 Kronen; Ingenieurstellen mit den Bezügen der IX. Rangs¬
classe (2800 bis 3200 Kronen) und einer Activitäts-Zulage von