Volltext: VI. Jahrgang, 1901 (VI. JG., 1901)

Seite 188. 
Nr. 24. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
gestellt, der folgende Mitglieder enthält: Baurath Kempf 
(Obmann), Dr. Ruckensteiner, J. Hemmelmayr, 
städtischer Ingenieur, Franz S cTl einig, Betriebsleiter 
der Tramway- und Elektricitäts-Gesellschaft, ferner die 
Herren Kwelovszky, Franz Wirglauer und L. 
Hirt, Turnlehrer. Die Abfassung der Pläne zur Turn¬ 
halle, die auf den Südbahnhofgründen erbaut werden 
soll, dürfte jedenfalls durch das Stadtbauamt erfolgen. 
Kalkwerk am Traunstein hei Gmunden. Bekanntlich 
wurde das A. Staininger’sche Kalkwerk am Traun¬ 
stein bei Gmunden vor einigen Monaten an einen aus¬ 
ländischen Techniker verkauft und von demselben in 
Betrieb genommen. Eingetretene Familienverhältnisse 
zwangen vor Kurzem den nunmehrigen Besitzer des 
Werkes, von dem Unternehmen zurückzutreten, und die 
vorigen Eigenthümer Franz und Josefine Zehden für 
eine Entschädigungssumme zu bestimmen, das Kalkwerk 
wieder an sich zu nehmen. Der Kundenkreis des Unter¬ 
nehmens wurde von dieser neueren Besitznahme durch 
Circulare bereits in Kenntnis gesetzt. 
Zum Spitalbau in Linz, ln der Hochbau-Abtheilung 
des hiesigen Stadtbauamtes wird an der Ausarbeitung 
der Detailpläne zum Spitalbau emsig gearbeitet. Man 
nimmt eben an, dass das Gesuch behufs Zuwendung 
einer Bausumme von Seite des Staates nicht erfolglos 
bleiben wird, um dann den Bau nächstes Frühjahr 
definitiv in Angriff nehmen zu können. Das Project 
stammt bekanntlich vom Wiener Specialisten für Kranken¬ 
häuser Herrn Hofrath v. Gruber. 
Krankenhaus oder Armenhaus. Wie aus Ried be¬ 
richtet wird, hat die dortige Stadtgemeinde beschlossen, 
das ärarische Amtsgebäude, vormals Bezirkshauptmann¬ 
schaft, zu Kleinried für 36.000 Kronen zum Zwecke der 
Errichtung eines Krankenhauses oder Armenhauses 
vom Aerar anzukaufen. Die Adaptierung soll sogleich 
im nächsten Frühjahr vorgenommen werden. 
Vergebung von Professionistenarbeiten und Mate¬ 
rial-Lieferungen. In der am 4. d. M. stattgehabten 
Sitzung des Gemeinderathes wurden folgende Bauarbeiten 
und Material-Lieferungen für den städtischen Haushalt 
1902 vergeben: Die Baumeisterarbeiten dem Josef 
Simon, die Glaserarbeiten dem Franz Gebak, die 
Gas- und Wasserleitungs-Installations-Arbeiten Gräf n er s 
Witwe, die Hafnerarbeiten dem Karl Schadler, die 
Malerarbeiten dem Ernst Fleischer, die Schmied¬ 
arbeiten dem Johann Schneider, die Spenglerarbeiten 
dem Mathias Donauer, die Steinmetzarbeiten dem 
Alexander Steller, die Tapeziererarbeiten dem 
Wenzel Himmel, die Schlosserarbeiten dem A. Mass- 
auer, die Tischlerarbeiten dem Ignaz Kleinert, die 
Zimmermannsarbeiten und Baumaterialien-Lieferung dem 
Paul Reich 1, die Lieferung von Eisen waren der Firma 
S. E h r e n 11 e t z b e r g e r, die Lieferung von Farbwaren 
der Firma Kapier, die Lieferung von Portland-Cement 
der Firma 0. Bergmann. 
Lieferung von Pflasterstein-Material. Der Gemeinde¬ 
rath hat beschlossen, dass die Lieferung des Pflaster¬ 
stein-Materiales für das Jahr 1902 im Gesammtbetrage 
von 58.830 Kronen zur Ausschreibung gelange. Offerte 
sind bis 27. d. M., 12 Uhr mittags, einzureichen. 
Bleirölirenlieferung. Laut Beschluss des Gemeinde¬ 
rathes wird die Lieferung der Bleiröhren für das Jahr 
1902 nach dem eingereichten Offerte von 46 Kronen per 
100 Kilogramm der hiesigen Eisenhandlungs-Firma Josef 
Schachermayr übertragen. 
Eiserne Brücken-Constructionen. Im Bezirke der 
k. k. St.aatsbahn-Direction Innsbruck kommen im näch¬ 
sten Jahre folgende eiserne Brückentragwerke zur Aus¬ 
wechslung: 1. In der Strecke Taxenbach—Bruck-Fusch 
die Salzachbrücke, beiläufiges Gesammtgewicht der neuen 
Eisenconstructionen 180 Tonnen; 2. in der Strecke 
Bischofshofen—Hüttau die Fritzachbrücke, beiläufiges 
Gesammtgewicht 105 Tonnen; 3. in der Strecke Hüttau 
—Eben die Fritzachbrücke, beiläufiges Gesammtgewicht 
77 Tonnen. In die nothwendigen Behelfe, Bedingnisse etc. 
kann bei der k. k. Staatsbahn-Direction in Innsbruck, 
Abtheilung 3, Einsicht genommen werden. Offerttermin 
23. December 1. J., 12 Uhr mittags. Vadium für die 
Gruppe I 6500 Kronen, für jede, Brücke der übrigen 
zwei Gruppen 1100 Kronen. 
Aus der Fachliteratur. 
Kleinste und billigste Wohnhäusclien. Erstes Dutzend 
kleiner Skizzen in Taschenbuchformat (Leporello-Album) mit 
Grundriss und perspectivischen Ansichten in Federmanier 
(ausführbar schon von 1500 Mark an per Project). Wertvoll 
für den auf der Tagesfrage stehenden und auch im Reichs¬ 
tage 1901 ventilierten Klein bau. Unentbehrlich für jeden 
Bauinteressenten, zeigemäss, originell und ein Schatz von 
Motiven gegenüber dem vernachlässigten Baue „kleiner 
Wohnungen für den kleinen Stand“. Vornehmlich skizziert 
für Ein- oder Zwei-Familienwohnungen, zur Ausführung in 
herkömmlicher Weise, besonders aber für den wirklich billigen 
Betonbau, für welchen man sich endlich auch massgebenden- 
orts zu interessieren beginnt, da dessen Vortheile nicht mehr 
übersehen werden können. Der Autor und Selbstverleger, 
der längst bekannt gewordene Betonspecialist Baumeister 
L. Wagner in Wiesbaden, hat in diesen niedlichen Hand¬ 
skizzen eine gelungene Anregung gegeben, die endlose Klein¬ 
baufrage auf dem unumgänglichen Wege der „Billigkeit in 
der Ausführung“ zu lösen. Zu beziehen gegen Einsendung 
von 1*20 Mark direct vom Selbstverleger. 
Offene Stellen. 
Bauinspectorstelle. 
Bei der Stadtgemeinde B r e g e n z in Vorarlberg ist die 
Stelle eines Bauinspectors zu besetzen. Gehalt 3600 Kronen 
nebst Anspruch auf vier Quinquennalzulagen ä 600 Kronen. 
Nebst der Leitung von Hoch- und Tiefbauten obliegt dem 
Bauinspector auch die Aufsicht des städtischen Gas- und 
Wasserwerkes, sowie des herzustellenden Elektricitätswerkes, 
Gesuche sind bis 31. December 1. J. beim Stadtrathe in 
Bregenz einzureichen. Die Anstellung erfolgt vorläufig auf 
ein Jahr provisorisch, dann definitiv. 
Cultiiringesiieiir-Asslstenteiistelle. 
Bei dem Landesculturrathe in Oberösterreich kommt im 
Wege der öffentlichen Bewerbungs-Ausschreibung die Stelle 
eines Culturingenieur-Assistenten mit 1. Februar 1902 vor¬ 
läufig provisorisch Zu besetzen. Mit dieser Stelle ist eine 
Remuneration von 1200 Kronen jährlich verbunden, nebst 
Reisekostenvergütung, und Taggeld von 5 Kronen bei aus¬ 
wärtiger Verwendung. Bewerber, österreichische Staatsbürger 
und deutscher Abstammung, haben nachzuweisen: die Absol¬ 
vierung des culturteqhnischen Studiums an der k. k. Hoch¬ 
schule für Bodencültdr in Wien oder an einer anderen Hoch¬ 
schule und die bisherige praktische Verwendung; erwünscht 
ist die zurückgelegte Prüfung für Civilgeometer. Gesuche 
sind bis 1. Jänner T902 an den Landesculturrath in Linz zu 
richten. 
Eingesendet. 
Das Linzer Landestheater stellt folgendes Repertoire 
für die Weihnachtsfeiertage auf: Mittwoch den 25., nach¬ 
mittags 2 Uhr und abends 71IA Uhr: „Im Zeichen des 
Kreuzes“, Geschichtsbild in fünf Acten aus der Zeit der 
Christenverfolgung unter Kaiser Nero, von Wilson Barret, für
	        
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