Volltext: V. Jahrgang, 1900 (V. JG., 1900)

V. Jahrgang, Nr. 13. 
Linz, 1. Juli 1900. 
Öberösterreichische Banzeitung 
Zeitschrift für Bauwesen 
Organ des „Vereines der Baumeister in Oberösterreich“. 
Redaction und Administration: LINZ, Mozarztstrasse 28. — Herausgeber und Verleger: EDUARD KORNHOFFER. 
Man pränumeriert auf die ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: 
ganzjährig mit K 20. — < ganzjährig mit . K 16 
halbjährig . . „ 10.— _*ür j halbjährig . . . „ 8 
vierteljährig . „ 5.— 0C0 (vierteljährig . . „ 4 
für die 
Provinz 
Erscheint am 1. und 15. 
jedes Monat. 
INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten 
Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober¬ 
österreichischen Bauzeitung“, Linz, Mozartstrasse 28, ferner bei 
allen grösseren Annoncen-Expeditionen des In- u. Auslandes. Eventuelle 
Reclamationen und Beschwerden direct an uns erbeten. 
Inhalt. Eine praktische Neuerung (mit drei Clichees). — Feuerungstechnik. — Von den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz. — Local-Baunotizen. — 
Briefkasten. — Offene Stellen. — Baulicenzen in Linz. — Ausweis über die Umschreibung von Immobilien in Linz. — Anmeldungen für Wasserbezug. — 
Inserate. 
Eine praktische Neuerung. 
Welche Ventilations-Einrichtung ohne Kraftbetrieb 
ist die beste und billigste für Fabriken und andere 
Räume, bei welchen das Dach gleichzeitig die Decke 
bildet? 
Diese Frage lasst sich im Allgemeinen dahin beant¬ 
worten, dass eine Lüftungsanlage, in dem First des 
Daches angebracht, am wirksamsten sein muss. 
Die Ventilations-Einrichtungen ohne Kraftbetrieb 
wirken in der Haupt¬ 
sache durch Aus¬ 
gleich der Tempera¬ 
tur-Differenzen 
zwischen der Innen- 
und Aussenluft. Die 
heisse Luft, Gase 
und Dämpfe steigen 
hoch, weil specifisch 
leichter, und sam¬ 
meln sich am höch¬ 
sten Punkte des 
Dachraumes. Hier 
muss deshalb eine 
Lüftung, wenn sie 
gut sein soll, ein- 
setzen, was beson¬ 
ders von grosser Be¬ 
deutung bei Wasserdämpfen 
ist; finden dieselben in dem 
First keinen Abzug, so con- 
densieren sie und wirken 
fäulniserregend und schim¬ 
melbildend auf den Dach¬ 
stuhl. 
Lüftungs -V orrichtungen 
oder Oeffnungen in den 
Seitenwänden werden des¬ 
halb niemals die Wirkung 
haben, wie in dem First des 
Daches selbst. Ein gewöhn¬ 
liches Dachfenster oder Dach¬ 
luke wird also immer der 
Seitenöffnung vorzuziehen 
sein; dieselben haben nur 
den grossen Uebelstand, dass 
sie bei Regen oder Unwetter und nachts geschlossen 
werden müssen. Bei Gebäulichkeiten, wo Wert auf eine 
permanente Lüftung gelegt wird, gebraucht man deshalb 
regen sichere Lüfter wie Aufsätze oder Hauben, Dach¬ 
reiter und neuerdings Jalousie-Dachfenster, auch 
Fabriklüfter genannt. 
Die Hauben oder Aufsätze sind am wenigsten ge¬ 
bräuchlich, weil sie bei geringem Durchmesser nicht 
wirken und bei grossem Durchmesser sehr theuer sind; 
ausserdem ist ihre Befestigungsart eine höchst unan¬ 
genehme, da sie bei 
einer Grösse, die 
wirksam sein soll, 
verankert werden 
müssen und dadurch 
zu Undichtigkeiten 
des Daches Veran¬ 
lassung geben. Der 
Hauptmangel an die¬ 
ser Lüftungsart ist, 
dass sie gewöhnlich 
aus Blech hergestellt 
und nur in den we¬ 
nigsten Fällen iso¬ 
liert sind. Das Blech 
nimmt bei kalter 
Aussenluft die Tem¬ 
peratur derselben an 
und übt auf die Abluft einen 
erkaltenden Einfluss aus. Je 
höher die leichtere Innen¬ 
luft steigt, umsomehr erkaltet 
sie und hebt die Lüftung zum 
grossen Theile auf. Noch 
schlimmer gestaltet sich die 
Sache bei Abfuhr von Wasser¬ 
dämpfen. Der Dampf schlägt 
sich auf die Blechwände 
nieder und fliesst als Condens- 
beziehungsweise Schwitz¬ 
wasser in den Raum zurück. 
Jeder Hausschornstein 
wird so angelegt, dass er um 
wenigstens 0,3 m den Dach¬ 
first überragt, damit er guten 
Zug hat. Dieser Erfahrungs-
	        
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