Volltext: V. Jahrgang, 1900 (V. JG., 1900)

Seite 76. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Nr. 10. 
percentige Tantieme von 23.053 fi. 60 kr. abzüglich des 
Vortrages von 1898 2556 fl. 98 kr., somit von 20.496 fl. 
62 kr., 2049 fl. 66 kr., zusammen 9049 fl. 66 kr., zu ver¬ 
wenden von den erübrigenden 14.003 fl. 94 kr. eine 
fünfporoentige Superdividende mit 10.000 fl. zu bezahlen 
und den Rest von 4003 fl. 94 kr. oder 8007 K 88 h auf 
neue Rechnung vorzutragen. Sonach hätten die ver¬ 
einigten Coupons vom 2. Jänner und 1. Juli 1900 zu¬ 
sammen mit 10 fl. oder 20 K ab 1. Juli zur Einlösung 
zu gelangen. Die Versammlung genehmigte den Bericht 
und die Bilanz pro 1899, nahm den Bericht des Revisions- 
Oomites entgegen und ertheilte dem Verwaltungsratlie 
das Absolutorium; ferner wurde der Antrag des Ver- 
waltungsrathes; Die vereinigten Coupons vom 2. Jänner 
und 1. Juli 1900 vom 1. Juli 1. J. an mit zusammen 
10 fl. =20 K einzulösen, angenommen. Als Honorar 
für das Executiv-Comite wurden 8800 K bestimmt. Zu 
Rechnungsrevisoren wurden die Stadtgemeinde Linz und 
die Herren Hörbarth und Huster, und zu Verwaltungs- 
räthen die Herren Mathias Poche, Amandus Heinisch jun. 
und Dr. Ernst Jäger wiedergewählt. 
Zur heurigen Bausaison. Die Bauthätigkeit, die 
sich in heuriger Saison bisher ziemlich schwach ange¬ 
lassen hatte, scheint sich nun heben zu wollen, da 
in mehreren Baukanzleien Projecte und Kosterdiber¬ 
schläge für Hausbauten ausgearbeitet werden, wozu 
die Grundstücke bereits angekauft sind, daher an 
ein Zustandekommen der Bauausführungen nicht ge- 
zweifelt werden kann. Namentlich ist es wieder die Neu¬ 
stadt und Lustenau, worin die Neubauten aufgeführt 
werden sollen, und darunter auch einige stattliche Ge¬ 
bäude mit hübscher architektonischer Ausgestaltung. 
Neuhau in Urfahr. In der Mühlkreisbahnstrasse 
Nr. 7 lässt sich die Private, Frau Anna Bar tose h, 
nach den Plänen des Herrn Gustav Steinberger, 
Baumeister in Linz, ein zweistöckiges Wohnhaus erbauen, 
welches auch von letzterem zur Ausführung gebracht wird. 
Projectierter Kirchenbau. In Wels hat sich ein 
Herz Jesukirchenbau-Verein gebildet, der bereits 500 Mit¬ 
glieder zählt, und in seiner constituierenden General¬ 
versammlung den Beschluss fasste, daselbst ein neues 
Gotteshaus erbauen zu lassen. Die erste namhafte Spende, 
die dafür einlief, waren 1000 Kronen vom hochwürdigen 
Bischof Dr. Doppelbauer in Linz. 
Ingenieur-Adjunctenstelle. Im Inseratentheile unseres 
heutigen Blattes finden unsere Leser eine Ausschreibung 
zur Besetzung einer Ingenieur-Adjunctenstelle 
beim oberösterreichischen Landesausschusse in Linz. 
Verkauf einer Gasanstalt. Das im Jahre 1870 er¬ 
baute Gaswerk in Ischl ist durch Kauf an die dortige 
Marktgemeinde übergegangen und wird von dieser vom 
1. October 1. J. an betrieben werden. 
Elektricitätswerk. In Mittersill (Salzburg) hat die 
Gemeindevertretung in ihrer letzten Sitzung die Ein¬ 
führung der elektrischen Beleuchtung und Kraftüber¬ 
tragung beschlossen, und gleichzeitig die Ausführung 
dieser Anlage der Oesterreichischen Union-Elektricitäts- 
gesellschaft übertragen. 
Eine wichtige Entscliliessung, die auch für unsere 
Baukreise von hohem Interesse sein dürfte, ist nach der 
„Allgemeinen Baugewerbe-Zeitung“ in Wien folgende: „In 
der im Festsaale des Niederösterreichen Gewerbevereines 
am 2. Mai a. c. abgehaltenen Plenarversammlung des 
Vereines der Baumeister in Niederösterreich wurde 
folgende Resolution einstimmig angenommen: „Der 
Verein der Baumeister in Niederösterreich erkennt in 
dem in Aussicht gestellten Carteil der Ziegelgewerke 
eine abermalige ernste Gefährdung des ohnehin schwer 
darniederliegenden Wiener Baugewerbes, als auch der 
vielen hiemit in Verbindung stehenden anderen Gewerbe 
und Industrien. Der Vorstand des Vereines wird sohin 
ersucht, schleunigst alle nöthigen Schritte zur Hintan¬ 
haltung dieses Carteils einzuleiten und hiebei insbesondere 
folgende Punkte zur Richtschnur zu nehmen: 1. Ein¬ 
ladung der Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister 
Wiens, des Vereines der Wiener Bauinteressenten, des 
Niederösterreichischen Gewerbe verein es und der Haus¬ 
herrenvereine, diese Action wärmstens zu unterstützen, 
wobei insbesondere letztere Vereine aufmerksam zu 
machen sind, dass im Falle eines Carteiles dem Bau¬ 
herrn die freie Wahl der Ziegelwerke (z. B. Wiener¬ 
berger etc.) benommen wäre. 2. Schaffung von Typen 
für Wohnhäuser, Schulen etc. mit Benützung von Beton¬ 
mauerwerk und dessen Combination (Monier, Hennebiques 
u. s. w.) oder anderer Kunststeine, so wie dies in anderen 
Städten des Auslandes der Fall ist, um den Ziegelbedarf 
wesentlich zu vermindern. Sicherung bei der Baubehörde, 
dass dieselbe obige Typen als der Bauordnung gemäss 
anerkenne. 3. Ausserdem, um für den Fall, als die im 
Punkte 2 angeführte Umgestaltung der Bauweise eine 
längere Uebergangszeit bedingen oder Schwierigkeiten 
machen sollte, gerüstet zu sein, sind gleichzeittg alle 
Vorarbeiten zur Errichtung von Ziegelwerken in eigener 
Regie der Wiener Baumeister durchzuführen, und ist bei 
den Baubehörden, der Gemeinde etc. die Zusicherung 
zu erwirken, dass diese sodann, dem eigenen Interesse 
folgend, ihren Contrahenten vorschreiben werden, den 
Bedarf bei obigen Werken zu decken. Für die Ueber¬ 
gangszeit ist mit auswärtigen Ziegelwerken behufs mög¬ 
lichster Preiserleichterungen Fühlung zu nehmen.“ Es 
macht hierauf ein Vereinsmitglied die Mittheilung, dass 
auch die Erzeuger von Gypsdielenwänden sich cartelliert 
und die Preise bedeutend erhöht haben. 
Hausschwamm. Wie vieles Geld könnte gespart 
werden, wenn bei Erbauung von Gebäuden von vorn¬ 
herein schon Vorsorge getroffen würde, den Hausschwamm 
abzuhalten, was auf einfache und billige Weise geschehen 
kann. Leider wird dies häufig unterlassen und die 
Folgen bleiben nicht lange aus. Den einmal aufgetretenen 
Hauss.chwamm zu vertreiben, ist aber eine Riesenarbeit. 
Ersparen kann man sich dieselbe, wenn man das seit 
über 20 Jahren bewährte Originalfabrikat Carbolineum 
Patent Avenarius richtig anwendet. Wo aber Haus¬ 
schwamm sich zeigt, tränke man, nachdem alle ergriffenen 
Theile blossgelegt und abgeschabt sind, das Holz mit 
heissgemachtem Carbolineum Patent Avenarius. Nähere 
Auskunft, sowie Abdrücke von Anerkennungsschreiben 
übermittelt auf Wunsch die Carbolineum-Fabrik R. Ave¬ 
narius, Amstetten, Niederösterreich. 
Technische Neuigkeiten. 
Mitgetheilt, vom Internationalen Patentbnreau K. Er. Reichelt in 
Berlin NW. 
Um Schmiedeeisen besonders weich zu machen, wie 
solches z. B. bei den Kunstschlosser-Arbeiten namentlich 
in Betracht kommt, empfiehlt eine englische Fachzeitschrift 
folgendes Verfahren. Das Eisen wird zur Dunkelrothglut 
erhitzt und darauf in Schmierseife abgeschreckt, worauf 
man dasselbe nochmals auf die frühere Temperatur erhitzt
	        
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