Volltext: IX. Jahrgang, 1904 (IX. JG., 1904)

Nr. 10. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Seite 79. 
Patentwesen. 
Jedem Haus- und Gebäudebesitzer ist es störend 
und unangenehm, wenn es sieh herausstellt, dass die 
Dachfläche nicht dicht abschliesst und Regen und 
Schmelzwässer ungehindert ins Innere eindringen kann, 
um dort oft in schädlicher Weise zu wirken. Diesen 
Uebelstanvd erkennend, hat Herr Dachdeckermeister Neu¬ 
meister eine sicher abdichtende Metallplatte erfunden, 
welche bereits viele Freunde erworben hat. 
Mit Hilfe der neuen, in obiger Abbildung gezeigten 
Dachplatte ist es möglich, die Bedachung von Brand¬ 
mauern, Schornsteinen und dergleichen in bequemer 
Weise derart einzufassen, dass das an dieser Stelle unter 
die Dachfläche gelangende Wasser nach der Dach ober- 
flache und dann zur sicheren Ableitung gebracht wird. 
Die Neuerung besteht in einer Metall platte, die ah einer 
Längskante einen senkrecht aufgebogenen Schenkel trägt 
und am oberen Teil eine Nase zum Einhängen aufweist. 
Diese neuen Platten werden mit ihren aufrechtstehenden 
Schenkeln an die Brandmauern oder dergleichen angelegt 
und deren Rand mit einem abdeckenden Zinkblechstreifen 
abgedichtet, ferner werden sie abwechselnd zwischen 
Dachziegel eingelegt, wodurch die tadellose Wasser¬ 
ableitung gesichert wird. — Ausserdem bieten die Metall¬ 
platten viele Vorteile. Das eindringende Regenwasser 
wird sofort wieder auf die Oberfläche des Daches geleitet? 
ein Verstopfen der Wasserlaufbahn durch Mörtel, Russ 
und dergleichen findet nicht statt. Jede Metallplatte kann, 
ohne die übrige, Deckung zu beschädigen, leicht und 
schnell weggenommen und wieder angebracht werden. 
— lieber die Abgabe von Lizenzen wird an Interessenten 
vom Pätentanwaltsbureau Sack in Leipzig Auskunft 
erteilt. 
Offene Stellen. 
Ingenieur- eventuell Ingenieur-Adjunktenstelle» 
Beim Magistrate der Landeshauptstadt Innsbruck gelangt 
eine Ingenieur- eventuell eine I n g e n i e u r - A d j u n k t e n- 
stelle im Stadtbauamte zur Besetzung. Mit den Stellen sind 
die Bezüge der IX. eventuell der X. Rangsklasse der k. k. 
Staatsbeamten, deren Vorschriften über die Vorrückung, Dis- 
ziplinarbehandlung und Pensionierung für die Beamten der 
Stadt Innsbruck entsprechende Anwendung finden, verbunden. 
Gesuche mit dem Nachweise der mit gutem Erfolge abgelegten 
zweiten Staatsprüfung aus dem Hochbaufache an einer techni¬ 
schen Hochschule sowie über die bisherige praktische Ver¬ 
wendung sind bis 15. Mail. J. beim städtischen Einreichungs¬ 
protokolle einzureichen. 
Ingenieurstellen. 
Im Bereiche des Staatsbaudienstes von Dalmatien sind 
zwei Ingenieur stellen mit den Bezügen der IX, Rangs¬ 
klasse und zwar für Absolventen des Bauingenieur- oder des 
Hochbaufaches an einer inländischen technischen Hochschule 
zu besetzen. Bewerber haben ihre gehörig instruierten Gesuche, 
wozu die Nachweise über die zurückgelegten bautechnischen 
Studien, über die abgelegten Staatsprüfungen, über die 
Sprachenkenntnisse sowie über die bisherige Dienstleistung 
beizubringen sind, bis 20. Mai 1. J. beim k. k. Statthalterei- 
Präsidium in Zara einzureichen. 
Ingenieurstelle. 
Beim Stadtbauamte in Karlsbad gelangt die Stelle eines 
Ingenieurs zur Besetzung. Demselben obliegen unter 
anderem die Evidenzhaltung des städtischen Real- und Grund¬ 
besitzes, die Materialverwaltung und die Verrechnungsarbeiten. 
Es wird Gewicht auf Gewinnung einer gewissenhaften, energi¬ 
schen Persönlichkeit gelegt, welche die Befugnis eines be¬ 
hördlich autorisierten Geometers besitzt oder diese Befugnis 
erwerben kann. Mit dieser Stelle sind ein Anfangsgehalt von 
2800 Kronen und ein jährliches Quartiergeld von 1000 Kronen 
entsprechend den Bezügen der IX. Rangsklasse, erste Gehalts¬ 
stufe, verbünden. Gesuche mit den erforderlichen Belegen 
sind bis 25. Mai 1. J. beim Stadtrate in Karlsbad einzureichen. 
Lehrstelle. 
An der k. k. Staatsgewerbeschule in Reichenberg gelangt 
mit Beginn des Schuljahres 1904/1905 eine Lehrstelle für 
bautechnische Fächer in der IX. Rangsklasse zur Besetzung. 
Mit dieser Stelle sind ein Anfangsgehalt von jährlich 2800 
Kronen, die Aktivitätszulage von 500 Kronen und der Anspruch 
auf fünf Quinquennalzulagen von zweimal 400 Kronen und 
dreimal 600 Kronen verbunden. Für die Erlangung der VIII. 
beziehungsweise VII. Rangsklasse sowie für die Anrechnung 
von Dienstjahren sind die Bestimmungen des Gesetzes vom 
19. September 1898, R.-G.-Bl. Nr. 175, massgebend. Bewerber 
uin diese Stelle haben den Nachweis über die mit Erfolg ab¬ 
gelegten Staatsprüfungen an der Hochbauabteilung einer 
technischen Hochschule sowie über eine entsprechende Bau¬ 
praxis zu erbringen. Gesuche sind bis 25. Juni 1. J. bei der 
Direktion der genannten Lehranstalt einzureichen. Näheres 
in der Vereinskanzlei. 
Briefkasten. 
Herrn Koloman Vagd in Budai)est. Mit Strassenbau- 
materialien werden in Oberösterreich keine Experimente 
gemacht. 
Herrn Georg Seidler in Wien. Es ist besser, es bleibt 
alles beim Alten.
	        
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