Volltext: IX. Jahrgang, 1904 (IX. JG., 1904)

Nr. 9. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Seite 69. 
Neuer Fensterverschluss. 
D. R. G.-M. 
Es hat sich herausgestellt, dass die bisher ge¬ 
bräuchlichen Fensterverschlüsse nicht recht geeignet 
waren, den gestellten Anforderungen zu genügen. Eines¬ 
teils sind die Verschlüsse zu kompliziert und teuer in 
der Beschaffung, anderenteils liess die Wirkung der¬ 
selben an Zuverlässigkeit zu wünschen übrig. 
In obenstehender Abbildung ist ein von Herrn Mehlig 
erfundener Verschluss gezeigt, welcher einfach in der 
Anordnung seiner Teile und auch als sicher wirkend zu 
bezeichnen ist. Der Verschluss besteht aus einer mit 
exzentrischen Ansätzen versehenen Doppelhülse, welche 
auf einem Querzapfen drehbar gelagert ist. 
Die Doppelhülse ist mit einem Griff besetzt, durch 
welchen die Drehbewegung der Schliessexzenter herbei¬ 
geführt und eine Schliessung öden Oeffnung bewirkt 
werden kann. Die Schliessexzenter drücken auf kleine 
Metalleisten, die am Fensterrahmen angebracht sind 
und bedingen hierdurch einen sicheren Schluss. Das 
Schliessen und Oeffnen lässt sich stets leicht und schnell 
bewirken. 
Der Erfinder ist bereit, sein Schutzrecht zu verkaufen 
und erteilt das Patentanwaltsbureau Sack, Leipzig, gern 
nähere Auskunft. 
Inhalt. Prämiierte Grundrisslösung; für eine Zinshausgruppe in 
München (mit Illustration). — Häuser aus Kalk uncl Sand. — Die Aus¬ 
grabung der römischen Lagerstadt „Aquincum“ bei Budapest. (Schluss). 
— Die Feuersicherheit der Bausteine. — Wie „alte Meisterbilder“ ge¬ 
macht werden. — Fensterverschluss. — Lokale Baunotizen, — Patentliste. 
Briefkasten. — Ausweis über die Umschreibung von Immobilien. —An¬ 
meldungen für Wasserbezug. — An gesuchte Baulizenzen in Linz. — Aus 
der Fachliteratur. — Inserate. 
Lokale Baunotizen. 
Arbeiten für das Allgemeine Krankenhaus. Der 
Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 20. April 1. J. 
die Herstellung der Zentralanlage für den Haustelephon 
im Allgemeinen Krankenhause in Linz der Firma Josef 
Schiessl um 916 Kronen und die Betonierung der 
Krankensäle im selben Gebäude der Oberösterreichischen 
Baugesellschaft zu dem Preise von 8522 Kronen über¬ 
tragen. Die genannte Gesellschaft wird diese Arbeit von 
der Betonbau-Unternehmung Rella & Neffe ausführen 
lassen. 
Für Privat-Ingenieure. Vom Präsidium der k. k. 
Landesregierung in Klagenfurt ergeht an die bautechni¬ 
schen Zeitschriften folgende Anzeige: „Zur Projektver¬ 
fassung und Bauausführung für die zu rekonstruierende 
Reichsstrassenstrecke, ferner zur Ausführung von Fluss¬ 
korrektionen werden auf die Dauer des Bedarfes mehrere 
Privat-Ingenieure mit dem Monatsbezuge von 
300 Kronen und im Falle der Verwendung ausser der 
Kanzlei mit der Zulage von 8 Kronen per Tag als Diäten 
und Falirpausühale, ferner mehrere Assistenten mit 
dem Monatsbezuge von 200 Kronen und bei Verwendung 
ausser der Kanzlei mit der Zulage von 6 Kronen per Tag 
als Diäten und Fahrpauschale aufgenommen. Bewerber 
haben ihre mit Dokumenten belegten Gesuche bis 5. Mai 
1. J. im Präsidium der k. k. Landesregierung in Klagen¬ 
furt zu überreichen.“ 
Die Wünsche der Baumeister. Unter diesem Schlag¬ 
worte haben wir in Nummer 7 dieses Blattes von einer 
Audienz Mitteilung gemacht, welche der Herr Minister¬ 
präsident Dr. Ernst v. Ivoerber dem Vereine der Bau¬ 
meister in Niederösterreich gewährte. Infolge derselben 
hat der Ministerpräsident dem Präsidenten dieses Vereines, 
Herrn k. k. Baurat Karl Stigler, ein liebenswürdiges 
Schreiben zukommen lassen, in welchem er ihm von 
einem neuen Erlasse des k. k. Ministeriums des Innern 
vom 10. April 1904 an die k. k. Landesregierung in 
Czernowitz, Mitteilung macht. In diesem Erlasse wird 
unter Hinweis auf das Gesetz vom 26. Dezember 1893 
und dem Normalerlass vom 13. Mai 1899 ausdrücklich 
hervorgehoben, dass Personen, welche das freie Gewerbe 
der Bauunternehmung angemeldet haben, auf Grund 
dieser Gewerbeberechtigung zur Ausführung von Arbeiten 
eines Baugewerbes keinesfalls befugt sind, und dass, 
insoferne der Bauunternehmer als Arbeitgeber auftritt, 
und somit derjenige ist, auf dessen Rechnung die Aus¬ 
führung geschieht, gegen ihm wegen unbefugter Aus¬ 
führung des Baugewerbes und eventuell auch gegen den 
die Bauführung beaufsichtigenden Gewerbetreibenden 
wegen Deckung vorzugehen sein wird. 
Ankauf des Hotels „zur Stadt Frankfurt“. Bekannt¬ 
lich die hat Gemeinde Linz das Hotelgebäude „zur Stadt 
Frankfurt“ auf dem Franz Josefplatz um 229.600 Kronen 
angekauft. Zufolge dieses Kaufes werden im Stadtbau¬ 
amte bereits, die Pläne und Kostenüberschläge für die 
Adaptierung dieses Gebäudes zu Bureauzwecken ausge¬ 
arbeitet und dürften die Arbeiten noch im laufenden Jahr 
in Angriff genommen werden. 
Scliutzdämme. Vor wenigen Tagen fand in Wels die 
Lokalkommission wegen Herstellung von Hochwasser- 
Schutzdämmen an der Traun statt, bei welcher auch die 
Parteien einvernommen wurden. Mit der Ausführung der 
Arbeiten soll in Kurzem begonnen werden. 
Kirclienbaü in Wels. Der Herz Jesu-Kirclienbau- 
verein in Wels beabsichtigt an der Eferdingerstrasse eine 
neue Kirche zu erbauen, und dürfte noch heuer mit dem 
Bau begonnen werden. 
Rohrlieferung. Die k. k. Salinenverwaltung hat die 
Lieferung von Muffen-, Flanschen- und Fassonrohren der 
Erzherzoglichen Industrialverwaltung in Teschen um den 
Preis von 17 bis 40 Kronen per 100 Kilo übertragen. 
Die übrigen Offerenten waren R. Ph. Waagner, Aktien-
	        
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