Volltext: IX. Jahrgang, 1904 (IX. JG., 1904)

Seite 22. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 3. 
15*8% Aufz. (Die Firma ist bereit, falls sich die Donau- 
Regulierungs-Kommission mit ihr ins Einvernehmen setzt, 
noch einen Nachlass zu gewähren), Julius Hof Dauer und 
Lehrner mit 13°/o Aufz. 
Korpskommaiido-Gebäude. — Grundpreise. Der 
Gemeinderat in Innsbruck hat in seiner Sitzung vom 
8. Jänner über Antrag der Finanzsektion beschlossen, 
das neue Korpskommando-Gebäude auf dem ehemaligen 
Ausstellungsplatze zu erbauen. — In derselben Sitzung 
wurden die Verkaufspreise für die städtischen Baugründe 
am Saggen folgendermassen bestimmt: 40 K für Villen¬ 
gründe und 50 K für Gründe mit geschlossener Bau¬ 
weise für den Quadratklafter. 
Schulbau. Die Gemeinde Stuhlfelden bei Salzburg 
vergibt den Bau eines Schulhauses im veranschlagten 
Kostenbeträge von 28.775 K 27 h im Offertwege und 
sind Offerte, welche auf den Gesamtbau oder auf einzelne 
Arbeiten lauten, bis 7. Februar beim Gemeindeamte einzu¬ 
reichen. Die Offertbehelfe werden auch käuflich überlassen. 
Zur Konkurrenzreiterei. Dass die Konkurrenz¬ 
reiterei nicht nur bei uns in Oesterreich, sondern auch 
in Deutschland seltene Blüten treibt, beweist folgender 
Pall, der sich nach der „Deutschen Malerzeitung“ in 
München zugetragen hat und zeigt, wie leichtfertig bis¬ 
weilen von den Submittenten Angebote gestellt werden. 
Jüngst war die Lieferung einer Partie Fenstergitter für 
den Rathausneubau zu vergeben. Die Submission war 
öffentlich; fünf Schlossermeister stellten Angebote. Als 
die Arbeit dem Mindestnehmenden zugeschlagen war, 
schrieb er dem Stadtbauamt, dass er sich verrechnet 
habe, die Arbeit um den von ihm angesetzten Preis nicht 
liefern könne und deshalb bitten müsse, ihn von der Ver¬ 
pflichtung zu entlasten. Man schlug darauf die Arbeit 
dem Zweitmindestnehmenden zu, der jedoch unter den 
gleichen Ausflüchten bat, ihn nicht zu zwingen, sein 
Offert einzuhalten, da er erst später genau gerechnet 
habe und ruiniert sei, wenn er die Gitter zur Ausführung 
übertragen erhielte. Der Bausenat hatte auch hier Gnade 
vor Recht ergehen lassen, beide Firmen jedoch auf die 
Dauer eines Jahres von der Bewerbung um städtische 
Arbeiten und Lieferungen ausgeschlossen und eine neue 
beschränkte Submission zu veranstalten beschlossen. Die 
öffentliche Bekanntgabe erfolgte zum warnenden Exempel, 
damit die Bewerber in Zukunft vor der Stellung von An¬ 
geboten die Bedingungen studieren, ordentlich rechnen 
und nicht in so leichtsinniger Weise verfahren. 
Patentliste 
über in Oesterreich und in Deutschland angemeldete und 
erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler. 
Ingenieur und Patentanwalt, Wien, VII/2, Siebensterngasse 39, 
Mit Ausnahme von Recherchen erhalten die P. T. Abonnenten 
und Inserenten jede Auskunft kostenlos. 
Auszüge aus diesen Patentanmeldungen sind erhältlich. 
In Oesterreich ausgelegte Patente: Auf- 
bereitungsmaschine für Kalksandstein-Rohmaterial. Wil¬ 
helm Schwarz, Zürich (A 6480—99). 
In Oesterreich erteilte Patente: Ziegeldach mit 
Unterböden. Erasmus Pott, Köln (Nr. 15108). — Gips¬ 
diele. Adolf Mock, Oannstadt (Nr. 15119). — Verfahren 
zur Herstellung von Dichtungsleisten für Fenster und 
Türfugen. Elise Fritz und Philippine Hofbauer, Wien 
(Nr. 15114). — Verbindung zwischen Geländerständern 
und hohlen Geländerstangen. Kaspar Pospisil, Olmütz 
(Nr. 15118). 
In Deutschland angemeldet: Bauplatte aus 
erhärtender Masse mit oder ohne Eiseneinlagen. Wilhelm 
Gutzeit, Charlottenburg (G. 18050). — Gratabschneider 
für Falzziegelpressen mit drehbarer Formtrommel. Hilarius 
Ebert, Mittelkalbach (E. 8603). — Ziegelstreichvorrichtung. 
Wilhelm Zülsdorf, Hohen-Wutzen (Z. 3808). — Form¬ 
kasten für Betonsteine. Ludwig Schmidt, Wogens 
(Sch. 20519). — Verfahren zur Herstellung von Zement. 
Karl Müller, Lüneburg (M. 22563). 
In Deutschland erteilt: Vorrichtung zum An¬ 
streichen von Decken und Wänden. Karl Meinecke, Ham¬ 
burg (Nr. 148654). — Trockenrahmen für Strangfalzziegel. 
Brüder Redlich, Göding (Nr. 148915). 
Aus der Fachliteratur. 
Das Beizen und Färben des Holzes. Von Wilhelm 
Zimmermann, Chemiker und Lehrer an der Handwerker¬ 
und Kunstgewerbeschule in Barmen. 
Seitdem der Sezessionsstil in allen Branchen des Kunst¬ 
gewerbes zur Einführung gelangte, hat eine neue Manier der 
Farbengebung aller aus Holz gefertigten Gegenstände und 
Einrichtungen, das Beizen des Holzes, Platz gegriffen. 
Dieses Beizen des Holzes erfreut sich in Fachkreisen und 
bei dem kunstverständigen Publikum einer grossen Beliebtheit; 
denn es besitzt vor dem Bestreichen des Holzes mit Deck¬ 
farben und vor dem Lasieren den grossen Vorzug, die natür¬ 
liche Maserung des Holzes und dessen Textur nicht nur voll 
und ganz zu erhalten, sondern dieselbe noch schärfer und 
schöner hervortreten zu lassen. 
Das Beizen des Holzes wurde bis jetzt von den Tischlern 
und Malern fast ausschliesslich mit den fertig im Handel vor¬ 
kommenden Beizlösungen ausgeführt, welche aber meistens 
bezüglich ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die andauernde 
Einwirkung des Lichtes nur mässigen Ansprüchen genügten. 
Der Verfasser des obigen Werkes, welcher durch seine 
zahlreichen Veröffentlichungen in Fachzeitungen und seine 
Vorträge in Tischler- und Maler-Innungen in Fachkreisen 
bereits bestens bekannt ist, hat, gestützt auf seine lang¬ 
jährige Erfahrung als Farben Chemiker und Fachlehrer an 
der Tischlerabteilung der Handwerker- und Kunstgewerbe¬ 
schule in Barmen, ein populäres, praktisches Werk geschaffen, 
welches alles Wissenswerte über das Holzbeizen enthält und 
den Tischlern, Malern, Drechslern etc. ein treuer Ratgeber in 
ihrem schwierigen Beruf sein wird. 
In dem vorliegenden Werke sind eine sehr grosse Zahl 
in der Praxis bewährter Beizverfahren und Rezepte beschrieben. 
Ebenso wurde auch die Herstellung aller für die ange¬ 
führten Beizrezepte notwendigen Beizlösungen genau er¬ 
läutert, so dass jeder regelmässige Verbraucher von Holz¬ 
beizen imstande ist, ohne chemische Kenntnisse und Er¬ 
fahrungen seine verschiedenen Beizlösungen aus einer ge¬ 
ringen Zahl von Farbstoffen oder Chemikalien herzustellen. 
Die Selbstbereitung der ßeizlösungen bietet den grossen 
Vorteil, dass der Verbraucher derselben ihre Zusammensetzung 
genau kennt, wodurch seine Sicherheit bei ihrer Anwendung 
wesentlich erhöht wird. 
Die nach den Angaben des Verfassers herzustellenden 
Beizlösungen stellen sich im Preis ausserordentlich niedrig, 
so dass der ökonomische Vorteil bei den heutigen gedrückten 
Preisen schon ins Gewicht fallen dürfte. 
Von bedeutendem Werte dürften sich auch für die Ver¬ 
braucher von Holzbeizen die speziellen Angaben der Echtheits- 
eigensohaften, besonders der Lichtechtheit, erweisen, da jeder 
Fachmann dadurch in die Lage versetzt wird, von Fall zu 
Fall selbst zu entscheiden, welche der angeführten Rezepte 
für einen bestimmten Zweck zu wählen sind. 
Das Werk, in welchem die neuesten Errungenschaften 
der modernen Farbentechnik eingehende Berücksichtigung 
fanden, ist zum Preise von Mk. 1*50 durch die Verleger der 
Holzbearbeitungs- und Maler-Fachschriften sowie beim Ver¬ 
fasser selbst zu beziehen. 
Die Mappe. Zeitschrift für die gesamte Malerei (München 
bei Georg D. W. Callwey. Preis pro Quartal 3 Mk.), enthält 
im III. Quartal ihres 23. Bandes an Kunstblättern, farbigen Litho¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.