Volltext: IV. Jahrgang, 1899 (IV. JG., 1899)

Seite 188. 
OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEIT UN G. 
Nr. 24. 
Gemeinderath Feilerer beantragt die Erbauung 
einer provisorischen hölzernen Fleischbeschauhalle an der 
Brücke neben dem Linien-Amtsgebäude mit den auf 
1000 fl. veranschlagten Kosten zu bewilligen ; das Stadt¬ 
bauamt hat diese Ausführung sofort in Angriff zu nehmen. 
Ueber den Antrag des Gemeinderathes Heinisch 
beschloss der Gemeinderath : a) Die Ausschreibung be¬ 
treffend die Schotterlieferung für Lustenau und Waldegg 
pro 1900 infolge Formgebrechen der eingelangten Offerte 
neuerlich zu veranlassen und sind die bezüglichen Offerte 
bis 15. December d. J., 12 Uhr mittags, beim Gemeinde¬ 
amte einzureichen; b) die Lieferung von Gruben- und 
Donauschotter pro 1900 für die Strassen des Stadtgebietes 
Linz dem Herrn Postmeister Winkler und die Lieferung 
des Ischlers Kalkschotters dem Herrn Ramsauer zu über¬ 
tragen. Den Transport des letzteren vom Frachtenbahnhofe 
in die Stadt hat Herr Winkler zu besorgen. Derselbe 
Referent beantragt, die Lieferung des pro 1900 erforder¬ 
lichen Pflastermateriales zur Ausschreibung zu bringen. 
Gemeinderath Ober müllner fragt, ob nicht für das 
Jahr 1900 die Pflasterung des Tiefen Grabens in Aussicht 
genommen ist. Der Referent bejaht dies. 
Gemeinderath Feilerer berichtet in Angelegenheit 
der Einfriedung des städtischen Volksgartens. Es wurden 
nämlich für die gesammte Einfriedung bereits 22.000 fl. 
bewilligt und schlägt das Bauamt vor. auch die beiden 
anderen Seiten des Volksgartens in derselben Weise wie 
jene auf der Landstrasse und Stelzhamerstrasse einzu¬ 
frieden. Referent beantragt, in Ergänzung des Gemeinde- 
raths-Beschlusses vom 13. Februar 1899 das Project über 
die Einfriedung des Volksgartens an der Volksgarten- 
und Bahnhofstrasse nach der in vorliegendem Plane an¬ 
gedeuteten Ausdehnung zu genehmigen und das Bauamt 
zu beauftragen, von hiesigen Schlossern und Steinmetzen, 
sowie auswärtigen Steinbruchbesitzern Offerte einzuholen. 
(Angenommen.) 
Derselbe Referent berichtet über das Ansuchen der 
Firma Poschacher um Legung eines Rohrstranges zum 
Anschlüsse an die allgemeine Wasserleitung und beantragt 
diesem Gesuche unter näher bestimmten Voraussetzungen 
und Bedingungen Folge zu geben; die Kosten betragen 
circa 4000 fl. und hat das Bauamt nach Durchführung 
der von ihm vorgeschlagenen Sicherstellungen im Wege 
der Verhandlung Offerte bei den hiesigen Installateuren 
einzuholen. (Angenommen.) 
Gemeinderath Feilerer berichtet weiter über das 
Project eines Um- und Zubaues bei dem Gewächshause 
im Volksgarten, welches einen Kostenaufwand von circa 
6000 fl. erfordert. Referent beantragt, diesem Projecte 
die Zustimmung zu ertheilen und das Bauamt zu er¬ 
mächtigen, Offerte einzuholen. Die Ausführung soll jedoch 
mangels Deckung der Kosten erst im Jahre 1901 oder 
1902 erfolgen und ist im Präliminare des betreffenden 
Jahres die erforderliche Summe einzustellen. Das Bauamt 
hat an den schadhaften Stellen des Gewächshauses jene 
Sicherungen und Reparaturen vorzunehmen, welche sich 
gegenwärtig als unabweislich herausstellen. (Mit Majorität 
angenommen.) 
Local-Baunotizen. 
Oberösterreichischer Baumeisterverein. Die con- 
stituierende Generalversammlung des Oberöster¬ 
reichischen Baumeisterverein e s findet am zweiten 
Weihnachtsfeiertage, das ist den 26. December d. J., um 
2 Uhr nachmittags, im Saale des Gasthofes „zur Austria", 
Harrachstrasse in Linz, statt. (Siehe Inserat.) 
Neuerbaute Wohnhäuser in Linz im Jahre 1899. 
Im Jahre 1899 kamen in Linz und den Vororten 
folgende Wohn- und Geschäl'tsgebäude zur Erbauung, 
und zwar: a) Dreistöckige: Karl Priglinger, Volks¬ 
feststrasse; Josef Karecker, Coulinstrasse 5; Rosa 
Kareoker, Coulinstrasse 6; Schwestern vom heiligen 
Kreuz, Stockhofstrasse; Marie Kor en sky, Kaiser Josef¬ 
strasse; Dr. Jakob Kaiser, Walterstrasse; J. Fink, 
Volksfeststrasse; Josef Moritz, Maria Theresiastrasse; 
Sebastian Stein parzer; Gemeindestrasse, b) Zwei¬ 
stöckige : Administrationsgebäude der k. k. Staats- 
bahn am früheren Eislaufplatze; Anna Priglinger, 
Feldstrasse; Josef Andes s er, Humboldtstrasse ; Josef 
Was s may r, Friedhofstrasse; Josef Pen ig, Lusteinau ; 
Adolf Teistler, Kaiser Josefstrasse; Samuel Stern, 
Schubertstrasse; Johann Weinzierl, Landstrasse; 
J. Setzer, Lessinggasse ; Eleonore Schäffl, Gemeinde¬ 
strasse; Johann Holleschak, Schubertstrasse; Josef 
Woller, Untere Donaulände; Josef Bichler, Lustenau; 
G e o r g E b n e r, Lustenau ; G r e g o r S c h a r i n g e r, Starhem¬ 
bergstrasse; Johann Baum, Lustenau; Fritz Draxler, 
Lustenau; J. Bruckschweiger, Carl Wiserstrasse; 
Mathias Aichinger, Volksfeststrasse; Katharina 
Bau m gar tin g er, Volksfeststrasse; Johann Bauer, 
Lustenau; Paul Pap in sky. Waldegg; Johann Jax, 
Lustenau; P. P. Redemptoristen, Lustenau; Josef 
Helle tzg rub er, Eisenhandstrasse; Victor Kerbler, 
Steingasse; Alois Bauer, Lustenau; Anton Mrass, 
Volksfeststrasse; Kar o lin e Schneider, Wurmstrasse; 
J o h a n n Wa 11 e r s d o r f e r, Volksfeststrasse ; K a r 1G r o s s e r, 
Fadinger strasse ; Karl S t. i g 1 e h n e r, Herrenstrasse ; 
Mathias Frieb, Lustenau; Maria Hauptmannsdorfer, 
Kaisergasse; August Theiler, Wiener Reichsstrassse; 
August Theiler, Raimundstrasse; Sebastian Stein- 
par zer, Volksfeststrasse; Franz Schneeberger, Graben, 
c) Einstöckige: Gebrüder Kayser, Lustenau; 
Wilhelm Hirsch, Bauernberg; Josef Gruber, Wald¬ 
egg; Georg Seidl, Lustenau; Wilhelm Seitz, Waldegg; 
J. M. Müller, Marienstrasse ; Orden der Schul¬ 
schwestern, Waldegg; Anton Pezinka, Tegetthoff- 
strasse; Alois Hutsteiner, Waldegg; Johann 
Smatosch, Schweizerhausstrasse, d) Parterrebauten: 
Eduard Heidegger, Rudigierstrasse; Friedrich 
Janzus. Kreuzgasse; H. Franck Söhne, Lustenau. 
e) Zubauten: Bischöfliches Ordinariat, Harrach¬ 
strasse; Franz Spizka, Schubertstrasse; J. M. Müller, 
Marienstrasse; J. Schenkenfelder, Volksgartenstrasse. 
Im Ganzen somit 9 dreistöckige, 38 zweistöckige, 
10 einstöckige und 3 Parterregebäude und 4 Zu¬ 
bauten. Adaptierungen wurden 52 und Reno¬ 
vierungen 65 vorgenommen. Die Bauthäthigkeit in Linz 
war somit im Jahre 1899 eine sehr lebhafte und dürfte 
sich das nächste Jahr noch lebhafter gestalten, da auch 
von Seite der Stadtcommune mehrere grössere Bau¬ 
ausführungen in Angriff genommen werden müssen, 
die keinen Aufschub mehr erleiden, und die Errichtung 
des Handels- und Eisenbahn-Akademiegebäudes, 
des Lehrerheimes, sowie zweier Fabriksanlagen 
bereits eine beschlossene Thatsache ist. 
Auszeichnung. Seine Majestät haben in Anerkennung 
besonders eifriger und erfolgreicher Dienstleistung bei 
Behebung der durch die letzte Hochwasser-Katastrophe 
verursachten Schäden und Störungen im Eisenbahnbetriebe
	        
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