Volltext: III. Jahrgang, 1898 (III. JG., 1898)

Nr. 8. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 61. 
leitet worden sind, dass vier Hausbesitzer unter keiner 
Bedingung die Vorgärten auflassen wollen. Er werde 
jedoch nochmals den Versuch machen, in dieser Ange¬ 
legenheit ein Resultat zu erzielen und dem Gemeinde- 
rathe Bericht erstatten. 
Nach dem Antrage des Gemeinderath.es Heinisch wird 
beschlossen : Die Pflasterungsarbeiten in der Kapuziner¬ 
strasse an Frau Ammer, am Fiaker-Standplatz an Wilh. 
Baudisch, auf der Landstrasse an Oberhuber und die Liefe¬ 
rung der Rinnsalsteine an Karl Binder in Linz zu übertragen. 
Ferner wird nach dem Antrage desselben Bericht- 
■erstatters beschlossen, auf Grund des Kosl envoranschlages 
des städtischen Bauamtes die Herstellung des Gehweges 
in der Fabriksstrasse von der Donau- bis zur Honauer- 
strasse, die Umpflasterung des südseitigen Trottoirs auf 
•der Spittelwiese, die Neupflasterung des Trottoirs in der 
Lustenauerstrasse längs des Gartens des Hauses Nr. 15 
auf dem Marktplatze und die Neuherstellung der Asphalt¬ 
decke in der Rathhausgasse zu bewilligen. 
Nach dem Antrage des Gemeinderathes Steinberger 
wird beschlossen, die Legung der Wasserleitungsrohre in 
der Goethestrasse an die Firma Rumpel & Waldeck auf 
Grund ihres Offertes per 2141 fl. 75 kr. zu übertragen. 
Sitzung vom fl. April. 
Im Einlaufe befindet sich eine Zuschrift der k. k. 
Statthalterei mit der Mittheilung, dass das Ministerium 
des Innern mit Erlass vom 30. März d. J. in Erledigung 
des Gesuches der Stadtgemeinde Linz um Verlängerung 
der Quaimauer am Umschlagplatze nach stromaufwärts 
um 90 Meter der k. k. Statthalterei die Ermächtigung 
ertheilt hat, die Kosten per 40.000 fl. in die staatliche 
Wasserbauverwaltung auf Rechnung der ausserordent¬ 
lichen Donaudotation einzustellen, jedoch wird die Aus¬ 
führung des Baues von der verfassungsmässigen Be¬ 
willigung abhängig gemacht. 
Hierauf bringt der Bürgermeister die Aeusserung des 
•Stadtbauamtes über die Anfrage des Gemeinderathes 
Dr. Schnopfhagen betreffs Beleuchtung der äusseren 
{Reichsstrasse) zur Verlesung. Das Schriftstück wird der 
zweiten Section zugewiesen. 
Gemeinderath Prager berichtet über die Kündigung 
-des Pachtes für einen Grund auf dem verschütteten Donau- 
arm seitens der Actiengesellschaft für Mühlen- und Holz¬ 
industrie. Letztere bemerkt in ihrer diesbezüglichen Zu¬ 
schrift, durch das Hochwasser des letzten Jahres habe 
man die Erfahrung gemacht, dass das gepachtete Grund¬ 
stück für einen Holzlagerplatz ungeeignet sei. Der Ge¬ 
meinderath nimmt diese Kündigung zur Kenntnis und 
beauftragt den Bürgermeister, wegen Wiederverpachtung 
das Geeignete zu veranlassen. 
Gemeinderath Dr. Ruckensteiner berichtet über das 
Gesuch der Direction des Museum Francisco-Carolinum 
um Unterstützung ihrer Eingabe an den Landesausschuss 
wegen Versetzung des eisernen Thores vom Reitschulhofe 
zum Museum und beantragt, der Gemeinderatii erkläre 
sich bereit, in Gemeinschaft mit der Musealdirection eine 
Eingabe an den Landesausschuss zu richten und 
im Falle der Bewilligung der Versetzung des Thores zu 
den nothwendig werdenden Kosten einen Beitrag von 
400 fl. zu leisten. (Angenommnn.) 
Das Offert des Hoteliers Ferdinand Marschner um 
käufliche Ueberlassung eines Grundes an der Westseite 
seines Hotels wird nach dem Antrage des Gemeinderathes 
Hassack abgelehnt. 
Das Ansuchen des Josef Helletzgruber, Eisenhand¬ 
handstrasse 47, um Bewilligung der Parcellierung seiner 
Gründe wird zustimmend erledigt. 
Local-Baunotizen. 
Bevorstehende Neubauten. In der Gemeindestrasse 
auf den ehemaligen Grundstücken der oberösterreichischen 
Baugesellschaft gelangen, wenn nicht noch in heuriger 
Baucampagne, so bestimmt im Frühjahr 1899 zwei be¬ 
deutende Bauten zur Ausführung. Es sind dies die öffent¬ 
liche Handelsakademie, und das Gebäude für das Lehrer¬ 
heim, beide zur Herstellung gebracht von der „Oberöster¬ 
reichischen Baugesellschaft“. 
Schulbau in Urfahr. Die Stadtgemeinde Urfahr lässt 
noch heuer ein neues Schulgebäude erbauen. Der Bau 
wird zwei Stock hoch und mit allen hygienischen Ein¬ 
richtungen der Neuzeit versehen. Die Baukosten für das 
Schulhaus sind veranschlagt mit 55.612 fl., die der Turn¬ 
halle mit 8752 fl. und die Kosten der Oanalisierung wurden 
mit 2087 fl. festgesetzt. Laut Gemeindebeschluss wird der 
Ortsschulrath ersucht, dem Ersteher des Baues zur Pflicht 
zu machen, dass bei der Vergebung der Professionisten- 
arbeiten zunächst in Urfahr ansässige Gewerbetreibende 
zu berücksichtigen sind. (Siehe Inserat.) 
Eisernes Gitterthor beim städt. Volksgarten. Wir 
haben vor kurzem erwähnt, dass im Stadtbauamt eine 
hübsche Skizze für das eiserne Gitterthor beim Volks¬ 
garten ausgearbeitet wurde. Nach eingehender Besichtigung 
dieser Zeichnung finden wir, dass es angezeigt wäre, an der 
Bekrönung des Thores das Stadtwappen anzubringen, wo¬ 
durch der Besitzer der Anlage zum Ausdruck gebracht würde. 
Verlegung der Johannes-Statue. In der letzten Ge¬ 
neralversammlung des Linzer Verschönerungsvereines 
beantragte der Obmann Herr Baurath Kempf, an den 
Gemeinde rath heranzutreten, dass er die zu restaurierende 
Johannes-Statue neben der Seminarkirche an der Ost¬ 
seite der Pfarrkirche aufstellen lassen möge, wogegen 
sich der Verein bereit erklärt, dort eine zur Statue 
passende Anlage herzustellen. Nach dem Plane würde 
die Statue mit der Vorderseite gegen das Rädlerhaus hin 
zu stehen kommen, und ringsherum sich die Anlagen 
und der nöthige Platz für die Andachtsverrichtung be¬ 
finden. Die Anpflanzungen sollen erst im nächsten Früh¬ 
jahre begonnen werden. Der Antrag wurde angenommen. 
Generalversammlung. Am 24. April 1898 findet um 
10 Uhr vormittags im Sitzungssaale der Stadtgemeinde 
Linz die 20. ordentliche Generalversammlung der „Ober¬ 
österreichischen Baugesellschaft“ statt, wozu die Actionäre 
der Gesellschaft höflichst eingeladen werden. 
Maurer- und Zimmermannsgewerbe. In der Sitzung 
des Landesausschusses vom 2. März berichtete Herr 
Referent Huber über das Ansuchen um Aufnahme der 
Orte der Gemeinde Hellmonsödt unter jene Orte, in denen 
das Maurer- und Zimmermannsgewerbe unter erleichterten 
Bedingungen ertheilt werden kann, und beantragt, die 
Aufnahme zu bewilligen. Herr Votant Abt Theobald Gras- 
böck sprach sich mit Rücksicht darauf, dass durch die 
Zunahme jener Orte, in welchen die bezeichneten Ge¬ 
werbe unter erleichterten Bedingungen ausgeübt werden 
können, die Meister in ihrer Existenz bedroht sind, gegen 
diesen Antrag aus. Der Referentenantrag wurde sohin 
mit allen gegen die Stimmen der Herren Votanten Abt 
Theobald Grasböck und Dr. Ernst Jäger, somit per vota 
majora, zum Beschlüsse erhoben.
	        
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