Volltext: II. Jahrgang, 1897 (II. JG., 1897)

Nr. 13. 
OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 103. 
Aus den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz. 
In der Sitzung vom 16. Juni wurde nach dem An¬ 
träge des Gemeinderathes Endlweber beschlossen, die 
Parcellierung der dem Diöcesan - Hilfsfonds gehörigen 
Gründe an der Gemeinde-, Bürger- und Starhemberg¬ 
strasse nach den vorgelegten Plänen und unter näheren 
Bedingungen zu bewilligen. 
Ferner beantragt Gemeinderath Heinisch, dem Pflaste¬ 
rermeister Herrn Herrle die Lieferung von 10.000 Stück 
Siebener-Würfel zum Preise von 220 fl. per Tausend zu 
übertragen. Die Würfel sind bis Ende Juli zu liefern. 
Der Pflasterermeister Herr Oberhuber, der mit einer 
Lieferung von 7000 Stück solcher Würfel für die Stadt 
im Rückstände geblieben ist, wird verpflichtet, die noch 
restlichen 7026 Stück Siebener-Würfel bis Eude Juli zu 
liefern. (Beide Anträge werden angenommen.) 
Nach dem Antrage des Gemeinderathes Hellauer wird 
beschlossen, auf das Ansuchen der Frau Anna Mayerhofer 
betreffs Durchführung der bewilligten Parcellierung ihrer 
Gründe in der Steingasse beziehungsweise Baumbach¬ 
strasse unter näheren Bedingungen einzugehen. 
Schliesslich berichtet Gemeinderath Hornik über die 
eventuelle Unterbringung einer Knabenbürgerschule in 
der neu zu erbauenden Doppelvolksschule in der Figuly- 
strasse. Der Berichterstatter bespricht die Ueberlullung 
der Schulen und verweist darauf, dass die von der Hand¬ 
werkerschule verwendeten Lehrzimmer für die in Aus¬ 
sicht genommene Baugewerbeschule Verwendung finden 
sollen. Es tritt daher die Nothwendigkeit ein, für fünf 
Classen der Knabenbürgerschule Räume zu beschaffen. 
Der Berichterstatter betont zugleich, dass es vom Stand¬ 
punkte der Schule aus, verschiedene Gründe sprechen 
hiefür, wohl angezeigt wäre, für diese Bürgerschule ein 
eigenes Gebäude zu schaffen, doch anderseits vom finan¬ 
ziellen Standpunkte aus es im Interesse der Gemeinde gele¬ 
gen sei, diese Bürgerschule in der neu zu errichtendenVolks- 
schule unterzubringen, da in diesem Falle Jdie Kosten 
doch viel geringere seien, als wenn ein neues Gebäude 
geschaffen werden müsste. Der Berichterstatter beantragt: 
Der Gemeinderath beschliesse vorbehaltlich der Zustim¬ 
mung des Landtages die Errichtung einer neuen Knaben¬ 
bürgerschule und die Unterbringung derselben in dem 
neu zu erbauenden Schulgebäude in der Figulystrasse. 
Das Bauamt ist zu beauftragen, die Planskizzen für dieses 
Schulgebäude ehethunlichst auszuarbeiten und dem Ge- 
meinderathe vorzulegen, damit mit dem Baue in diesem 
Jahre begonnen werde, und die Räumlichkeiten für die 
Volksschule im Jahre 1898/99 ihrer Bestimmung zuge¬ 
führt werden können. Behufs Erlangung der Zustimmung 
des Landtages wegen Errichtung einer neuen Bürger¬ 
schule seien im Einvernehmen mit dem Stadtschulrathe 
die geeigneten Schritte zu unternehmen. (Angenommen.) 
Local - Baunotizen. 
Voranzeige. In nächster Nummer beginnen wir mit 
einer interessanten Artikelreihe über Gement und dessen 
Prüfung von einem hervorragenden Cementtechniker und 
Fabrikanten Oesterreichs. 
Privat-Bauschule. Wie uns aus Wien mitgetheilt 
wird, beabsichtigt ein dortiger Architekt in Linz eine Privat- 
Bauschule zu errichten, in welcher Bau-Eleven, Maurer, 
Zimmerleute, Steinmetze, Tischler und sonstige Bauhand¬ 
werker gründlichen Unterricht in allen Zweigen des Bau¬ 
faches erhalten sollen. Da ein solches Institut am hiesi¬ 
gen Platze unseren jungen Leuten, die sich dem Bau¬ 
fache widmen wollen, äusserst willkommen sein muss, 
so dürfte dieses Unternehmen, vorausgesetzt dass dafür 
die behördliche Genehmigung ertheilt wird, auf Erfolg 
rechnen können. 
Bischöfliches Kiiabenseminar. Der Neubau des bi¬ 
schöflichen Knabenseminares in Urfahr ist so weit vor¬ 
geschritten, um anfangs September 1. J. seiner Bestim¬ 
mung übergeben werden zu können. Auch die Regulierung 
der Zufahrtsstrasse zu dem Gebäude dürfte bis dahin 
fertiggestellt sein. 
Eisenbahn- Vorconcession. Das Eisenbahnministerium 
hat die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten 
dem behördlich autorisierten Bau-Ingenieur Rudolf U r- 
banitzky in Linz für eine schmalspurige, mit animali¬ 
scher, eventuell mit elektrischer Kraft zu betreibende 
Kleinbahn von dem Bahnhofe Wels der Staatsbahnen 
durch die Bahnhofstrasse, Westbahnstrasse, Theatergasse, 
Pfarrgasse und über den Stadtplatz zum Volksgarten 
und von da durch die Volksgarten- und Traungasse zur 
Traunlände der Stadt Wels auf die Dauer von sechs 
Monaten ertheilt. 
Installationsarbeiten. Der Gemeinderath hat be¬ 
schlossen, in der Kaiser Franz Josef-Volksschule und in 
der Neustädter Schule die Wasserspülung in den Aborten 
zum Kostenpreise von 2600 fl., beziehungsweise 1400 fl. 
einzuführen, sowie die Auswechslung der Abortrohre in 
der Schule auf der Spittelwiese (gusseiserne Abort¬ 
schläuche) vorzunehmen. Kostenpreis 300 fl. Das Bau¬ 
amt wurde beauftragt, die Offertverhandlung zwischen 
den Linzer Firmen einzuleiten. 
Asphaltierungsarheiten. Die Einfahrt im Johann 
Jax’schen Neubau, Ecke der Bürger- und Humboldt¬ 
strasse, wurde vom hiesigen Pflastermeister und Asphalteur 
Herrn Wilhelm Baudisch recht hübsch mit geripptem 
Asphalt gepflastert. Die Asphaltierung der Einfahrt und 
der Lichthöfe im neuen kaufmännischen Vereinshause 
auf dep Landstrasse erhielt zur Ausführung die Neuchätel 
Asphalt-Oompagnie, Giselastrasse 6 in Wien. 
Anmeldungen lür Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke. 
In der Zeit vom 15. Juni bis 1. Juli 1897 haben beim städtischen Wasserbauamte folgende Grundbesitzer den Wunsch 
des Wasserbezuges aus dem Wasserwerke angemeldet. 
Name 
Oertlichkeit 
Installateur 
Orden der Barmherzigen Brüder 
Rudigierstrasse 17 
Schmidt & Comp.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.