Volltext: II. Jahrgang, 1897 (II. JG., 1897)

Seite 102. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Nr. 13. 
die Aufmerksamkeit aller Bautechniker in Anspruch zu 
nehmen. Ueber denselben sei in Kürze Folgendes bemerkt: 
Er besteht aus lackiertem oder verzinktem Eisen¬ 
blech, auch Zinkblech und Thon, sein Durchmesser ist 
rund und natürlich so weit wie der Schornstein selbst, 
auf den er gesetzt werden soll, sein Obertheilist erweitert, 
aber auch wieder verengert, hiedurch entsteht eine Luft¬ 
verdünnung, welche eine saugende Kraft auf den Schorn¬ 
steinrauch ausübt, ganz gleich, welche Witterung es ist. 
Da nun eine mechanische bewegliche Vorrichtung an ihm 
nicht vorhanden, so ist ein Versagen oder eine Stockung 
dieses Aufsatzes nicht denkbar, wie hier leider oft bei 
anderen drehbaren Schornstein-Aufsätzen vorkommt. 
Wir haben uns persönlich von der Zweckmässigkeit 
des „Aeolus“ überzeugen können, ausserdem wird solche 
auch von vielen behördlichen und sachverständigen Zeug¬ 
nissen bestätigt. Dieselben sind den Prospecten der ge¬ 
nannten Firma beigedruckt, aus dem wir zugleich er¬ 
sehen können, dass dieser Schornsteinaufsatz eine weite 
Verbreitung gefunden hat und immer mehr Anerkennung 
erntet. In Anbetracht dieser Umstände sei der auch als 
„SaugkopF bekannt gewordene „Aeohis“ den Fach¬ 
genossen bei vorkommenden Rauch-Calamitäten zur An¬ 
wendung empfohlen. 
Aus der Fachliteratur. 
Im Selbstverlag der Firma W. Rösser in Leipzig, 
Göthestrasse Nr. 1, ist jetzt eine kleine Druckschrift heraus¬ 
gekommen, die speciell die Kirchenteppiche behandelt und 
auf 10 Blättern stilvolle schöne Muster solcher durch 
Maschinenweberei hergestellte Stoffe bringt, wie sie für unsere 
im mittelalterlichen Stil erbauten Kirchen passend sind und 
ihnen stets zur Zierde gereichen werden. Die meisten dieser 
Teppichmuster sind nach den Entwürfen des als Kirchen¬ 
zeichner bekannten Professor Beck in Herrenhut entstanden, 
sie bringen verschiedene kirchliche Farben und Symbole zur 
Darstellung, ausserdem zeigen sie eine herrliche Farben¬ 
harmonie und gefällige Zeichnung, welche das Auge des 
Kunstkenners erfreut. Ferner ist der Broschüre, die als 
Musterbuch versandt wird, ein Vorwort und eine Erläuterung 
beigegeben, die von dem als Kirchenbaumeister bekannten 
Baumeister H. Altendorff in Leipzig verfasst wurde und uns 
die nöthigen Aufklärungen über die Entstehung der Kirchen¬ 
teppiche gibt. Da die Beschaffung von stilgerechten kunst¬ 
vollen Teppichmustern für Kirchen des evangelischen und 
katholischen Bekenntnisses schon längst sehr erwünscht ist, 
so kommt dieses Unternehmen der Firma W. Rösser den 
zeitgemässen Bedürfnissen entgegen und wird allen Kirchen¬ 
vorständen, sowie Kirchenbaumeistern sehr willkommen sein. 
Wir sind überzeugt, dass W. Rösser mit diesem Unternehmen, 
seine Kirchenteppiche weiteren Kreisen bekannt zu geben 
das Richtige getroffen hat und damit viel Beifall ernten wird. 
A. 
C. F1 o h r in Berlin N., Chausseestrasse 28b, der bekannte 
Fabrikant für Personen und Lasten-Aufzüge hat jetzt einen 
neuen Prospect bezüglich dieser Constructionen und Anlagen 
versandt, der zugleich, mit Abbildungen versehen, uns davon 
Zeugnis gibt, dass auf diesem Gebiete wesentliche Fortschritte 
gemacht wurden. Diese Firma steht unstreitig in dieser 
Branche obenan, sie hat mehr als 5000 Aufzüge ausgeführt, 
besonders solche für elektrischen Betrieb und jährlich ver¬ 
größert sich ihr Wirkungskreis. Die Fabrik hat deshalb reiche 
Erfahrungen hierin sammeln können und kann mit Recht den 
Baumeistern als leistungsfähigste Firma für alle Arten von 
Aufzugs-Anlagen empfohlen werden. Die dem Prospecte bei¬ 
gefügten Zeugnisse von Behörden und Privaten bestätigen 
solches, wir sehen zugleich daraus, dass die Thätigkeit des 
Herrn C. Flohr eine internationale ist, dass sie sich nicht nur 
über ganz Deutschland, sondern auch über das Ausland aus¬ 
dehnt und seine Aufzüge überall Anerkennung fanden. Auf 
der letzten Seite des besagten Prospectes lesen wir eine be¬ 
hördliche Bescheinigung, aus der hervorgeht, dass die Firma 
bei Gelegenheit der letzten grossen Ausstellunng in Berlin 1896 
verschiedene hohe Auszeichnungen erhielt. Allen Interessenten 
und solchen, die sich über das Wesen derartiger Aufzugs- 
Constructionen näher unterrichten wollen, sei eine Durchsicht 
dieser Prospecte hiermit bestens empfohlen. A. 
Anleitung für den Bau und die Einrichtung deutscher 
Turnhallen. Leipzig, bei Ed. Strauch, Königsstrasse 19. Dieses 
Werk ist ein wirklich zeitgemässes, praktisches Unternehmen, 
denn der Neubau von Turnhallen ist jetzt als tägliches Er¬ 
eignis zu bezeichnen. Mit ihm müssen sich alle Bautechniker 
vertraut machen. In allen Gemeinden werden solche Bauten 
errichtet und überall werden die Fragen über deren zweck¬ 
mässige Einrichtungen zur Verhandlung gebracht. Deshalb 
wird das vorliegende neue Buch vielen willkommen sein; es 
enthält nicht nur ausführliche Beschreibungen und Erläute¬ 
rungen über den Bau und die Einrichtung von Turnhallen, 
sondern bringt auch zahlreiche Zeichnungen von in der Neu¬ 
zeit ausgeführten mustergiltigen Turnhallenbauten, welche als 
Vorlagen dem Baumeister und Turnverein dienen können^ 
Sie sind einfach und reich ausgestattet, billig und theuer, wie 
* es eben die Verhältnisse mit sich bringen, jedes Bedürfnis 
dieser Bauart findet in diesem Buche seine Berücksichtigung. 
Es besitzt deshalb einen grossen praktischen Wert und kann 
mit Recht dem Baubeflissenen zur Anschaffung empfohlen 
werden. A. 
Technische Neuigkeiten. 
Mitgetheilt vom Internationalen Patentbureau K. Fr. Reichelt in 
Berlin NW. 
Die nöthige Summe zur Errichtung eines Denkmals 
für Pasteur ist in Frankreich so schnell zusammenge¬ 
bracht worden, dass das Comitö nunmehr die französischen 
Künstler zur Einreichung von Entwürfen auffordert; dem 
Kostenanschlag der Entwürfe soll das vorhandene Capital 
von 250.000 Francs zu Grunde gelegt werden. Ueber 
den Platz der Aufstellung in Paris ist man noch nicht 
ganz einig, doch ist am meisten Stimmung vorhanden, 
das Denkmal auf dem Medicis-Platze, vor dem Jardin du 
Luxembourg zu setzen. 
Von den vielen, im Lauf der Jahre bekannt ge¬ 
wordenen Universal-Werkzeugen dürfte ein jetzt in Carcs 
käufliches derartiges Geräth als recht praktisch erscheinen, 
welches sich seiner Handlichkeit wegen rechtlich em¬ 
pfiehlt. Dasselbe besteht einfach aus einem zusammen¬ 
klappbaren Korkzieher mit federndem Bügel, dem jedoch 
nicht nur auf der Drehachse der Pfropfenzieher, sondern 
noch eine Menge anderer Instrumente, wie Bohrer, Feile, 
Handschuhknöpfer, Schraubenzieher, Pfrieme u. a. auf¬ 
gesetzt und einzeln aufklappbar angeordnet sind; ebenso 
enthält das Universalwerkzeug ein sichelartiges, sich der 
inneren Krümmung des Bügels anschmiegendes Haken¬ 
messer, welches für verschiedene Zwecke recht brauch¬ 
bar ist und im eingeklappten Zustand auch nicht die 
geringste Gefahr bietet. Da sämmtliche Werkzeuge beim 
Nichtgebrauch innerhalb der Bügel-Ebene liegen, lässt 
sich das Geräth wie ein gewöhnlicher Korkzieher bequem 
in der Westentasche unterbringen.
	        
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