Volltext: II. Jahrgang, 1897 (II. JG., 1897)

Man pränumeriert auf die OBERÖSTERREICHISCHE RAUZEITUNG: 
ganzjährig mit fl. 10.— .. /ganzjährig mit . fl. 8 
halbjährig . . „5.— T*r J halbjährig ... „4 
vierteljährig . „ 2.50 000 (vierteljährig . . „2 
für die 
Provinz 
liSfliSnüiUaUSfllSfllSiÜSfl!^ 

Linz, 15. Jänner 1897. 
Öberösterreichische Bauzeitmng 
Zeitschrift für Bauwesen. 
Redaction und Administration: LINZ, Harrachstrasse 22, I. Stock. — Herausgeber und Verleger: Eduard Kornhoffer. 
INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten 
Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober¬ 
österreichischen Bauzeitung“, 'Linz, Harrachstrasse 22, ferner bei 
allen grösseren Annoncen-Expeditionen des In- u. Auslandes. Eventuelle 
Reclamationen und Beschwerden direct an uns erbeten. 
Inhalt: Ein Jubiläumsfest. — Die Lebensdauer unserer Bauwerke. — Die Eisenbahnen der Welt. — Neue Ausgrabungen in Pompeji. — Gasgliihlicht- 
Industrie. — Technische Neuigkeiten. — Aus den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz. — Local-Baunachrichten. — Ertheilte Baulicenzen in 
Linz. — Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke. — Briefkasten. — Offene Stellen. — Inserate. 
Ein Jubiläumsfest. 
(Siehe Porträt.) 
In gewerblichen Kreisen wurde am 6. d. M. ein 
Doppelfest begangen, das schöner und erhebender nicht 
gedacht werden kann. Das Fest galt dem ally er ehrten Vor¬ 
stand der hiesigen Schlossergenossenschaft und Schlosser¬ 
meister Herrn Math. Scha¬ 
chermayer, einem Manne, 
der durch das Vertrauen seiner 
Mitbürger zu Ehrenstellen 
gelangte, die Intelligenz und 
Thatkraft bedingen, um er¬ 
folgreich für das allgemeine 
Wohl wirken zu können. 
Herr Mathias Schacher¬ 
mayer begieng nämlich am 
genannten Tage sein 20jäh- 
riges Jubiläum als Vorstand 
der Schlosser- und Feilen¬ 
hauer-Genossenschaft in Linz 
und Urfahr und sein 25jähriges 
Meister-Jubiläum, Anlass ge¬ 
nug, um die hiesige Schlosser¬ 
genossenschaft zu bestimmen, 
ihm einen Ehrenabend zu ver¬ 
anstalten, der, wie erwähnt, 
am 6. Jänner 1. J., abends 
8 Uhr, im Saale des Gast¬ 
hofes „zum grünen Baum“ ab¬ 
gehalten wurde, und einen 
glänzenden Verlauf nahm. 
Bevor wir jedoch zur 
Schilderung der Festlichkeit 
schreiten, sei uns gestattet, 
einen kleinen Rückblick auf 
die Laufbahn und Thätigkeit 
des Jubilars zu werfen. — 
Herr M. Schachermayer trat nach Absolvierung der 
Realschule in Linz in das altbekannte Schlossergeschäft 
seines Vaters, des Herrn Josef Schachermayer, als Lehr¬ 
ling ein. Nach beendigter dreijähriger Lehrzeit verbrachte 
derselbe zwei Jahre in der Fremde in verschiedenen her¬ 
vorragenden Werkstätten, worauf er in das väterliche 
Geschäft zurückkehrte und bis 1872 als Gehilfe und seit 
Mathias Schachermayef. 
diesem Jahre als Mittheilhaber in diesem Geschäfte fun¬ 
gierte, bis er dasselbe im Jahre 1880 infolge Ablebens 
seines Vaters als alleiniger Besitzer übernahm. Am 
6. Jänner 1877 war sein erster Schritt dem öffentlichen 
Leben geweiht, er wurde zum Vorstande der damaligen 
Schlosserinnung, heute Schlossergenossenschaft, gewählt, 
und hat diese Ehrenstelle durch sein eifriges Wirken bis 
heute nicht allein erhalten, sondern wurde zur Annahme 
stets immer wieder gedrängt. 
Der von ihm gegründete, 
bereits segensreich wirkende 
Verband der oberösterreichi¬ 
schen Schlossermeister gibt 
Zeugnis, mit welch grossem 
Eifer er für die Sache wirkt. 
Doch nicht nur als För¬ 
derer des Schlossergewerbes 
hat sich Herr M. Schacher¬ 
mayer grosse Verdienste er¬ 
worben, auch in seinen Ehren¬ 
stellen als Präsident des ober¬ 
österreichischen Gewerbe¬ 
vereines, als Mitglied der 
oberösterreichischen Handels¬ 
und Gewerbekammer, als Ge¬ 
meinderath und k. k. Stadt- 
schulrath hat derselbe eine 
äusserst rege Thätigkeit ent¬ 
wickelt, und manche Ver¬ 
besserungen im Gewerbe¬ 
wesen, in Handels- und Ge¬ 
meinde-Angelegenheiten sind 
seinen Rathschlägen, seiner 
Humanität und praktischen 
Anschauung zuzuschreiben, 
wofür ihm auch, wie sein 
Ehrenabend bezeugte, von 
allen Seiten die grösste Hul¬ 
digung zutheil wurde. 
Der geräumige Saal im Hotel „zum grünen Baum“ 
war schon um 7 Uhr abends dicht gefüllt, denn es mochten 
um diese Zeit bereits 400 Gäste vorhanden gewesen sein, 
die alle Plätze bis auf die reservierten besetzt hielten. Ausser 
den zahlreichen Fachgenossen des Jubilars befanden sich 
noch unter den Gästen der Handelskammer-Präsident 
Wimhölzl, der Obmann des Linzer Genossenschafts-Ver-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.