Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

Joh. v. Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf dtsch. Boden. 71 
autem hoc opus usque ad annum dmi 1380 completum. Der 
Kodex ist 1340 geschrieben. Die Neumonde werden in der 
Weise berechnet, daß abwechselnd 29 d 12 h und 29 d 13 h 
addiert werden, zum Ausgleich der auch hier vernachlässig 
ten Schalttage werden am Ende des 1., 2. und 3. Jahres die 
Lunationen um 8 Stunden kleiner angenommen. Das Jahr 
1341 ist mit a, das nächste mit b usw., das 19. mit t be 
zeichnet. Hier tauchen auch in der 5. Spalte die 14 Lunar 
buchstaben a bis o für jeden zweiten Tag auf, die mit Hilfe 
einer Tabelle zur Ermittlung der Länge des Mondes oder 
seiner Stellung im Tierkreis dienen. Der Mondkalender ist 
bis 1417 gültig. In den Anfangsjahren stimmen die Neu 
monde sehr gut mit den wirklichen überein, später wird 
der Fehler natürlich größer. 
Der Kalender des Johannes von Gmunden. 
Bedeuten schon die erwähnten Kalender gegenüber dem 
Bedaschen eine wesentliche Verbesserung, so steigert J. v. G. 
die Genauigkeit derart, daß man bei ihm schon als von einer 
Mondephemeride im Sinne unserer astronomischen Jahr 
bücher sprechen kann. Es ist damit die größte Annäherung 
erreicht, die mit den damaligen Mitteln überhaupt erzielt 
werden konnte. J. v. G. legt seiner Tafel die seit Ptole- 
mäus genau bekannte Länge des synodischen Monats von 
29 d 12 h 44 m 3 S zugrunde. Es sei z. B. für 1439, dessen gol 
dene Zahl XV ist, durch eine Finsternis der Neumond am 
13. April 11 h 56 m Wiener Zeit bestimmt. Durch Weiter 
zählen um den genannten Betrag erhält man den nächsten 
Neumond am 13. Mai 0 h 40 m usf. Diese Tage erhalten in 
der Tabelle die Bezeichnung XV 11 h 56 m , XV 0 h 40 m usw. 
Im nächsten Jahr sind die Neumonde durch die goldene 
Zahl XVI bestimmt, mit Berücksichtigung des Schalttages 
kommt man so auf 2. April 20 h 45 m . Rechnet man so den 
ganzen 19jährigen Zyklus durch, so erhält man 1458 den 
Neumond wieder am 13. April, jedoch um 4 h 28 m , der zweite 
Zyklus ist gegen den ersten um 7 h 28 m verfrüht.
	        
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