Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

Joh. v. Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf dtsch. Boden. 17 
Äneas Silvius spricht von ihm als singulari astronomo 
viroque probatissimo. Hs. 5418 beweist, daß dieses Lob wohl 
verdient war, sie enthält f. 160 v ein Sternverzeichnis für 
den Meridian von Nürnberg und f. 161—173 Tafeln zur 
Berechnung von Finsternissen mit Hilfe eines von ihm er 
fundenen Gerätes. Voran gehen f. 155 v Tabulae stellarum 
per venerabilem virum mag. Ioannem de Gmunden äö 1430 
verificatarum. Nur große Sorglosigkeit konnte eine Ver 
mengung der beiden Namen herbeiführen, von Gamundia ist 
in der ganzen Hs. überhaupt nicht die Rede. Das gleiche 
gilt für die beiden anderen Handschriften. 
Darnach dürfte die Frage nach dem Namen und Ge 
burtsort • des Gelehrten im Sinne von Kink und Aschbach 
entschieden sein, die Gmunden am Traunsee als seine 
Heimat ansehen. Die neueren Veröffentlichungen von Lind 
hagen 1917, Großmann 1929, Stammler 1936 und Zinner 
seit 1925 wenden nur den allein richtigen Namen Johan 
nes von Gmunden an, so daß damit ein jahrelanger 
Irrtum beseitigt erscheint. 
Johannes von Gmunden an der 
Wiener Universität. 
Während für eine Darstellung der äußeren Lebens 
umstände des Gelehrten alle Quellen fehlen und wir nur an 
nehmen können, daß sein Leben sich in den streng gebun 
denen Formen einer Hohen Schule des Mittelalters abge 
spielt haben wird, liefern die Acta der Universität sowie 
seine gelehrten Werke reichen Stoff für die Beurteilung der 
Weite und Tiefe seiner Leistungen und für die Bedeutung, 
die er im Leben der Hochschule sowie in der Geschichte der 
Himmelskunde erlangt hat. 
Seine frühe Jugend ist in Dunkel gehüllt, wir wissen 
aus der im Jahre 1400 erfolgten Immatrikulation nur das 
eine, daß sein Vater sartor, Schneider, war, und können aus 
dem Umstand, daß zur Promotion zum Magister ein Alter 
von 21 Jahren erforderlich war, schließen, daß er 1406 diese 
Jahre schon erreicht hatte, also vor 1385 geboren war. Zum 
Klu g. 2
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.