Volltext: Johannes von Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf deutschem Boden

Joh. v. Gmunden, der Begründer der Himmelskunde auf dtsch. Boden. 11 
Piccolomini, der spätere Papst Pius II., 1443 von Wien kom 
mend, den Deutschen spendete, sie seien bewundernswerte 
Mathematiken und überträfen alle anderen Völker in Er 
findungen. Johannes von Gmunden hat seine Bildung an der 
Hochschule in Wien erworben, mit ihr blieb er bis zu seinem 
Tode verbunden; ihre Satzungen und Gewohnheiten be 
stimmten sein Leben, von dem wir uns nach den Acta facul- 
tatis artium der Universität ein Bild machen können. Die in 
Wien noch vorhandenen, von ihm selbst geschriebenen 
Werke gestatten ein sicheres Urteil über den Wert seiner 
wissenschaftlichen Leistungen, die bisher zwar oft erwähnt, 
aber nicht im vollen Umfang gewürdigt worden sind. 
Namen und Geburtsort. 
In der Literatur werden unserem Gelehrten verschiedene 
Namen beigelegt. Im Almagestum novum des Italieners Ric- 
cioli (1651) erscheint er in einem Verzeichnis der bedeuten 
den Astronomen unter dem klangvollen Namen Johannes de 
Egmondo, nach Wolf, Geschichte der Astronomie, ist er jener 
Professor, der im Totenbuch der Domherren von St. Stephan 
als Johannes Nyder de Gemünden eingetragen sein soll. 
Diese Angabe hat durch Haebler, Kalenderinkunabeln, 1905, 
weitere Verbreitung gefunden. Es sei hier gleich bemerkt, 
daß die dort stehenden Daten über J. v. G. und seinen Ka 
lender keineswegs der Wahrheit entsprechen. In der Ge 
schichte der Mathematik von Cantor heißt er Johannes von 
Gemünden und in den Tabulae codicum manuscriptorum in 
bibliotheca Palatina ist er unter den Schlagwörtern Johannes 
de Gamundia und Joh. Schindel de Gamundia zu finden. In 
den Kalendern wird er meist J. de Gmundt oder de Gmünd 
genannt. Im ,Anzeiger für Kunde der deutschen VorzeiP, 
1878, S. 1, lenkt J. Müller die Aufmerksamkeit auf einen in 
der Oettingen-Wallersteinschen Bibliothek befindlichen Kom- 
putus, der mit den wenig Klassizität verratenden Worten 
schließt: Explicit computus prolongatus per me Johannes 
wissbier de gamundia | Et fmitus est in die sei. Iohannis 
apostoli octavo in nativitate Christi, | anno dom. 1404 scrip-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.