Volltext: Braunauer Heimatkalender 1931 (1931)

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Von diesem Tage an lebte der Holzner Toni mit seinem Weib 
wieder im schönsten ehelichen Frieden zusammen nnd die Resl hat 
ihrem Mann auch nie wieder die Treue gebrochen. Alle Leute im Dorf 
glaubten an ein „Mirakel" — bis auf den Naz, doch der ist verschwiegen 
wie das Grab. 
Was mancher Sohn von seinem Vater denkt. 
Im Alter von 8 Jahren: „Mein Vater ist sehr gescheit, er weiß 
alles." 
Im Aller von 14 Jahren: „Mein Vater ist doch nicht so gescheit, 
wie ich glaubte; er weiß nicht alles." 
Im Alter von 18 Jahren: „Mein Vater weiß eigentlich sehr 
wenig; da weiß ich viel mehr." 
Im Alter von 22 Jahren: „Mein Vater versteht die neue Zeit 
nicht; ich kann mich mit ihm nicht mehr verständigen; er ist gar nicht 
auf der Höhe." 
Im Alter von 30 Jahren: „Ich frage mich manchmal, ob mein 
Vater nicht doch in Manchem recht hat." 
Im Alter von 40 Jahren: „Mein Vater ist im Grunde doch ein 
gescheiter Mann; ich muß ihm meistens recht geben." 
Im Alter von 50 Jahren: „Jetzt verstehe ich meinen Vater voll¬ 
kommen; er hat einen festen Standpunkt und läßt sich nicht von der 
Neuheit imponieren. Er hat aber bewährte Grundsätze und einen festen 
Hall."
	        
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