Volltext: Braunauer Heimatkalender 1930 (1930)

„Und wo mct hinkemman 
Und dr Zidan mituehman, 
Dö Bauern und Herrn 
Habn uns gern. 
„Koan Raufen, koan Saufen, 
Koan Krieg und koan Streit, 
-Grad Singa, dös is 
Unser Freud! — 
„Sö singan, wie dr Vögel 
In Wald, af da Wies, 
Wie scheues in der Hoamet 
Da is! — 
Sö hängan ein ein d 
Äls wie d7 Oachan in Wald, 
'Solang not a Windfanger 
Fallt!" - 
Wo^s herhan, dö Lieder? —■ 
Weit not, ih woaß 7s gwis, 
Daß oans wie dös ander 
Von uns dahoam is. — 
Vergössen halt langsam 
Und iwl veracht — 
Grad dann und wann hert mas 
Ruh singa af d' Nacht. 
In Wald z' Kobernaußen, 
„Wo 7s Schwarzblattl lockt" 
„Unb 4)r Waldmoasn sagfeilt," 
Da hat ers abrockt^), 
Da Haimerl dö Bluemel; 
Dö bindt a scheu zam, 
Daß d7 Leut afm Land ah 
An Liederkranz hab'n, 
^Dahoam bei da Arbat 
In Feld, af da Wies 
Un^z'löst af da Sunnbänk, 
Wann Feierabend is. 
„Ganz recht!" sagt da Lehrer, 
Der 7s Orgelspieln kann, 
Und kennt sih sein Pfeifen 
Nuh ötlamal an. 
„A lustige Eicht 
Hat da Herrgott selbn gweicht, 
Selbn gw eicht und selbn gsöngt, 
Ruck an Huet, wanns da gögnt!" 
So singt ja „da Franzl", / . 
Da Piesenhama; 
Wer den wollt vergössen, 
Der nutet sih schama! — 
„Halt ja!" sagt da Pfarrer, 
Der ah was versteht, 
Und heunt bei den Singa 
Nuh gar nöt hoamgeht. 
Er sagt ah „a Siedl 
In Ehrn, hat Gott gern." 
Grad 7s Sauglockenläuten 
Dös mag a nöt Hern. 
Dös schadt a da Jugad, 
— Macht eh so viel Mtteh — 
Wie dr Riesel an Feldern, 
Da Reif da Bamblueh. 
Bei'n Landlerifch Tanzen, 
Da kann mas oft Hern, 
Da gehn ih — An Haimerl 
Sein Lied her ih gern! — 
„Nan ja," sagt a Bauer, 
Der 's Geldbeuderl ranzt, 
„Han selbn ö da Jügad 
An wengern nöt tanzt, 
An unschuldiges Tanzel 
Veracht ma ja nöt. 
Dös alleweilfurt Tanzen 
Macht aber dr Leut blöd. 
Da is 's mar ah lieber, 
As sitzen sih zsam 
Und singan a Siedl, 
Wanns solchanö hab7n!" 
„Ja freilö," sagt br Bäurin, 
„Sing selber gern mit; 
Wann ih so a Sied sing, 
Gibts Kinderl an Fried." 
„Kinderl, schlaf ein, 
Gschlafen ntueß sein; 
War ih bei bix alloan, 
Mecht ih koan Arbat toan. 
Kinderl, schlaf ein, 
Gschlafen ntueß fein! 
> :Tralala, tralala, 
Tralalalalala!:]" 
Sie nimmt sih zon Furtgehn 
Mit Seichten nöt Zeit; 
Heunt aber, sagts, hat sös 
K'aan bißl nuh greut, 
Und is'tz so guet afglögt, 
Wie7s endlö doh geht, 
Als wann7s ö sein Tüechl 
A Bschoadössen^) hatt. 
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