Volltext: Braunauer Heimatkalender 1930 (1930)

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Mutter endlich an die Kammertüre klopfte. Ms es still blieb, 
ging sie hinein. Blitzsauber wars drinnen — aber leer. lind zu 
ihrem grenzenlosen Erstaunen tag auf dem kleinen Fenstersims 
ein Strauß schwerer ftehren, über dem eine wunderbar feine 
goldene Sichel zu schweben schien weil sie, schier unmerkbar, 
an silbernem Faden vom Zensterkreuz herunterhing. Die alte 
Stau konnte nur stammeln: „Heilige Notburga . . . 
Zur selben Stunde neigte sich im Himmel die Heilige tief 
vor der Gottesmutter und sagte mit dem strahlenden fächeln 
der jungen Magd: „Dein Auftrag ist erfüllt — Mutter der 
Gnade 
's Heumahöagsang. 
D' Sengs üba ö' Achsl, in Kumpf af da Seit, 
was mar aut auf ö' Wiesen mir Heumahdaleut. 
2ls iö nu nix auf als wia 's Vögerl und ö' Sunn 
und as gang no foan Seel, wann not 's Bacherl fürrunn. 
Und 's Vögerl und 's Bacherl, oans mit den oan'n plauscht, 
und mir ivötzn aft d' Sengs, daß da Klang davon rauscht. 
Wann ma d' Sengs a so schwingan und d' Mahd umidrahn, 
wißt ös, daß mar in Tod sane Ghilfen aft Han? 
Dö zaunsperren Ranken und d's Bleamerl danöbn, 
rutengsund und voll Saft, müaffn 's Lobn hergöbn. 
•Oft iabl a Bleamerl, das stirbt not gern, 
und i glaub, daß d' as bitten, Wanne finnat, funnft Hern. 
Franz Stelzhamer. J 
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