Volltext: Braunauer Heimatkalender 1926 (1926)

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Grundregeln für die Behandlung des Stalldüngers. 
Um den Wert des Düngers zu erhalten, ist folgendes genau zu 
beachten: 
1. Der Schutz gegiert das Versickern der Jauche im Stalle und 
auf bev Düngerstätte muß möglichst vollkommen sein. Pflasterungen 
aus hartgebrannten Ziegeln, 'Hioichfcmrtt gestellt, ober aus behauenen 
Bruchsteinen mit Zementverguß. .auf undurchlässiger Unterlage, lei¬ 
sten die Vesten Dienste. Auch! ist bie Jauche durch gutgebichtete und 
geb eckte Jauch enrinnen ans dem Stalle abzuleiten. 
2. Jede Düngerstätte soll ferner eine ans dem gleichen Material 
hergestellte Umrandung bekommen, damit die Jauche nicht allsfließen 
und Wasser nicht in ben Düngerhaufen einbringen kann. 
iß. Desgleichen maß auch die Jauchengrube mit demselben Ma¬ 
terial gegen das Eindringen von Wasser und Austreten von Jauche 
abgedichtet werden. Der Verschluß nach oben soll durch gut zuge¬ 
paßte Holzbohlen geschehen. 
4. Der auf bie Düngerstätte gebrachte Mist wird am besten durch 
das sorgsame, gleichmäßige Aufschichten und Festtreten in seinem 
Werte erhalten. Es ist ein großer Fehler, den Mist einfach auf den 
Düngerhausen zu werfen unb liefen, zu' lassen, Wie er liegt. 
5. Der Dünger soll niemals austrocknen. Deshalb soll im 
Sommer, ber'Trockenheit, ein Durchjauchen des Düngerhaufens statt¬ 
finden, jedoch so, daß die Jauche nur am frühen Morgen aufge¬ 
bracht wird, niemals zur .hellen Tageszeit und niemals mit der 
Jauchenspritze. 
6 Ein treffliches Mittel, um den Dünger vor dem Austrocknen 
und vor Verlusten aller Ar: zu bewahren, bildet das Durchsichten 
nut womöglich humofet Erde. 
7. Wenn man den aufs, Feld .gefahrenen Dünger nicht sofort 
breiten und verpslügen kann, so soll man ihn ans dem Felde m 
aroße runde, gut festgetretene Haufen bringen, die man dreihandbreit- 
hochi mit Erde gut eindecken muß. So hält sich der Dünger am besten 
und kann zu geeigneter 3|eit gebreitet und1 untergebracht' werden. 
Unbedeckt liegende Haufen verlieren durch! Regen, Wind und Sonnen¬ 
schein täglich an Wert. 
8. Aus dem gleichen Grunde sind auch die kleinen Hausen, welche 
bei dem gewöhnlichen Ausfähren vom Düngerwagen abgezogen wer¬ 
den, nicht liegen zu taffen, sondern so bald als irgend möglich aus- 
einanderzüwersen und einzuplügen. 
Wer diese Grundregeln gewisfenhvst befolgt, wirb einen ge- 
haltretoeren Dünger und daher auch bessere Ernten erzielen. 
Der Stall braucht Irische hust. 
Für die Abfuhr des Stalldunstes läßt sich am besten ein Schlot 
(Dunstrohr) errichten. Die Sichtweite desselben soll 30—35 Zen- 
timet er betragen. Der Schlot trtufji eine doppelte SBartb besitzen.
	        
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