Volltext: Braunauer Heimatkalender 1926 (1926)

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was ist das Her; ohne Liebe? 
Wie ein Land ohne Herrn, 
Wie die Nacht ohne Stern, 
Wie der Becher ohne Wein, 
Wie der Vogel ohne Heim, 
Wie ohn' Aug' ein Gesicht, 
Wie ohn' Reim ein Gedicht, 
So ohne der Liebe Scherz und Schmerz 
Das Herz. 
mann, gib mir (Seid! 
Mann, gib mir Geld! Wie oft soll ich noch klagen, 
Daß sich! der Haushalt immer teurer stellt! 
Die Eier sind schvn wieder aufgeschlagen! 
Die Gänse kosten — nein, ich mag's nicht sagen! 
Mann, gib mir Geld! 
Mann, gib mir Geld! Wir brauchen Holz und Kohlen! 
Der Kohlenpreis am End' noch höher schnellt! 
Ach, teuer wurden auch die Stiefel johlen! 
Ich muß 'daher nur immer wiederholen: 
Mann, gib mir Geld! 
Mann, gib mir Geld! Die Butter ist zu teuer, 
Der Zuckerpreis sich auf der Höhe hätt, 
Auf Salz droht auch ein Aufschlag bald — ein neuer! 
Mein Defizit ist jetzt schon ungeheuer — 
Mann, gib mir Geld! 
Mann, gib mir Geld! Die Seife stieg im Werte, 
Kostspieliger wird alles in der Welt, 
Die Tinte selbst und — wie ich eben hörte — 
Das schwedische Streichholz auch, das vielbegehrte! 
Mann, gib mir Geld! 
Mann, gib mir Geld! Ob meine Klageweise, 
Mein heiß' Begehren Dir auch! nicht gefällt! — 
Es geht nicht mehr im altgewohnten Gleise, 
Ich komm' nicht aus! Zu hoch sind alle Preise! 
Manu, gib mir Geld! 
Mann, gib mir Geld! Sonst nehm' ich 1— Surrogate, 
Wird Dir die Mahlzeit auch dadurch vergällt; 
Cichvrie, Saccharin, Nährpräparate; 
In Margarine ich! die Ente brate — — — 
Mann, gib mir Geld!
	        
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