Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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daß nicht selten die passierenden Schiffe in das Gewirre geraten und 
«nr mit Mühe von Schleppern wieder flott gemacht werden können. 
Indes hat die Natur, die in ihrem geheimnisvollen Weben grau¬ 
sam und fürsorglich zugleich in einem gleichsam nach praktischen Regeln 
geordneten Haushalte waltet, das Leben vom Tode abhängig gemacht. 
Ein Wal verschlingt mit einmaligem Oeffnen seines ungeheuren Rachens 
Millionen kleinster Meerestiere; die Jagd nach dem Leben spielt sich im 
Ozean in ebenso grausamen Formen ab wie am Festlande, wo ein 
gleißender Sommertag von dem Mordgetümmel widerhallen müßte, 
spielte sich die gegenseitige Vernichtung der Tierwelt nicht so lautlos 
ab. Verfolgung und ungünstige Lebensbedingungen fegen die meisten 
Vertreter großer und kleiner Lebewesen hinweg, ja, viele höhere Tiere 
sterben massenhaft, kaum daß sie geboren wurden. Je intensiver die Ver¬ 
mehrung gewisser Arte» auftritt, desto krasser ist das Sterben bei ihnen 
zur Aufrechthaltung des Gleichgewichtes in der Natur. 
Die flugmalthine vom Jahre 1810. 
Die „üaterländifdien Blatter“ vom Uatire 1810 braditen einen Bericht 
von den flugueriudien der ,.Degens oerbeiierlen flugmaldiine“. 
Die „Vaterländischen Blätter" gaben umständliche Nachricht von 
den ersten öffentlichen Versuchen, welche der Bürger und Uhrmacher Herr 
Jakob Degen in Wien mit seiner Flugmaschine in de« Prater anstellte. 
Die Fortsetzung dieser Versuche würde zwar unterbrochen, aber nicht aus¬ 
gegeben. Vielmehr verwendete der Künstler, ermuntert durch den er¬ 
haltenen Beifall und unterstützt durch einige Männer, die an den Fort¬ 
schritten, zu denen er gegründete Hoffnung gab, teilnahmen, alle Sorg¬ 
falt darauf, ferne Maschine zu verbessern. Beide Flügel waren ganz neu 
gemacht. Die Stäbe, welche die Stelle der Kiele der Federn vertreten, 
wurden wieder aus Schilfrohr bereitet; aber da, wo sie auf eine be¬ 
trächtliche Länge auslaufeu, durch das Einschieben kleiner Rohre Ver- 
iärkt, und damit sich die Klappen genauer anschließen können, «m den 
Mitten Teil ihres Umkreises abgeschnitten und mit flachen Streifen ans 
weichem, gerade faserichtem Holze wieder geschlossen. Die Klappen wurden 
ans Wachstafft verfertigt und sind Ausschnitte aus Kreisflächen, dre sich 
in einem Stücke bis an den Umkreis der Flügel erstrecken und sich nach 
der Richtung der Kiele der Länge nach öffnen. Die stärkeren Stäbe 
wurden, bei dem Mangel an Bambusröhren, durch hölzerne Prismen 
glücklich ersetzt, welche ans mehreren, in Winkel gehörige vereinigten 
Leisten aus weichem Holze bestehen und "die notwendige Stärke ohne 
Nachteil der Leichtigkeit verschaffen. Da die Versuche ohne große Aus¬ 
lagen nicht vor der öffentliche« Ausführung wiederholt werden können, 
so hat sich der Künster an dem Hebel, aus dem sein Flügel besteht, 
drei verschiedene Punkte bestimmt, an denen er seine Kraft anbringe« 
kann, um aus Erfahrung zu lernen, wie weit er nach seinen Kräften