Volltext: V. Jahrgang 1908 (V. Jahrgang 1908)

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kommende tur Auerochse, das andere tovar (lies towar), 
das.... ei ne Last, Ladung, Ware bedeute t“. Was 
soll man nun dazu sagen, wenn Handel-Mazzetti wenige 
Zeilen vorher behauptet: Wenn aber des weiteren Dr. Schiff- 
mann sagt, daß Professor Jirecek die Vermutung ausspricht, 
es könnte Taberesheim mit slavisch towar in Zusammen¬ 
hang gebracht werden, so imputiert Dr. Schiffmann dem 
Professor Jirecek etwas, was dieser mir gar nicht ge¬ 
schrieben hat und ich auch in meiner Abhandlung nicht 
so wiedergab, wie Dr. Schiffmann schreibt? Man vergleiche 
nun obige Briefstelle und die Anm. 1 auf Seite 18 der Ab¬ 
handlung Handel-Mazzettis. Auf solche Weise ist leicht 
polemisieren. Ich muß aber ein derartiges Verfahren zurück¬ 
weisen. 
Die ganze weitschweifige Replik Handel-Mazzettis mit 
ihrem sogar aus gotischem Schrank hervorgeholten Apparat 
ist überhaupt geeignet, den Leser einer Tageszeitung zu 
verwirren und den Eindruck hervorzurufen, als stünde hier 
eine wissenschaftliche Ansicht der anderen al pari gegen¬ 
über. Dem ist aber nicht so. Das Pouvoir ganz bestimmter 
Voraussetzungen und Kenntnisse läßt sich in solchen Din¬ 
gen ebensowenig ignorieren als in anderen. Sonst müßten 
die Universitäten das Lehrgeld zurückzahlen. Das ist der 
wesentliche Punkt in der ganzen Frage. Es nützt nichts, 
bloß theoretisch das „Rüstzeug der Hochschule“ anzuer¬ 
kennen, man muß es auch in praxi respektieren. 
Daran ändert weder die wenig geschmackvolle Heran¬ 
ziehung von „Stimmen aus dem Publikum etwas, noch die 
Berufung auf Anerkennungsschreiben, deren Lob sich un¬ 
möglich auf alle Stellen beziehen kann, die in Handel- 
Mazzettis Aufsatz enthalten sind. 
Die Zukunft dieses Jahrbuches. Bei dem Um¬ 
stande, daß in unserem Lande, das keine Hochschule besitzt, 
die wissenschaftlich arbeitenden Kräfte natürlich dünn gesät 
sind, konnte der Unterzeichnete die Herausgabe dieses Jahr¬ 
buches nur in der Hoffnung auf sich nehmen, daß sich der 
Plan eines kirchenhistorischen Seminars an der Linzer theo¬ 
logischen Diözesanlehianstatt werde verwirklichen lassen. 
Es könnte nämlich weder der praktischen noch der 
theoretischen Ausbildung unserer Geistlichen schaden, wenn 
in wöchentlich zweistündigen Übungen eine Einführung in 
die Geschichte unserer Diözese und in die Methode wissen¬ 
schaftlichen Arbeitens ermöglicht würde. 
Wiederholt habe ich schon Stimmen von Geistlichen 
vernommen, die eine derartige Schulung, etwa anstatt der
	        
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