Volltext: III. Jahrgang 1906 (III. Jahrgang 1906)

© Kleinere Mitteilungen. © 
Die Inkorporierung der obderennsischen Pfarre 
Ostermieting an das bayrische Zisterzienserstift 
Raitenbaslach. Die Tatsache ist merkwürdig genug: 1791, 
beziehungsweise 1793, also in der Zeit der Herrschaft 
Josefinischer Ideen auf dem kaiserlichen Throne wurde die 
uralte, hochbedeutende Pfarre Ostermieting, die mit dem 
Innviertel an das Land ob der Enns und nach Ausscheidung 
vom Erzbistume Salzburg an die Diözese Linz gekommen 
war, dem bayrischen Zisterzienserstifte Raitenhaslach in¬ 
korporiert — nachdem seit Maria Theresia das Bestreben 
der Regierung die möglichste Ausschließung der Bayern von 
Seelsorgsposten in Österreich und unter Josef II. das Prinzip 
der Konsolidierung der Kirche in Österreich auf österreichi¬ 
sche Untertanen auf jede mögliche Weise durchzuzwingeh 
gesucht worden war! 
Wie es nun zu der merkwürdigen Inkorporierung kam, 
soll in dieser kurzen Notiz festgehalten werden. 
Das bayrische Stift Raitenhaslach an der Salzach 
nächst Burghausen war durch die Abtretung des Innviertels 
an Österreich stark in Mitleidenschaft gezogen worden, da 
es aus dem Braunauer Bezirk einen Teil seiner Einkünfte 
bezog. Die Auseinandersetzung über die Rechtsansprüche 
des Stiftes wurde besonders akut, als dem Stifte durch 
Kaiser Josef II. aufgetragen wurde, in der auf nunmehr 
österreichischem Gebiete gelegenen Jagdkapelle St. Radegund 
eine Seelsorgsstation zu errichten. 
Nach dem Tode Josefs gelangte man zu einem Über¬ 
einkommen. Es wurde (dd. Wien, 29. Nov. 1791) zwischen 
der k. k. geistlichen Stiftungs-Hofkommission und dem Stifte 
Raitenhaslach in Betreff der Forderung eines gestifteten 
Zehents oder sogenannten Hofgetreides, welches das Stift 
aus den Braunauer Kastenämtern von Weilhart und Ötting 
mit 23 Metzen, f 2 Viertel, 1 Achtel Maßl Weizen, 227 Metzen, 
25/10 Maßl Korn und 151 Metzen, 2 Viertel, 1 */4 Maßl Hafer
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.