Volltext: II. Jahrgang 1905 (II. Jahrgang 1905)

I. 
Die kirchlichen Verhältnisse des lnnviertels in der Mitte 
des XVI. Jahrhunderts. 
Von Dr. Franz Berger. 
}ie neuen religiösen Ideen des 16. Jahrhunderts 
waren allmählich auch in weite Schichten des 
bayrischen Volkes eingedrungen.1) Daß aber 
trotzdem das Land katholisch blieb, verdankte 
es hauptsächlich seinem Herzog Wilhelm IV., wenn auch 
der endgiltige Sieg des alten Glaubens erst unter seinem 
Nachfolger entschieden wurde. 
Zur Überwindung der neuen Lehre nun hielten beide 
Fürsten die Reform des bayerischen Klerus für un¬ 
umgänglich. „Der niedere Klerus trage vorzüglich die 
Schuld, daß Luthers Lehre in Bayern Eingang fände,“ 
äußerte Wilhelm IV. Und Albrecht V. erklärte 1558 in 
einem Antwortschreiben den Bischöfen des Salzburger 
Sprengels: Eine ernste und aufrichtige Reformation er¬ 
fordere vor allem, daß „von erstem den schädlichen und 
’) Zu den einleitenden Bemerkungen vgl. Riezler, Ge¬ 
schichte Bayerns IV (1899). — Wiedemann, Geschichte der Re¬ 
formation und Gegenreformation im Lande unter der Enns I—V 
(1879 IT.). — Sugenheim, Bayerns Kirchen- und Volkszustände 
im 16. Jahrhundert (1842). — Knöpfler, Die Kelchbewegung in 
Bayern unter Herzog Albrecht V. (1891). — Reichenberger 
Wolfgang von Salm, Bischof von Passau (1540—1555) in Studien 
und Darstellungen aus dem Gebiete der Geschichte, herausgegeben 
von Grauert IIj (1902). — Janssen-Pastor, Geschichte des 
deutschen Volkes IV, 15. und 16. (1896). i . 
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