Volltext: II. Jahrgang 1905 (II. Jahrgang 1905)

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hl. Florian wichtige R e g i n o 1 f u r k u n d e genauer erörtert. Wie 
schon Kruseh dargetan hat (Neues Archiv XXVIII584 ff.), erweist 
sich die Zeitbestimmung Strnadts für die Wirksamkeit der beiden 
Bischöfe (814 oder 820—830) als richtig. Sie sind demnach als 
Wanderbischöfe ohne bestimmten Sitz zu betrachten, deren Tätig¬ 
keit nicht vor den Beginn des 9. Jh. fällt. Sie können daher nicht 
als Vorgänger Vivilos angesehen und nicht als Zeugnis für die 
Fortdauer des Bistumes Lorch verwendet werden. Ferner ist die 
bekannte Stelle (ad Puoche), „ubi preciosus martyr Florianus cor¬ 
pore requiescit“, nicht als Zusatz des Kopisten aufzufassen. Ge¬ 
gen diese Stelle sprechen keine historischen Bedenken, da bereits um 
800 der Grabstätte des hl. Florian in Schenkungen gedacht wird. 
Zum Schlüsse wird das Traditionsbuch des Domkapitels 
untersucht, das als „eine nachträgliche schriftliche Zusammen¬ 
fassung und eine Art ziemlich gleichzeitiger und teilweise viel¬ 
leicht unmittelbarer Eintragung“ aufgefaßt wird. Es ist am Aus¬ 
gange des 12. Jahrhunderts entstanden und wurde bis in die Mitte 
des 13. Jahrhunderts fortgeführt, womit sowohl in Passau als auch 
bei anderen Großgrundherrschaften das Traditionsbuch sein Ende 
gefunden hat. Dr. Berger. 
Die in den Verhandlungen des historischenVe reines 
für Nieder-Bayern von A. Erhard herausgegebene Geschichte 
imd Topographie der Umgebung von Passau enthält unter 
anderen Erörterungen über die Edlen von Küchel und ihre Besitz¬ 
ungen, sowie über das passauische Ministerialen-Geschlecht der 
Edlen von Schachen an der Osternaeh bei Eggerding (XL. Bd. 
[1904] 269-285). 
In der kürzlich erschienenen Fortsetzung im XLI. Bande 
(1905) der Verhandlungen werden folgende Pfarreien und Herr¬ 
schaften des unteren Innviertels beschrieben: Schardenberg, Frein¬ 
berg, Esternberg und die jetzige Filialkirche Pührawang, Schloß 
und Herrschaft Viechtenstein und Krämpelstein, Engelhartszell, 
St. Ägidi, Münzkirchen, St. Roman, Schwendt (Pf. Taufkirchen), 
Raab, die Wesner und Waldecker. Die Abtreihe des Stiftes Engels¬ 
zell (222 ff.) ist unvollständig und zum Teil unrichtig nach Strnadt, 
Peuerbach 351 f. wieder gegeben. Vgl. hierüber Weinberger, Com- 
pendium chronologicum de Cella Angelorum, herausgegeben von 
O. Grillnberger im I. Jahrgang dieser Zeitschrift. Dr. Berger. 
Der 1. Band des von Cernik redigierten bibliographischen 
Werkes, Die Schriftsteller der noch bestehenden Augu- 
stfner-Chorherrenstlfte Österreichs von 1600 bis auf den 
heutigen Tag (Wien 1905), bringt von S. 1—179 biographische 
Mitteilungen sowie die Bibliographie von 77 Schriftstellern des 
Chorherrenstiftes St. Florian, von S. 181—204 jene von 18 Schrift¬ 
stellern aus dem Stifte Reichersberg.
	        
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