Volltext: II. Jahrgang 1905 (II. Jahrgang 1905)

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Der eifrige Abt hätte gewiß so manche der Flecken, 
von denen man sein Werkchen frei sehen möchte, aus- 
getilgt, wenn es ihm vergönnt gewesen wäre, es gründ¬ 
lich umzuarbeiten. Wie es vorliegt, ist es ja doch nur 
ein erster Entwurf. Das zeigt vor allem der Mangel an 
einheitlicher Konzeption. 
Nichtsdestoweniger müssen wir es für ein Glück 
ansehen, daß die unreife Arbeit auf uns gekommen ist; 
denn ihr danken wir eine Menge wertvoller Nachrichten, 
deren ursprüngliche Fassung wir heute vergebens suchen. 
Das Vermerkht ist uns, nicht in der Original¬ 
handschrift erhalten, sondern in drei nicht unmittelbar 
auf diese zurückgehenden Abschriften, von denen wir 
eine im fürstlich Starhembergschen Archive zu Eferding, 
zwei im Stiftsarchive zu Wilhering antreffen. Alle drei 
haben nämlich am Schlüsse die Bemerkung: Anno 
domini 1546 jar den 14. tag Juni; keine ist aber 
vor dem Ende des 16. Jahrhunderts angefertigt worden. 
Auf ihr gegenseitiges Verhältnis einzugehen, kann ich 
mir erlassen, da die Wilheringer Handschriften so schlecht 
sind, daß sie keine Berücksichtigung verdienen. Die 
Eferdinger Abschrift findet sich im Sammelkodex 31 
(Fol., s. XVI/XVII),1) F. 134—159. Sie entstammt dem 
Ende des 16. oder dem Anfänge des 17. Jahrhunderts. 
Herr Johann Hurch hat im Jahre 1890 die Güte gehabt, 
sie genau zu vergleichen. 
Der Kommentar verfolgt hauptsächlich den Zweck, 
dem Forscher die Benutzung des vielfach ungesichteten 
Stoffes zu erleichtern. Für die Bestimmung der vor¬ 
kommenden Örtlichkeiten waren in erster Linie die 
Wilheringer Urbare maßgebend. 
Text des Stiftbuches. 
1. (F. 134) Erstlichen do nach Christi gebüert ver¬ 
gangen waren tausent, hundert und sechs und vierzig 
jahr, bei regierung des heiligen vatters babst Eugenio 
9 Vgl. darüber J. Chmel, Geschichtsforscher I. 155.
	        
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