Volltext: II. Jahrgang 1905 (II. Jahrgang 1905)

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Anläßlich der Visitation wurden im Innviertel die 
religiösen Verhältnisse in 31 Pfarren und 18 Pfarrvika- 
riaten untersucht und aufgezeichnet.1) Pleute ist dieses 
Gebiet in 79 Pfarreien aufgeteilt, enthält also um 30 Seel¬ 
sorgsstationen mehr als vor 350 Jahren. Unter diesen 
49 Pfarren befanden sich 11 den Stiften Suben, Reichers- 
berg, Formbach und Ranshofen inkorporierte Pfarrorte, 
die von Kapitularen derselben besetzt wurden.2) 
Taufkirchen war dem Stifte Suben inkorporiert: 
die Pfarre wurde aber mit einem Weltpriester besetzt. 
Von Taufkirchen bezog Suben das Einkommen; der 
Prälat gab dem Pfarrer 60 fl. samt dem Zehent und be¬ 
soldete den Kaplan sowie die zwei Hilfspriester. Der 
Kaplan hatte jährlich 30 fl. und den Tisch. Das Ivolle- 
giatstift Mattighofen* besaß das Patronatsrecht in Fried- 
burg, das Kollegiatstift Mattsee in Kirchberg und Pal- 
ting. Braunau war dem Stifte Ranshofen derart inkor¬ 
poriert, daß es den Pfarrer mit Bewilligung des Rates 
zu präsentieren hatte. *) , 
Die Pfarreien verteilen sich auf die vier Lan d- 
gerichte Schärding, Ried, Braunau und Mauerkirchen. 
9 Obernberg mit seinen Filialkirchen St. Georgen, Kirch¬ 
dorf, Weilbach und Senftenbach wurde nicht visitiert, das es un¬ 
mittelbar zum Herrschaftsgebiete des Hochstiftes Passau gehörte. 
Peterskirchen wurde als Filiale von Aurolzmünster eingetragen, 
obwohl Herzog Wilhelm den Tannbergern 1513 Jänner 20 die Er¬ 
richtung einer eigenen Pfarrei bewilligt hatte. Vgl. die Urkunde 
der Tannberger 1513 Juni 4 bei Meindl Ried I (1899) 20. Der 
erste Pfarrer war Hans Klieser (1513—1520) gewesen. Grabstein 
in Peterskirchen. 
2) Diese waren: Suben, Raab und Zell; Reich ersb erg, 
Münsteuer und Ort; Ranshofen, Neukirchen, Handenberg und 
Geretsberg. Antiesenhofen war nach Formbach inkorporiert. 
Nach der Matricula ep. Pass. (Schmieder) von 1429 war Antiesen¬ 
hofen dem Stifte Reichersberg inkorporiert gewesen. 
3) Seit 1517 (Rezeßbrief vom 17. November) konnten nur 
Weltpriester präsentiert werden. Bisher waren immer Chorherren 
von Ranshofen Provisoren in Braunau gewesen, obwohl seit 1336 
auch Weltpriestern die Bewerbung offen gestanden hatte. Vgl. 
Meindl, Braunau (1882) 126. Die Gesellpriester von Braunau wur¬ 
den in der Mitte des 16. Jahrhunderts vom Rate und nicht mehr 
wie früher vom Pfarrer aufgenommen.
	        
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