Volltext: Post-Büchel für das Jahr 1913 (1913)

Straße rechts führt direkt hin“; sagt der Hirtenknabe, „aber 
da is fast no a Stund Weg; wenn’s da über den Feldweg 
geh’n, sein’s in aner halben Stund dort und i möcht’ Ihna 
scho raten, daß Ihna tummeln, denn mir kriag’n in aner 
halben Stund leicht a Wetter!“ Der Professor beguckt das 
wolkenlose Firmament, freut sich der sommerlichen Ruhe 
in der Natur, sagt überlegen lächelnd: „Dank’ schön — 
aber das versteh’ ich besser! und geht langsam auf der 
Straße am Saume des Waldes weiter. Kaum aber war er 
noch eine halbe Stunde gegangen, als es heftig zu regnen 
anfing und trotzdem der Professor nun so rasch als möglich 
lief, kam er doch waschelnaß nach Oberndorf. Da das 
Wetter ziemlich rasch vorüberzog, ließ es dem Professor 
keine Ruhe; er mußte erfahren, aus welchen Anzeichen der 
Schafhirt das Wetter Vorhersagen konnte; er ging daher 
nochmals zurück, diesmal jedoch den Fußweg und als er 
den Hüterjungen noch an derselben Stelle traf, zog er seine 
Börse, gab‘ihm ein Fünfkronenstück und fügte hinzu: „Hier, 
mein Junge, das gehört Dir; nun sage mir aber, wie war 
es Dir möglich, das Wetter so bestimmt vorauszusagen?“ 
Der Schafhirt bedankt sich schön für das Geld und 
sagt dann: „Sehen’s gnä Herr, wann halt der Schöps mit 
seiner Vorderhaxen immer das Gras aufschabt, so regnet es 
sicher in einer halben Stund’.“ 
„Sie, Herr Meister, die letzten Schuh, die Sie mir 
geliefert haben, san aber nix wert! Da schauen’s her, das 
Oberleder ist noch ganz gut und die Sohlen san scho hin; 
dö san elend g’wesen.“ 
„Oh na, Fräulein Mali“, entschuldigt sich der Schuster, 
die Sohlen san net schlecht, aber das Oberleder war zu gut.“ 
Im Theaterrestaurant. Gast: „Was gibt’s denn 
Fritz?“ 
Kellner: „Oben die Jungfrau von Orleans, 
Leberknödel mit Sauerkraut.“ 
heute. 
unten
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.