stloster hohenfurt an der Moldau
Die zahlreichen fiolzflöße auf der Moldau zeugen vom folzreichtum des Bebietes
Aufnahme Seidel
schönen alten deutschen Stadt, die wir so sehr lieben.
Wie sie tragen deutsches Wesen auch die Bürger- und
Bauernsiedlungen, die stattlichen Märkte, die ein—
samen Dörfer auf kargem Waldboden.
So ist dieses Land deutsch von den ersten An—
fängen seiner Besiedlung. Deutsche Siedler, die es mit
Axt und Pflug gewannen, die seine Wälder rodeten,
seine Dörfer und Städte bauten und verteidigten in
aller Not und Gefahr, haben es als ihre Heimat ge—
schaffen und gehalten, deutsche Mütter und Kinder
—R
Dieser deutsche Charakter blieb überall dort unange—
tastet, wo deutsche Bürger innerhalb deutschen Bau—
ernlandes siedelten. Nur wo deutsche Städte auf
tschechischem Volksboden begründet wurden, begann
seit der Hussitenbewegung die Tschechisierung, die
langsam vordrang und einst deutsche Städte wie
Budweis allmählich tschechisierte.
Solange die Monarchie bestand, war das deutsche
Volkstumsgebiet über die Landesgrenzen hinweg ge—
schlossen. Erst Saint Germain preßte dieses deutsche
Land in einen fremden Staat, dessen Machthaber auch
dem deutschen Böhmerwald den Stempel ihrer Herr—
schaft aufzudrücken versuchten. Voll Leid und In—
grimm haben wir in den zwei Jahrzehnten tschechi—
scher Herrschaft sehen müssen, wie zielbewußte Ar—
beit am Werke war, diesem deutschen Land und sei—
nem Volk die Verbindung zum Mutterland abzugra—
ben und dem Böhmerwald seinen kerndeutschen
Charakter zu rauben. Unsere Blutsbrüder jenseits der
nun gefallenen Grenzen haben auch diese Probe sieg—
reich bestanden. Dr. F. Pfeffer.
Kuine Wittinghausen
Von Julius 3 er 3 er
Aus Regengüssen bin ich aufgestiegen,
Durch lauen Dampf der Wälder fortgeschritten.
Nun ist es rechts und links zurückgeglitten,
Den schwarzen Würfel seh' ich vor mir liegen.
Umdroht von Trümmern rastet er inmitten,
Beschloss'nen Auges, in sich selbst verschwiegen,
Aus blasser Wolken rasch verwehtem Fliegen
Mit tiefen Kerben scharf herausgeschnitten.
Ungastlich hält er niedre Tür verschlossen.
Doch an den Trümmern, die den Ring umfangen,
Bricht sich der Tiefe mattbeglänztes Prangen,
Durch das die Moldau flatternd kommt geflossen.
Um ihrer Silberrebe leichtes Sprossen
Schleppt sich der Wälder dunkles Niederhangen.
Aus dem Gedichtband D as Dra ma der
Landschaft“.
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