Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 10 1938 (Heft 10 / 1938)

stloster hohenfurt an der Moldau 
Die zahlreichen fiolzflöße auf der Moldau zeugen vom folzreichtum des Bebietes 
Aufnahme Seidel 
schönen alten deutschen Stadt, die wir so sehr lieben. 
Wie sie tragen deutsches Wesen auch die Bürger- und 
Bauernsiedlungen, die stattlichen Märkte, die ein— 
samen Dörfer auf kargem Waldboden. 
So ist dieses Land deutsch von den ersten An— 
fängen seiner Besiedlung. Deutsche Siedler, die es mit 
Axt und Pflug gewannen, die seine Wälder rodeten, 
seine Dörfer und Städte bauten und verteidigten in 
aller Not und Gefahr, haben es als ihre Heimat ge— 
schaffen und gehalten, deutsche Mütter und Kinder 
—R 
Dieser deutsche Charakter blieb überall dort unange— 
tastet, wo deutsche Bürger innerhalb deutschen Bau— 
ernlandes siedelten. Nur wo deutsche Städte auf 
tschechischem Volksboden begründet wurden, begann 
seit der Hussitenbewegung die Tschechisierung, die 
langsam vordrang und einst deutsche Städte wie 
Budweis allmählich tschechisierte. 
Solange die Monarchie bestand, war das deutsche 
Volkstumsgebiet über die Landesgrenzen hinweg ge— 
schlossen. Erst Saint Germain preßte dieses deutsche 
Land in einen fremden Staat, dessen Machthaber auch 
dem deutschen Böhmerwald den Stempel ihrer Herr— 
schaft aufzudrücken versuchten. Voll Leid und In— 
grimm haben wir in den zwei Jahrzehnten tschechi— 
scher Herrschaft sehen müssen, wie zielbewußte Ar— 
beit am Werke war, diesem deutschen Land und sei— 
nem Volk die Verbindung zum Mutterland abzugra— 
ben und dem Böhmerwald seinen kerndeutschen 
Charakter zu rauben. Unsere Blutsbrüder jenseits der 
nun gefallenen Grenzen haben auch diese Probe sieg— 
reich bestanden. Dr. F. Pfeffer. 
Kuine Wittinghausen 
Von Julius 3 er 3 er 
Aus Regengüssen bin ich aufgestiegen, 
Durch lauen Dampf der Wälder fortgeschritten. 
Nun ist es rechts und links zurückgeglitten, 
Den schwarzen Würfel seh' ich vor mir liegen. 
Umdroht von Trümmern rastet er inmitten, 
Beschloss'nen Auges, in sich selbst verschwiegen, 
Aus blasser Wolken rasch verwehtem Fliegen 
Mit tiefen Kerben scharf herausgeschnitten. 
Ungastlich hält er niedre Tür verschlossen. 
Doch an den Trümmern, die den Ring umfangen, 
Bricht sich der Tiefe mattbeglänztes Prangen, 
Durch das die Moldau flatternd kommt geflossen. 
Um ihrer Silberrebe leichtes Sprossen 
Schleppt sich der Wälder dunkles Niederhangen. 
Aus dem Gedichtband D as Dra ma der 
Landschaft“. 
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