Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 8 1938 (Heft 8 / 1938)

mit vollgas voraus 
Patrouillenboote auf der Donau bei Linz 
Im Kasernhof 
Schulung im Signalflaggen 
zommermorgen auf der donau 
lagen, hatten die Donaugrenze 
gegen die germanischen Völker 
im Norden des Stromes zu 
sichern. Die Matrosen dieser 
Flotte entstammten vorwiegend 
dem seetüchtigen Volk der Libur— 
ner an der dalmatinischen Küste. 
Mit dem Untergang des Römi— 
schen Reiches aber wurde die 
obere Donau zum deutschen 
Strom, zugleich freilich auch zur 
großen Angriffs- und Einfalls— 
linie, auf der zu allen Zeiten der 
Geschichte die Reichsfeinde im 
Osten ihre Heereszüge gegen das 
Reich unternahmen. Bei der Ab— 
wehr dieser Angriffe sehen wir 
wiederholt kriegerische Einrich— 
tungen und Unternehmungen auf 
der Donau, die wir als Vorläu— 
fer unserer Donauflottille anspre— 
chen dürfen. Als Karl der 
Große, der zum erstenmal die 
deutsche Ostmark dem Reiche ein— 
verleibt hatte, im Jahre 791 den 
ersten großen Feldzug gegen die 
das Reich ständig bedrohenden 
Avaren unternahm, war sein von 
Regensburg donauabwärts mar— 
schierendes Heer von einer gro— 
ßen Flotte begleitet, die Mund— 
vorrat und Kriegsgeräte mit— 
führte und in Linz ankerte. Karl 
erkannte sehr gut den Wert der 
Donau als Truppentransport— 
— 
gisch wichtigen Weges durch das 
noch unwegsame Gebiet der Ost—⸗ 
mark; nur an der Donau war es 
möglich gewesen, den Heeresvor— 
stoß so weit nach Osten vorzu— 
treiben, weil das Heer auf dem 
Wasserwege mit Proviant ver— 
sorgt werden konnte und 
auch rasch Truppenverschiebun— 
gen durchgeführt werden konn— 
ten. Um solche Truppenverschie— 
bungen auch aus dem Inneren 
des Reiches gegen die bedrohte 
Ostgrenze durchführen zu kön— 
nen, gab Karl sogar den Befehl 
zum Bau eines Kanals zwi— 
schen Main und Donau, 
der 793 in Angriff genommen, 
aber bald wieder eingestellt 
wurde.
	        
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