Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 4 1933 (Nr. 4 / 1933)

Bank, ihre Hände ruhen. Sie kann hier nichts arbei— 
en, so sehr überwältigt sie die Erinnerung an glück— 
ichere Zeiten und so sehr bangt sie um den Gatten im 
Zrieg. Die beiden Jüngferlein stricken und sitzen dicht 
aneinander. 
Veronika sieht manchmal versonnen zu dem jun— 
zen Mann auf. Das ist der Jüngling, der ihr Gatte 
verden will — und ihretwegen ist er da, sie fühlt es. 
Sie ist ihm nicht feind, aber sie spürt nichts in sich, 
das sie zu ihm hinzöge. Er ist und bleibt ihr fremd 
— fremd noch ihren allzu jungen Jahren. 
Joachim merkt es. Dennoch ist und bleibt sie ihm 
das Liebste, das Schönste und Begehrenswerteste auf 
der Welt. Er will nicht von ihr lassen — will sich ge— 
dulden, bis auch sie ihn liebt. 
Im Garten blühen die Rosen, rosenrote und weiße, 
iber dem dunklen Grüßñß. 
Daheim bei Veronika hat sich etwas geändert. Ein 
Stiefvater regiert jetzt das Hauswesen. Aber sie spürt 
es nicht viel. Der ältliche Meister ist so glücklich, daß 
er seine Späterwählte noch gekriegt hat, daß er dem 
Stieftöchterl nichts in den Weg legt. Es ist ja gut er— 
sogen von einer vernünftigen Mutter und daß die 
Jungfer musiziert, das macht ihm nichts. Mein Gott, 
hr Vater war ja auch Musikant und sie verdient ja 
chon Geld damit! Der kleine Friedl mit der Fiedel 
'ommt fleißig und zahlt ordentlich. Vielleicht kommen 
nach und nach mehrere Schülerlein; ist auch ein Geld 
und man kann nicht wissen, wie man die paar Gro— 
schen noch brauchen kann in dieser notigen Zeit! 
J 
3* 
In den ruhigeren Juni-Tagen reist die Familie 
See von Wels ab nach Regensburg; Joachim bleibt 
zurück. IJ 
Es hat noch einen schweren Kampf zwischen ihm 
uind dem Vetter gekostet, aber er hat seinen Willen 
behauptete. 
Joachim bleibt in Wels. Ein Unterkommen findet 
er bei einem Freunde, dem er einmal einen großen 
Dienst erwiesen. Wohl ist er nun mit seiner Familie 
zerworfen — aber er hofft mit der Zeit wieder alles 
ins Gleichgewicht bringen zu können, wenn er nur 
erst Veronika gewonnen hat 
Nun hat er sein Quartier in der Stadt, in ihrer 
Schluß des Artikels von Seite 7 J 
„Verzeihst mir's, gelt, Floro! Du!“ 
Sie lachelt . * 
„Buß mich, Dirndl, liebs!“ 
Nun ist alles guftt eede 
Eben poltern draußen die Bauersleute lärmend 
über die hallende Diele ——— 
Hurtig will das Mädel die Störibrocken forit— 
räumen —— U 
Inwährend sagt der Vater nach frohem Gruß: 
„Aber, Mali! Da schaust dich an! A Draht im 
Störilaib? ßẽ 2 
Purpurwellen baden die Maid. —— 
Floro haut dem Alten die Hand etwas fest auf 
die derben Schultern. 
Gefangen durch ülir 
3R01] HAAR 
àar war ein eingefleischter Junggeselle. Rines Tages aber traf er sie, 
ind sofort nahm ihr goldblondes Haar ihn gefangen. Kein Wunder; 
enn schônes Blondhaar hat ssstets unwiderstehliche Anziehungskraft. 
)Darum erhalten sich so viele Blondinen den lichten Zauber ihres 
londhaares durch Nurblond, das Spezial-Shampoo zur Pflege 
ler feinen, empfindlichen Struktur blonden Haares, Es verhindert 
rcht nur das Nachdunkeln, sondern bringt auch bereits nach- 
edunkeltem oder farblos gewordenem Blondhaar seinen ursprüng- 
ichen lichten Goldton z2urück. Millioren Frauen in Amerika und 
ereits Tausende österreichischer Blondinen benutzen Nurblond mit 
rößtem Erfolg. Es enthält keine Färbemittel, Keine Henna und ist 
rei von Soda und allen schãdlichen Bestandteilen. Uberall erhältlich. 
Tersuchen Sie es heute noch. Verlangen Sie ausdrücklseh 
RRUOMBD 
ds ist in allen Landern der Welt das älteste und verbreitetste Spezial- 
shampoo für naturblondes Haar. In Amerika und den nordischen 
Staaten ist es als Blondex, in England als Stablond bekannt. Lassen 
sie sich nicht dureh Konkurrenten tãuschen, die unsere Reklame nack- 
ahmen. Alleinvertr. f. Osterr.: M. Wallace, Wien, VII. Westbahnstr. 26. 
Nähe. Und weiter kostet er alle Wonnen und Wehen 
einer Liebe. 
Einer vom Bauernheer, der mit dem Krieg gar 
aicht zufrieden ist, ist der junge Sigmund Pröll. Er 
st evangelisch erzogen und nach seiner Ansicht kämpft 
er für den Glauben. Aber er ist ein junger, gesunder 
Mensch, der noch nicht sterben will. Foriseßung song 
Figentümer, Herausgeber u. Verleger: der kath. Preßverein 
der Diözese Linz. Verantw. Schriftleiter: Dr. Fr. Pfeffer. — 
Drucker: Akad. Buchdruckerei des kath. Preßvereines (verant— 
wortlicher Leiter Frz. Stindl). Sämtliche in Linz, Landstr. 41. 
ich 
„Nix für ungut! Vater, wir zwei, die Mali und 
kennen uns schon aus. Gelt?“ J 
Man lacht schallend los! 
Pause ... 
Floro meint eine Zeitkürze später: „Hätte mich 
uuch für die Abfuhr bei der Mali artig bedankt!“ 
Sie spielt beglückt mit seinen Händen. Das weiße 
Kerschwasser glitzert in den Gläschen. Emsig knuspert 
man Schnitten vom Störilaib... 
Die Mutter bringt noch Kaffee, Guglhupf und 
Krapfen ... *J 
„Vergiß nit, Dirndl, der Ehstand ist grad' oft wie 
in Nest aus — Draht! Gelt, Alter?“ 
Sie lacht, daß der Schoß unter dem knisternden 
Fürtuch emporhupft. 
Die zwei Jungleute sehen sich indes leuchtend in 
die Augen .. 
63
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.