Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 4 1933 (Nr. 4 / 1933)

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8. Fortsetzung 
Ein Schwert geht der Mutter Gottes durchs Herz. 
Anna Maria, die den Namen der Mutter Christi 
rägt, ist gut evangelisch — aber sie wird den neu— 
alten Glauben ihrer Schwiegermutter nicht stören. 
„Jetzt stellen wir einen schönen Vergißmeinnicht— 
huschen unters Bild und auf die Nacht allemal zün— 
den wir der Lieben Frau ein Lichtl an“, plaudert die 
alte Edlingerin kindlich mit ihrer Schwiegertochter, 
als tät' sie deren Gedanken erraten. „wir tuen sie 
berehren — und du wirst sehen, es wird helfen!“ 
Was soll die Annamirl tun? Sie nickt. Es ist so 
beruhigend, das Bild der heiligen Frau dort an der 
Wand und die alte Mutter redet so überzeugend da— 
von, daß sie helfen kann. 
Am Abend beten sie mit allen Kindern davor. Da— 
zei schämt sich die Großmutter heimlich, daß sie so 
wenig katholisch beten kann. Nur mehr einige Trüm— 
ner weiß sie von den alten Gebeten, die sie zufällig 
zie und da so aufgefangen hat. Nicht einmal ganz das 
„Gegrüßt seist du, Maria“, da kann sie nur den An— 
fang. 
„Wir sagen halt derweil nur: ‚Gegrüßt seist du. 
Maria — hilf uns und bitt' für den Hias!“ raunt 
ie der Schwiegertochter zu. „Das übrige mueß i erst 
ernen. Aber die Mutter Gottes wird schon Geduld 
zaben mit uns. Die Frauen haben mehr Geduld als 
die Männer. Und es heißt ja — richtig, jetzt fallt's 
mir ein! — es heißt: Gegrüßt seist du, Maria, du bist 
doller Gnaden! Alsdann wird sie schon gnädig sein 
mit uns!“ 
So beten sie, Weiber und Kinder zu einem Weib. 
Sie zittern vor Gott, dem strengen Vater, dem all— 
mächtigen Herrn. Wie wird er jetzt seine unfriedferti— 
gen Kinder strafen! Ein Weib, das er begnadet, soll 
nun für sie um Gnade flehen! 
Weiber wenden sich an die himmlische Frau, wäh— 
cend die Männer zu Kampf und Sturm drängen! 
Das Heer vergrößern und vorwärts! Das ist des 
Fadingers Vorhaben. Gescheit genug ist er und kluge 
Ratgeber hat er auch. I 
Die Welser müssen nun heran, ob sie wollen oder 
aicht! Viele wollen, viele sind ja überzeugt. Mancher 
aber geht nur dazu, weil er muß. 5 
Aber die Bauern geben nicht nach. Jetzt sieht sie 
die Bauernstadt als Herren I 
Unter der halb freiwilligen, halb gepreßten Schar 
der Welset maärschiert auch Sigmund Pröll. Er ist 
benteuerlustig und zugleich mißgestimmt und als sie 
zurch die Traungasse hinausziehen, gegen Krems— 
nünster hin, da wirft er einen Abschiedsblick in die 
Iltstadt hinein und denkt an die singende Jungfrau 
ind das Lied: „Kein sel'grer Tod ist in der Welt, als 
ver vom Feind erschlagen...“ 
„Bald hat's mich erwischt, muß ziehen ins Feld — 
vie wird's mir ergehen? — Blieb' lieber daheim — 
»ei der Mutter — will aber rechtschaffen tapfer sein 
.. Als wer vorm Feind erschlagen ... auf grüner 
zeid' im freien Feld ... Behüet' dich Gott, Welser 
ztadt . . . gern tät' ich dich wiedersehen — und dich, 
zu liebe Jungfrau, mit der süßen Stimme!...“ 
Fünfzig Bürger von Wels gehen mit! Der Lede— 
ermeister Hans Weingartner reitet als Bauernhaupt— 
nann im Zug und Ludwig Schorrer, in kriegerischer 
dleidung, sieht man an Fadingers Seite·“· 
Als Besatzung bleiben in Wels 400 Bauern mit 
reun Geschützen unter dem Kommando des Bürgers 
hans Maringer von Grieskirchen. 
VIII. 
Am 28. Mai rückt Fadinger gegen Kremsmünster 
»or. 400 Untertanen des Stiftes stehen zur Verteidi— 
jung bereit, aber als sie die Bauern in ihrer Über— 
ahl nahen sehen, laufen sie in der Nacht davon. 
Am andern Morgen öffnet das Kloster Krems— 
nünster dem Feldobristen Fadinger und 200 Bauern 
sie Tore. Dieses Stift bleibt von jeder Gewalttat ver— 
chont. Die Bauern werden hier gut und reichlich ver— 
flegt, im Stiftskeller dürfen sie trinken, soviel sie 
vollen. Das besänftigt die erregten Gemüter. 
Fadinger liebt äußeren Prunk und bewohnt im 
Stifte die Kaiserzimmer! Das Heer verhält sich ruhig, 
iur Waffen und Geschütze werden auch den Krems— 
nünsterern weggenommen und die Bürger müssen 
‚um Bund schwören. Merkwürdige Leute sind sie, die 
Bauern. Als durch einen Zufall eine Tonne Pulver 
ntzündet wird und das Zeughaus in Brand gerät, 
vobei einige Bauern den Tod finden, helfen die an— 
dern eifrig löschen. Ja, sogar den zurückgebliebenen 
Mönchen tun sie nichts und erlauben ihnen, in ge— 
vohnter Weise ihren katholischen Gottesdienst zu 
halten. 
Als sie abziehen, werden Welser Bürger als Be— 
satzung zurückgelassen. Aber den Sigmund Pröll, der 
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