Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 24 1931 (Nr. 24 / 1931)

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Copyriuhi 1930 by Verlas Alired Bechihold in Braunschweis 
Sie machte sich Vorwürfe, sie hätte mit Renate zu zu— 
rückgezogen gelebt. Renate war aufgewachsen ohne Freun— 
din. Weil sie nie danach verlangt hatte. Und sie selbst hatte 
mmer gefürchtet, es könne sich noch einmal wiederholen, 
daß man das Mädchen um des ehrlosen Vaters willen be— 
eidige und schmähe. Renate war schon mündig und hatte 
zeine Freundin, mit der sie sich ausplaudern hätte können 
uind jung lachen. Denn darauf kam es doch an. Jung mit 
der Jugend lachen können; das verständnisvollste Alter 
muß davor weit zurücktreten. Und Jugend gehört nun ein— 
mal zur Jugend.“ 
In Hedwig Sanders' Schlaflosigkeit klang das Läuten 
der Glocken draußen. Wer kam denn um diese Zeit? dachte 
—AI weiter 
ihren Gedanken nach. 
Da das Mädchen in der Küche mit dem Säubern des 
Geschirrs beschäftigt war, ging Renate selbst, um zu sehen, 
wer sich an der Tür des Vorgärtchens befand. Sie wußte 
nicht, wie wunderschön sie aussah in dem glatten, dunkel— 
grünen Tuchkleid, als sie aus dem Hause trat. Die Früh— 
ingssonne hüllte sie ein, brachte ihr goldenes Haar zum 
Leuchten. 
Ein Herr stand vor der Tür. Sehr groß und fast hager 
war er, ein Monokel hatte er eingeklemmt, und sein fixie— 
render Blick berührte Renate unangenehn. 
Renate war es dunkel, als habe sie diesen Menhen 
schon ein paarmal bei der Tante gesehen, aber es mußte 
lange her sein. Er grüßte etwas übertrieben, fand sie. 
„Ich möchte Fräulein Sanders sprechen“. sagte er, „ich 
hoffe, sie anzutreffen. Bestellen Sie nur, bitte, es sei ein 
Herr gekommen, eine freudige Überraschung für sie.“ 
„Fräulein Sanders ist allerdings zu Hause“, gab Re— 
nate zurück, „aber sie hält ihre Mittagsruhe, an die sie ge— 
wöhnl ist, und ich darf sie nicht stören ·“ 
Der Fremde lachte mit gelblichen Raucherzähnen. 
Mein Fräulein, stören Sie Fräulein Sanders nur 
ruhig, auf meine Verantwortung. Ich sagte doch schon, mel— 
den Sie: Eine freudige ÜUberraschungl““ F 
Renate war dieses verlebte Männergesicht direkt un— 
ympothisch. — 7 
„Meine Tante ist leidend, und ihr Gesundheitszuitand 
berträgt keine überraschungen. Also muß ich Sie um 
Ihren Namen bitten“ U 
Der Fremde sah sie sehr aufmerksam an, schüttelte den 
Kopf, lächelte dann ein bißchen spöttisch. 
„Also sind wir Geschwister, Allerschönste. Ven dem 
Vorhandensein einer so reizenden Schwester habe ich aller— 
janz arm war Renate auch nicht, denn sie sollte der— 
hre Erbin werden; sie selbst hatte ja sonst niemand, 
sie das hübsche Haus hier und das Geld auf der Bank 
he geben mögen. Vielleicht vermachte sie ihrem lieder⸗ 
n Reffen, um den sie sich längst nicht mehr kümmerte 
von dem sie gar nicht wußte, wo er sich zurzeit herum⸗ 
h, ein paar tausend Mark. Mehr auf keinen Fall, es 
eschade um das Geld, daran sie so lange gespart. Sie 
wsehr langsam. 
Ih glaube, es wird nichts mit unserem Spaziergang 
en, Kenate, heute habe ich leider keinen guten Tag. 
de weil du doch frei hast. ·“· 
dann bleiben wir zu Hause, Tante Hedwig, und ich 
r vor. Die Hauptsache ist doch, daß uns beiden der 
Nachmittag gehört, nicht wahr?“ 
edwig Sanders nickte und freute sich der Anhänglich— 
enales, die gar nicht daran zu denken schien, daß es 
ein junges, hübsches Mädchen noch andere Vergnügen 
uils Unterhaltung mit einer alten, gallenkranken Dame 
Renate hing den einfachen, aber hübsch gearbeiteten 
del an die Flurgarderobe, den kleinen schwarzen Samt—⸗ 
dazu. Nun sah man erst, wie wunderhübsch Renate 
enborn geworden, die ihr Vater, als er sie Hedwig 
ders beschrieb, ein blasses, verkümmertes Angsttierchen 
annt. —8 
Fin rosiges Oval mit großen braunen Augen sah man 
loses, hellgoldenes, reiches Haar. Ebenmäßig und 
al war der Körper, ohne die bübenhaften Linien, die 
ziele Mädchen künstlich herbeitrainieren und herbeihun— 
im und dabei vergessen, daß der liebe Gott mit Absicht 
eKörper von Männern und Frauen verschieden schuf. 
vwig Sanders mußte sich zuweilen besinnen, daß es 
us Tochter war, die bei ihr lebte, nicht Eva selbst. So 
war die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Kind.⸗— 
Im behaglichen Wohnzimmer war der Tisch gedeckt. 
wmate stellte die Veilchen in eine kleine Vase vor den 
iaß Hedwig Sandersꝛ. 
„Es sieht gleich festlich aus, wenn Blumen auf dem 
d stehen“, meinte sie. 38 
das Mädchen brachte die Suppe, und die beiden Da— 
unterhielten sich über allerlei kleine Alltäglichkeiten. 
rh Tisch pflegte Hedwig Sanders ein wenig in ihrem 
umer zu ruhen. Heute konnte sie nicht schlafen, die 
zmerzen hinderten sie daran. Allerlei Gedanken zogen 
rch ihren Kopf, tausend Erinnerungen schoben sich vor, 
uge, an die sie lange nicht gedacht. , 
Veit zurück sann sie. Jung war sie gewesen, frisch und 
bsch, und die Liebe war auch zu ihr gekommen, eine 
she, betrügerische Liebe. Sie hatte dann nichts mehr 
u den Männern wissen wollen. Verwandte hatte sie nicht; 
ein schon ältlicher Neffe, der sie früher viel angelogen 
Dennedorot ledte wohl noch. Seit sie ihm einmal ener— 
die Tür gewiesen, hörte sie aber nichts mehr von ihm. 
— war ihr Glück, ihre Freude. Sie hatte ihre 
ung vom Kind zum jungen Mädchen beobachtet, 
¶n Bumenliebhaber die Entwicklung einer wertvollen 
p beobachtet. Nur Freude hatte ihr Renate bereitet, 
nrude— nie bisher hatte es einen Augenblick gegeben, 
ereut hätte, das hilflose Mädchen damals wie ihr 
ei sich behalten zu haben. 
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moderne Haarlinie. Gefü- 
gig legt sich das Haar und 
glänzt wundervoll nach 
dem Waschen mit 
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