Die Viedergeburt
des ewig Gotischen
Nicht nur die Werke des früheren mensch—
lichen Schaffens, sondern alle Schöpfungen der
Kunst und nicht minder der Technik sind in irgend
einem Sinne bodenständig, mit der Natur und
ihren Kräften verbunden und verwachsen. Solange
eben der Mensch mit den Kräften und aus den
Stoffen der Natur formt und baut, wird er
auch wirken und gestalten durch sie.
Alles höhere Gestalten aber ist Gottesfunke im
Geschöpf abgesplitterte Schöpferkraft könnte man es nennen. In
sedem bewußten Schaffen werden wir etwas von diesem Götter—
funken finden können; bald verschämt und unklar, unterdrückt vom
nackten Lebenskampfe; bald verzerrt und getrübt von der Niedrig—
keit erdgesonnener Lebensgier; bald aber hell aufleuchtend, him—
melstrebend, übersinnlich, strahlend vom Lichte des „gotischen“
Geistes.
Zeigt sich dieser nicht immer siegreiche Kampf um den Geist
der Gotik in den Werken der Vergangenheit, so dürfen wir auch
über die Gegenwart nicht allzuhart urteilen, wenn bei flüchtigem
Betrachten fast alles Heutige so irdisch, allzuirdisch, erscheinen mag.
Bei gerechter Betrachtung der Sachlage wird es uns aber nicht
schwer fallen, im Schaffen und Bauen der Jetztzeit jenen übersinn—
lich wirkenden Zug zu erkennen, der nie ganz zu unterdrücken ist
und den man mit Fug und Recht schon wiederholt den „Schrei nach
Gotik“ genannt hat. * IJ V
Wo wir noch zu keiner bewußt „gotischen“ Wirkung gelangt
iind, so haben doch die stofflichen Bedingtheiten der modernen Ma—
terialien eine Art „niederer Gotik“ in Erscheinung treten lassen.
Dem Eisen und dem Stahl gelingt diese Ausdrucksweise besonders
leicht und die se „niedere Gotik“ schmiegt sich, wenigstens fürs
Auge, den Formen der alten Gotik an. Die Ansicht der Stadt Köln
auf unserem ersten Bilde mit den alten Kirchen und der modernen
Stahlbrücke mag als ein Beweis für unsere Behauptung gelten.
Gotik in Stahl und Stein: Aus dem Kölner Stadtbild
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Lissitzti: Turmbibliothek, Vortragssaal in Kugehson
Wodellentwurf —
Lissitzkt: Modellentwurf zu einem Moskauer Institut
Vom „Heiligen Köllen“ ins bolschewistische Nu
kau ist ein weiter und gewagter Sprung; wollen w
hn wagen! Bild 2 und 3 zeigen Bauentwürfe ausd
Sowjethauptstadt, die in ihrer Paarung von Reel
mus und Phantastik unstreitig einen Beitrag zu?
Kapitel „Schrei nach Gotik“ liefern. Gotik bei den
stürzlern; klingt das nicht allzu gewagt? Wissen ib
gens die Rufsen, wie sehr sie nicht nur in de
Bauentwürfen, sondern auch in ihren staatserneuer
den Ideen dem Geiste alter Gotik nachwandeln? Au
sie, wie sehr schon das vielverlästerte finstere Mittelal
in Manchem einen christlichen Kommunismus verli
pext hat, der auch den Mut zum Radikalismus bes
der auch Überwältigendes dadurch leistete, daß ein
meinsamer Wille den Einzelnen seiner Perssnlich did Vu
entkleidete — hier aber im Geiste des christlichen —46
meinsinnes.
Und der Barock tat ein Gleiches: Aus einem b
heitswillen, der hier schon viel weniger Volkswille en
entstanden Kirchen, Paläste, ganze Städte. Auch dee
Zeitalter war die Tradition nur das, was sie J
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