Vom Kaiserschloß
zum Jestuütenkloster
Neben dem Turm wurde 1836 ein kleines Hirssennde der
I. Maximilian mit einem Fassungsraum für d n w
onen gebaut, das dem Stile des Turmes angepaßt war saistende
Als der Erzherzog den vollendeten Bau besichtigt lung der
entzückt davon; allein über die künftige Verwendung on uw den natür
keiten hatte er noch immer keine Entscheidung 8* u mub, besond
diesen Turm bewohnen wird“, schrieb er, „— mir win hutigh
aum zuteil werden — darf sich einen guten aee gyndnet b
prechen“, und er bezeichnete den Freinberg als „wahtez n helhauptma
ils einen Edelstein. Schön und interessant ugleihh war de souitunnn
ind es ist zeitgenössischen Berichten zu glauben, daß er in behristei
merksamkeit aller durch Linz Reisenden auf sich zog. in u Fr
Fur den 6. Juli 1837 lud der Erzherzog Kaser dedinse
und dessen Gemahlin zum Besuch des ——
deramfialsele anläßlich dieses Besuches ein willͤrs d J
Fast die ganze Garnison, bei 1500 Mann, war —
veise auf der Straße zwischen dem inneren und äußeren du de wohl
kreisförmig aufgestellt zum Empfang der Majestäten, —7* ß susen Je
nach der Ankunft die Plattform des Turmes bestiegen 9 vischof
im alles bequem übersehen zu können. Natürlich war autser *
Zivilbevölkerung zahlreich erschienen; der Erzherzog schreh —
em Berichte über das Fest: „Die ganze Bevölkerung von Usher 1848
var auf. dem Freinberg.“ Auf ein vom Kaiser gegebenes dethue untero
zegten die Soldaten die Waffen ab und verteilten sich im iihn wo be
——
am den Turm aufgestellt waren. Im inneren Garten warenin *
Lische zu 25 Personen für die Offiziere gedeckt und hier been würde
sich auch die Musikkapelle. Turm und Garten war dvon denbl chemal
daten mit weiß-roten Fahnen und Laubwerk geschmüdk nud hellehrer,
Alle Tische waren mit einem Überfluß von Speisen und ber sacse
— D——— Soldaten auch hoeincberger
Freunden und Bekannten etwas anbieten konnten.“ Bah! p
ideue sich ein froblches Treiben. Nachdem dürfi Schwmt unh
zuf den Kaiser und die Kaiserin einen Toast — w herz
zegaben sich die Majestäten in den Garten und mächten die su *
e de Dscce dicrauf fuhren sie im öffenen hpenn Anya
und im Schritte an den Tischen der Soldaten vorüber und zf
n die Stadt. Die Freude und Heiterkeit dauerte jedoch we
zis abends. Man sang, tanzte und machte tausend Scherz— hi
Trommeln die Soldalen unter die Waffen riefen und der In
in die Stadt angetreten wurde
Der Plan, den in ein Schloß umgewandelten Tum
Jesuiten zu übergeben, kam schließlich doch zur Ausführung
krzherzog bot ihnen den Bau 1837 neuerdings an unter der
ingung, daß sie in der angebauten Kirche den Gotteedien
ehen, täglich die heilige Messe lesen, den Segen abhalten um
Festtagen predigen. Diesmal nahmen ihn die Jesuiten m⸗
der Linzer Bischof Gregorius (1827 1852), den der Ei
im die Zustimmung zur Niederlassung des Ordens gebeten b
begrüßte das Erscheinen der Jesuiten in Linz mit großer d
Am 9. August 1887 schrieb der Erzherzog: „Heute habe ih
Jesuiten auf den Freinberg eingeführt. Der. —V
dange) ist ein Deutscher, aber aus Petersburg gebürtig
die Ordensmederlassung am Freinberg wurde für das uih
deben der Stadt von größter Bedeutung.
Doch allzulange sollten sich die Jesuiten ihrer Siedlun
Freinberge nicht erfreuen, denn das Slurmjahr 1848 macht
Wirken ein jähes Ende. Die Jesuiten wurden belannli
Aus der Chronik des Freinbergturmes.
Der im September 18291) auf Verteidigung und Angriff
erprobte maximilianische Probefestungsturm am Freinberg bei
Linz war keineswegs bestimmt, ein Glied der von Erzherzog
Maximilian geplanten Festungsanlage um Linz zu werden; er
lag ja weit hinter der in Aussicht genommenen Verteidigungs-⸗,
bezw. Lagerlinie. Der Turm war und blieb Eigentum des Erz—
herzogs Maximilian, hatte doch dieser die Bauauslagen aus eigenen
Milteln bestritten.)) Nachdem die Bauart des Turmes auf Grund
der stattgefundenen Prüfung als verwendungsfähig erwiesen war,
hatte er seine militärische Bedeutung verloren. Welchem friedlichen
Zwecke er in Zukunft dienen sollte, wußte zunächst auch der Er—
bauer und Besitzer nicht. Einem Briefe des Erzherzogs vom 22. No—
vember 1833 ist zu entnehmen, daß der Erzherzog, der ein be—
sonderer Freund der Jesuiten war, die Absicht hatte, sie wieder
in Linz unterzubringen.) Und da das von den Jesuiten vor Auf—
hebung des Ordens innegehabte Kollegium zu jener Zeit Kaserne
und die anstoßende Ignatiuskirche seit Errichtung des Bistums
dinz Kathedralkirche war und somit eine Rückgabe beider Gebäude
in den Orden nicht in Betracht kommen konnte, verfiel der Erz⸗
herzog auf den — wie er selbst sagt — „bizarren Gedanken“, die
Jesuilen in dem unbewohnt gebliebenen Turm unterzubringen,
zwei Stockwerke aufzubauen und an der Seite des Turmes eine
Kapelle zu erricheten.
Tatsächlich bot er 1838 den Jesuiten den Turm an; sie nahmen
sedoch das Angebot nicht an, weshalb der Turm zunächst nach den
hom Erzherzoge entworfenen Plänen in ein ,schönes und geschmack—
bvolles“ Schloß umgebaut wurde.
Nach einer Beschreibung hatte der Turm sechs Stockwerke.
Ganz unten war die Küche untergebracht, aus der die Speisen
auf einer Art „Eisenbahn“ in die Höhe gezogen werden konnten.
Die Wohnungen im alten, ganz unverändert gebliebenen Teile
des Befestigungsturmes, waren zwar niedrig und der starken
Mauern wegen etwas dunkel, dafür die Zimmer in den oberen
Stockwerken hoch und „prachtvoll“, wenngleich infolge der runden
Bauart des Turmes in ihrer Form etwas absonderlich. Die dop—
belten Spitzbogenfenster, sehr zierlich in maurisch-gotischem Stile
gehalten, hatten zum Teil farbige Gläser und waren in jedem
Stockwerke anders geformt. Das Licht fiel ins Innere des Turmes
durch eine Glaskuppel. Den Abschluß nach oben bildete ein über
das flache Kupferdach hinausragender Kranz freistehender Zinken.
Da das Gebäude mit einem tiefen, breiten Graben umgeben war,
ührte aus einem Zimmer des dritten Stockwerkes eine Brücke
in den Garten, mit breiten Aufgangsstufen, an denen die Wagen
anhalten konnten. Den Turm umgab ein nach dem Muster engli⸗
scher Parks angelegter Garten, der sich über die Abhänge des
Berges erstreckte und von Fahrwegen und Fußsteigen nach allen
Richtungen hin durchzogen war.
1i)J Siehe „Heimatland“ Nr. 37, 1928.
) Siehe „Heimatland“ Nr. 43, 1928.
) Der Jesuitenorden war bekanntlich durch Papst Pius VII.
am 7. August 1814 wieder errichtet worden, nachdem er seit 21. Juli
1773 aufgehoben gewesen war. —
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—66 —BRAF BA kann man gar manchen Leser des Heimatland“ sragen, dur
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