Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 20 1931 (Nr. 20 / 1931)

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14. Fortsetzung Copyriuht 1930 by Verlas Alired Bechihold in Braunschweio 
Im restlosen Aufgehen seiner Haßgedanken sah er jetzt 
für sich selbst überhaupt keine Gefahr. 
Und Verena Saperas ging leichtfüßig dahin, ohne zu 
ahnen, daß eine Hand schon die Mordwaffe für sie um— 
klammert hielt. Sie dachte an Heinz, und ihr Herz war ganz 
von Zärtlichkeit für ihn erfüllt. Was sie vordem doch nie 
so richtig überlegt, das stand ihr jetzt klar vor Augen. Seine 
Lage dem Vater gegenüber war wirklich sehr peinlich. Doch 
sie wollte dafür sorgen, daß diese Unerträglichkeit bald 
ein Ende fand. In irgendeine besonders gute Laune des 
Vaters hinein wollte sie das Geständnis ihrer Liebe an— 
bringen. Sie lächelte glücklich. Sie hatte Heinz Hausmann 
sehr lieb, über alles lieb, es würde wunderschön werden, 
wenn sie erst seine Frau war. Der Vater würde sich darein 
finden, daß sie sich keinen Mann ihrer Heimat gewählt, 
wenn es ihn im Anfang vielleicht auch etwas störte. 
Aber Heinz Hausmann war ihm sympathisch, er hatte 
ihm als dem einzigen seiner Leute dadurch eine Art Aus— 
nahmestellung gegeben, daß er ihn als Gast zuweilen in 
sein Haus lud. Sie wußte, auch der Neid hatte schon diese 
Feststellung gemacht. Wie gut, daß sie Heinz Hausmann 
noch heute abends aufgesucht hatte, daß sie ihrem ungestümen 
Verlangen nachgegeben. Wer weiß, in welche düsteren Ge— 
danken er sich sonst noch verrannt hätte.— 
Sie zuckte zusammen. Eine- derbe, plumpe Hand legte 
sich wie eine scharfe Zange um ihren Oberarm, genau dort, 
wo der Leinwandverband den Streifschuß deckte. Die grobe 
Hand tat doppelt weh an dieser empfindlichen Stelle. Die 
kleine Taschenlaterne entfiel ihr. Vom Herrenhause her krochen 
die Ausläufer der großen Lampen, die den Eingang flan— 
kierten. In der kargen Beleuchtung sah Verena in ein von 
der Natur schon nicht besonders bedachtes, durch Haß aber 
völlig entstelltes Männergesicht. Sie erkannte das Gesicht 
sofort. Es gehörte dem Peon, den sie mit Schimpf und 
Schande fortgejagt, es gehörte dem Elenden, der ein er— 
kranktes Tier, das sie selbst nachher gesund gepflegt, mit 
dem Stiefelabsatz hatte zu Tode quälen wollen.— * 
„Lassen Sie mich sofort los, sonst rufe ich Hilfe herbei“, 
sagte sie halblaut. 
Er lachte. Es klang wie ein Glucksen. Ihm war zumute 
wie einem sinnlos Betrunkenen. Endlich war er am Ziele, 
endlich war der Augenblick der Rache gekommen, den er 
herbeigesehnt seit dem Tag, da ihn Verena Saperas mit der 
Peitsche ins Gesicht geschlagen, ihn, von ihrem Lasso um— 
wickelt, zu ihrem Vater gebracht. Auf dem Pferde saß sie, 
und neben ihr mußte er gehen, eingefangen in den Lasso, 
gde 
ch ha, 
wie ein Verbrecher. Jene Stunde hatte ihm das —F 
mal des Hasses ins Herz gedrückt. Nun war der nn Vie 
da, ihr die Rechnung zu präsentieren. Mit ihrem Leben soh et dre 
sie zahlen, was sie ihm schuldete. sten 
„Lassen Sie mich sofort los, Sie Schurke“, sagte Vernn Lere 
noch einmal, und es klang wie ein scharfer Befehl. e w 
Nur noch fester hielt Pepe Arndt, riß Verena mit ihan gek 
Bewegung ein Stück zurück, damit sie beide völlig aug p — 
Aichtbereich kamen. Wenn er jetzt schoß, war ihm der Erhh Er 
icher. Aber er mußte sich noch einen Augenblick an ue 
Angst seines Opfers weiden. Zu lange hatte ihm die Suun hade 
der Racheerfüllung als heißes Ziel vorgeschwebt, der Gu— nlich 
vollte ausgekostet sein. Dazu hatte ihm wohl auch der .isa 
all die Gehaßte so direkt in die Arme getrieben. Graujsun 
war ihm nie zumute gewesen als in diesen Augenblickun lehe 
Er hatte den Revolver wieder in die Tasche versenkt, hin Jüster 
jetzt Verena mit beiden Händen fest wie in einem Schrauhste u hoch 
Sie war kräftig, aber sie wußte, schroffes Wehren J dDi 
für sie nur die Gefahr vergrößert, daß der Verkommmnbesen 
sofort schoß. Sie hatte keine Waffe bei sich, und es hu lsam— 
hhr peinlich, um Hilfe zu rufen. Man würde sich wunden 
was sie hier, so nahe bei der Wohnstätte Heinz Hausmam 
tat, den man schon um die Gunst ihres Vaters beneiden 
Auch dem Vater gegenüber war es ihr unangenehm, geu 
hier angetroffen zu werden. Sie mochte doch nicht sap 
sie wäre bei Heinz Hausmann gewesen. Blitzschnell zu 
diese Gedanken durch ihren Kopf. 22. 
Es würde am besten sein, sich scheinbar jetzt zu fi 
und eine Gelegenheit zu erspähen, dem Kerl den Rebvoh 
aus der Tasche zu reißen. Sie hatte ja genau bebobathn 
wie er ihn in die rechte Tasche seiner Jacke gesteckt. 
Pepe Arndt hielt die Arme Verenas in eisener Un 
klammerung. 
„Habe ich dich, du Bestie“, knurrte der Wütende,„' 
ich dich, du rauhstachelige Pflanze.“ Er warnte: „Shhr 
du, dann knallt es, dann stolpern sie, die dir zu hi 
kommen wollen, über deine Leiche! Das heißt, sterben mr 
du sowieso. Heute nachmittags bist du mir entwischt. 
dir aber auch! Von dem einen Ombubaum herunter hu 
sch dein Suchen nach dem Schützen beobachtet. Nun b 
im dein Seelenheil, wirst es nötig haben, du. Ich mi 
etzt Schluß mit dir. Gleich ist's vorbei mit dem Heu 
eben.“ Er schüttelte sie und knirschte: „Du hast mich h 
veggejagt wie einen gemeinen Strtolch, mir ringsum 
Arbeitsgebiet gesperrt. Da hast ja Macht gehabt, das 
o einer Prinzessin gilt etwas. Ich bin ein Tagedieh, 
Zäufer geworden. Nur durch dich, du Natter, du hochmül 
Kanaille!“ 0 — 
WVerena wehrte sich jetzt doch gegen das Schütteln, de 
chre Geduld war auch zu Ende. Sie wehrte sich enen 
um seine festhaltenden Hände zu ermüden, damit er a 
eine Hand fallen ließ und sie den freiwerdenden o 
wegen konnte. So wäre es dann möglich, an seinen * 
zu gelangen. Zugleich überlegte sie auch, ob sie nicht 
lieber um Hilse rufen sollte; alle Bedenken mußten hu 
lich weichen, da es um ihr Leben ging. Nein, es 
gefährlich, um Hilfe zu rufen, das würde den Wütenden 
halb Verrückten nur bestimmen, sofort zu schießen. n 
Sie dachte an Heinz. Er saß jetzt ruhig in seinem gnn 
und hing seinen Gedanken nach. Vielleicht waren 
frohere Gedanken, als die gewesen, die ihn vorhin beschäftis 
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