Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 15 1931 (Nr. 15 / 1931)

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eltmaeht Erclöl 
„Seine“ Slfelder in Nordamerika sind noch immer die 
ergiebigsten; aber nicht genug dessen: „Sein“ Geld arbeitet in 
Mexiko, dem zweitreichsten Erdölgebiete der Welt, nicht weni— 
ger, wie es auch in den Gebieten Europas, in Galizien, Ru— 
nänien usw. eine diktierende Rolle spielt. Wohl nicht ganz 
nit Unrecht hat man darum das Eingreifen der Union in den 
etzten mexikanischen Wirren auf das Interesse des auf den 
nexikanischen Olfeldern investierten Kapitals bezogen. Das 
Wohl der katholischen Kirche wäre wielleicht. den bibelfesten 
Methodisten nicht so sehr am Herzen gelegen, als die gefähr— 
dete Integrität der wertwollen Bohrtürme. — 
Natürlich, Kapital in irgend einer Form ist vom 
Risiko der Erdölgewinnung untrennbar, immenses Kapital 
ogar. Wenn auch die Erdölfindung durch verbesserte wissen⸗ 
chaftliche Methoden heute nicht mehr so ein reines Hasard— 
piel ist, wie einstmals, immer noch ist das Risiko ein gewal⸗ 
iges. Mit Aufwand von Material, Kraft und Geldmitteln 
nussen Hunderte von Metern tiefe Bohrlöcher in die Erde ge⸗ 
ammt werden; gar manches vergeblich, ehe ein voller Erfolg 
intritt, ein Erfolg, wie ihn unser Bild von jener kaukasischen 
sdaphthaquelle zeigt, wo der plötzlich hervorbrechende schwarze 
Ztrahl so mächtig war, daß er beim Ausbruch fast die ganze 
Zohranlage zertrümmerte und die ganze. Umgegend unter 
einer Slüberschwemmung begrub. 
Wehe erst, wenn ein zündender Funke den feuergefähr⸗ 
ichen Springbrunnen zum Entflammen 'bringt! Fast gängzlich 
nachtlos steht der Mensch der fürchterlichen Flammengewalt 
dann gegenüber. In den seltensten Fällen gelingt es, durch 
. 
zhänh 
nen, Als man in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahr⸗ 
nnderls im damals noch „wilden Westen die ersten Erdöl— 
wöhe elen erbohrte, da hatte man wohl keine Ahnung, wellche 
—* Ideulung der schmierige Segen in kurzer Zeit gewinnen 
e ele der da reichlich aus der Erde quoll, so reichlich, daß 
m di ngar oft mit der übergroßen Menge des strömenden 
end hephtos nichts mehr anzufangen wußte. 
—V Zeit war dann das Petroleum nur Leuchtmittel 
wie und mit dem Aufkommen der elektrischen Beleuchtung 
hen nochte es zeitweise scheinen, als ob nun die Konjunktur für 
entgegtn das neue Mineralprodukt wieder im Erlöschen sec. 
dash Dann kam der Benzinmotor und mit ihm das neue Ver⸗ 
aacht hremuel das Auto. Nun lernte man, Hand in Hand mit 
ebenfalls fortschreitenden Veredelungstechnik der Kohle, 
Roffinerie des Erdöls immer mehr und mehr auszubauen 
dnun wurde das Erdöl. neuerdings und wohl für immer— 
hrende Zeiten, zur wahrhaftigen Weltmacht. Zunächst als 
gangsstoff des Bentgins, dann aber auch als Grundlage 
er großen Reihe anderer Erzeugnisse. Das Lampenpetro⸗ 
am gewann gleichfalls wieder an Bedeutung, als es neben 
Vengin als Treibstoff, namentlich für landwirtschaft- 
Trattoren, wieder zu Ehren kam. Dann ergeben sich 
dem Naphtha Schmieröle und Fette, Naphthalin und Pa⸗ 
zn und zuletzt jene teerähnlichen Stoffe, die als Binde⸗ 
el im modernen Kunststraßen— 
u eine wichtige Rolle spielen. So 
oclhinn man sagen, daß die Erdöl— 
agt aeuelle gerade dem Auto alles bie— 
veutsta t, Betriebsstoff, Schmiermittel 
ner wennd zuletzt auch die asphaltierte 
en Strahe. 
nen üuch das Rohöl wie es ist, 
Bliln hum durch den Diesel-Motor wie⸗ 
oergeseder zu neuer Geltung; Olmaschi⸗ 
Vild dnen dringen ja zu Wasser umd zu 
Aie duldende immer mehr vor; nicht zu 
wergessen, daß auch die Heizung 
ampfgetriebener Schiffseinheiten 
e mehr zur Ölfeuerung über— 
geht 
* 
— 
* 
—— 
5o nützt das Erdöl dem, der 
,m der Hand hat, ungeheuer; 
gie —— nur im Frieden, sondern be— 
hieh onders auch im leidigen Krieg, 
fuͤrta gum gebührt diesem flüssigen 
— lineral wohl mit Recht der Titel: 
beltmacht Erdöl. Eine 
ellmocht ist's, um die sich die 
On nderen, die legitimen Weltmächte 
hohl ef. Aen, um die sie sich, wenn's 
Frecen in muß, das heißt, wenn es die 
em ba gunktursorgen erheischen, die 
odo cn pfe einschlagen oder wenigstens 
ann Köpfe ihrer Untertanen ein— 
dle m ogen lassgen. 
— Und wer hat den weiten, wei— 
ahen. Nkn Vorrang in dem Ringen um 
ase itn flüssigen Kraftquellen der 
vaus sy ürchtenichtse“ und der Tanks, 
en Anterseeboote und der bom— 
Einut ree en Luftriesen? Na, wer 
aum dn sonst als Onkel UsA, der 
pierfel gewaltige? *. 
Perlin — 
etzt weĩß. Du es 
„In Brand geraten“. Das qualmende Feuermeer einer brennenden Olquelle in Kalifornien 
„Elite*-Wachsstoffe, Tischdecken sind in éiner Riesenauswahl stets lagernd und werden auch in Jeder 
Fröhße 6eparat angefertigt! Ganze Gainiturenl Es gibt nichts Besseres und dauerhafieres, deshalb wird 
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