Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Glauben und Volk ihr Leben ließen; kein Monument vwerkün— 
det die Namen derer, die hier der Urständ entgegenträumen. 
Name ist Schall und Rauch — sie aber leben fort in der Er— 
innerung, wie sie eisengekleidet, umwallt vom weißen Mantel 
mit dem schwarzen Kreuze das blitzende Schwert erheben für 
die Marienburg. Deutsches Volk, gedenkst du dieses Ehren— 
males deutscher Geschichte, der Wacht im Osten, dann sprich 
„Dies Land bleibt deutsch!“ I 
An der äußeren Chorwand der Konventskirche ist in 
Mosaik die acht Meter hohe Figur Marias mit dem Kinde an— 
gebracht, die joa der Burg den Namen gab. Die Sage meldet, 
daß einst bei einer Belagerung ein polnischer Schütze auf das 
Billdd gefeuert haben soll, um das Mauerwerk zu durchschlagen 
und den versammelten Komwent in der Kirche zu zermahlen. 
Aber unversehrt blieb das Bild, die Kugel zerriß beim Rück— 
prall den Frevler und seine Genossen; Maria ließ nimmer 
gegen die Feinde, ein Kunstwerk der Baukunst im Dunen 
die Burg zerstören, die ihren Namen trug. Ein Win 
o offenbart sich uns beim Durchschreiten der Kreuzon— 
Zäle und Konventstuben die Burg immer wieder vonn 
Mit besonderer Kunst sind die Deckengewölbe geführthe Alsp 
ruur von wenigen Pfeilern getragen, den Eindruch mderts in 
Schwere verlieren; so stützen das mächtige Palmengewölhe, nellen erb⸗ 
zroßen Remter“ des Meisters nur drei rote Granitsäulen u bedeutung 
n den Sälen des Komturs schweben, mehr als sie tragen, goollte, der 
gewundenen Stützen der Bogen. Unten im Hofe, beim zsnan gar 
brunnen mit spitzem Dache, flötet eine Amsel ihr —A ni 
am die Mauern weht kbühl der Wind, graue Nebel zehe Länger 
über die Wellen der Nogat. Im Abenddämmern ist's wie chund mite 
Vision, ein Traumbild der Vergangenheit. Da ziehen Nmochte es z 
Weißmäntel über die Zugbrücke dem Feinde entgesndas neue d 
Schwerter klirren, Rosse stampfen, und wieder tönt das b Dann! 
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Von P. Jannsen (Alte Pinakothek-München) 
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