Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 14 1931 (Nr. 14 / 1931)

d gsreundhaus e in Weyr, Pfarre St. Georgen bei Tollet, ge— 
und starb 1836 in Wien. Unbekannt durch wen, kam er 
Anene sie Mademie nach Wien und bildete sich zu einem treff— 
4— n Maler aus, der auch in den Galerien von München ver⸗ 
omb n ist. Wie treffend ist doch das Porträt des Pfarrers 
r he sberger, das im Besitz der Pfarrpfründe ist! Die Züge opre 
in lebenswahr zum Beschauer. Kastner war ein sinniger Ma 
uih genmaler. Das Bild der Unbefleckten Empfängnis, das 
ner am Marienaltare der Pfarrkirche hing, bietet eine 
a he seines Könnens. Die Widmung auf der Rückseite an 
v T alter Vater: „Nimm, lieber Vater, zu Deinem Namens 
achne dies Frauenbild für Dich von Deines ewig dankbarn Soh 
as hand, sei seiner noch lang in Deinem grauen Alter ein 
nre henk vor diesem heiligen Gegenstand“, ehrt ebenso den Kin 
nn, wie das Werk des Künstlers. Ein zweites Marien 
„‚Naria mit Jesuskind“, ebenfalls im Besitz der Pfarr 
adde, ist wohl eine Kopie nach einem italienischen Meister. 
weitere Madonnenbilder von Kastner, darunter „Mario 
henazzano“, sind im Besitze der Brüder Huber in St. Ge— 
. Im Gedächtnis des Volkes ist Kastner beinahe verges— 
„. Andere Gemälde, teils im Besitze der Kirche, teils bei 
haten, konnten nicht mit Sicherheit als Werke seiner Hand 
geprochen werden. Ein Maler des 18. Jahrhunderts war 
treten durch den Maler und Gastwirt Wolfgang Andreas 
indl aus Wels, der 1739 den Kreuzweg lieferte. Aus einem 
iefe an Pfarrer Geßl erfahren wir, daß sich die Lieferung 
zögerte, da der Maler gleichzeitig auf Drängen des Prä— 
en von Wilhering einen Kreuzweg für die Stiftskirche lie— 
amußte. Vom Kreuzweg Heindls, der für die Station vier 
den verlangte, sind nur mehr sieben Stationen vorhanden. 
Ns Urkundenwesen bot wertvolles Material in 
nebier Schreiblbalendern des Grafen Franz Ferdinand von 
rinzenstein aus den Jahren 1715, 1717, 1722 und 1726 
eGchreibbalender, aus dem Verlage des Buchhändlers Da— 
d Koll in Wien am Stock im Eisen, zeigen auf der Vorder— 
ite das in Leder gepreßte Wappen der Grafen won Sprin— 
atein und sind mit durchschossenen Blättern gebunden. Auf 
csen Blättern hat der Graf sein Tagebüch niedergeschrieben, 
drin neben familiären Ereignissen auch öffentliche Gescheh— 
se verzeichnet sind. Der Graf war von 17151722 des „al⸗ 
hernnstand Verordneten und Landschafts Präsident“. 
en breiten Raum nehmen die Verhandlungen ein, die er 
jeinsam mit Herrn von Eyselsberg und dem Prälaten von 
emsmünster mit der Hofkammer in Wien im Auftrage der 
tünde durchfülhhrte. So bautet ein Eintrag. Am 18. Jänner 
shien die Deputation vor dem Hofkanzler und stellte ihm 
wie „die Kräften deren Stände auf wiederholtes Unter— 
sen also schwach befunden, daß unmöglich sei, für das ge— 
nliche Dezennium mehr als 300. 000 fl. zu stipulieren für 
„s dahr aber wollten die Stände noch 50.000 fl. beilegen 
zu noch das Militärgeld“. Nur durch Geschenke und 
zeuche aller Art war es ihnen möglich, den Weg durch die 
hemarilla hindurch zum Kaiser zu finden. Erst am 15. Juni 
ffielten sie nach günstiger Erledigung die Abschiedsaudienz 
im ßatser. Fum Zeichen der kaiferlichen Huld bekam Graf 
rinzenstein am 14. September 1715 vom Abte von Mont— 
rrut aus Wien neben einem höflichen Brief ein mit Diaman— 
geschmücktes Bild des Kaisers, während der Abt. von 
msmünster ein „Brustkreutz“ erhielt. In dieser Art sind 
„h viele Details angeführt, deren Schilderung aber den 
sehen eines Artikels überschreiten würde. — 
Reich beschickt war die Abteilung: ReligiöseKlein— 
Ast. Da gab es viele Sandlbilder, Kupferstiche und ge— 
srichene Gebetbücher. Recht treuherzig muteten die Ton— 
prn der alten Pfarrkrippe aus dem Beginn des 18. Jahr 
erts an. Die Stube der hl. Familie war in naiver Kind— 
eit mit Hausrat in Miniaturformat reich wersehen. Se— 
wert war auch das Franzosenkreuz aus dem Besitze des 
“u nernhauses in Grub. Laut Inschrift wurde es am 
. Februar 1805 vom Korporal Jean Francois vom 21. Re— 
* 
die wiener küchee 
und OefkerAs 
Vie 
wiener Küche 
ohne Mehlspeĩsen 
Die Mehlspeise 
ohne Oefker 
—* 
beides 
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giment aus 441 Stücken zusammengesetzt. In den geschriebe— 
nen Gebetbüchern zeigte sich eine reichere Kenntnis der Litur— 
gie, als das Volk sie heute hakr. So waren in einem Gebet— 
buche sämtliche Gebete der Aschenweihe in deutscher Sprache 
verzeichnet. Heute hat man alle Mühe, das Volk wieder an 
die Quellen echten Gebetslebens heranzubringen. 
VUeberblicken wir noch einmal die reichhaltige Schau hei— 
matlicher Kunst, so können wir in mancher Beziehung das 
Dichterwort Geibels anwenden: 
Die groß geschaut, Anm ahren Gräbernn 
die groß gebaut, Stehen wir 75 
Sie schlummern in den Särgen, Als ein Geschlecht von Zwergen 
H. W. 
Waffensammlung im Besitz der Pfarrpfründe 
Auf der Heimatausstellung in St. Georgen 
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