Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 13 1931 (Nr. 13 / 1931)

9 Ma noch 
Von L. Nowak, Wels⸗A⸗ pogel⸗Un 
— — — 
egen, das goldene Getreide, zu bergen. Die Wel'er * in 
leute seufzen nach kühlerem eee rn n wird 
ie Sonne tãglich schöner unter, macht den Westhimeedn den 
Jen in strahlendem Feuer, rot und gelb, und —55 edn Selt' 
—28 hinaus über das ganze Firmament. hun der He 
aufba p sigendun in der Ferne weiße, riefige Wolkentien banz 
7 us hindfed ern, „Regenwurzen“ und Lämmerwölhh manchme 
en ün von Westen, vom Meer her, wehen, und 9* aufnehm 
—“— 3— onautal eine schwarze Wolkenwand oder ein * — 
rer Wolkenwall erhebt. Das Gewitter ist da und i eb Be 
sich vorläufig die Heide an. Wenn es im Heuwinkl“ od iu der him 
en Schauersberg zu steht, komm es sicher ibet mecche und od 
agt es einige Zeit um die ganze weite Fläche 55— hutlet 
deh * ist ausgedörrt und will den Regen nicht mehr ien kenrösch 
Bauern fürchten den „Schauer“, den Hagel. Gie deit ist 
gn Ve Mutter Gottes won Schauersberg, das nicht undusen 
ägα Namen hat. In Steinhaus und Fischlham unm — die Ne— 
auch anderswo. n i in Hin 
Und endlich, endlich braust es daher, das wild gen un 
ren schwarz und braun, dee du hen 
ι gesahruin. Blitze erhellen das große, weite Himmenn, Uni 
e, — rollen über die Heide hin; allerdings nur Shhneew 
—— achhall, kein Vergleich zur himmlisch en Kanonade Ehnzen' 
hochgebirge. Aber umso gefährlicher sind die Wetter hier Fließli 
Hochgebirge schläghe Nlend 
in Berge und GennVeise, 
selten trifft ein Vhebs „ost 
strahl ein Haus, hin kine P 
auf der weiten Flih oder es 
fährt der Himmeden Vi 
funke nur zu leich hhlein sin 
chöne Bauernhöfe in holles 
bernichtet die 9 deiden 
Arbeit des Landwinn das 9 
Die Gewitterfurcht de 
Heidebewohner n 
Flachlandleute ist n 
zu berechtigt. 
Nach des Go 
mers Plage, nach 
nen Wettergefahr 
kommt der xuhsan 
Herbst. O, wie ist 
der liebe Himmel he 
Und so klar ist er 
abgeklärt. So tief kan 
man ihn durchschauer 
Es ist, als mußte wu 
jetzt und jetzt durche 
hen können, bis zu de 
Wundern d er Geligkei 
hinein! Still ist's, fe 
lich still Die W 
singen wenig, sie rus 
einander nur zu. Ker 
Lerchlein steigt meh 
Herbstruhe. Hie undd 
in Rabenchrei. Fitt 
amgeackerie Eide de 
bet und verfallend⸗ 
Laub. Eine eigerd 
herbe Stimmung. 
Zugpvögel giehe 
in Scharen über de 
Heidehimmel. hHie un 
Groß und weit liegt der Himmel über der Welser Stadt. 
Da stört kein kühner Bergzack, fast gleichmäßig ruht das Fir— 
mament ringsum auf niederen Höhen. Im Süden steckt der 
gezähnte Kamm der Alpen, erniedrigt durch die Entfernung, 
im Nordosten grüßen die Mühlviertler Berge, weit genug, um 
nicht mehr hoch zu sein. Und was man sonst noch sehen bann in 
weiter, köstlicher Schau wom roten Turm der Marienwarte, 
alles ist versenkt und abgeglichen und kann die Größe des 
Heidehimmels nicht beeinträchtigen.— 
Heidehimmel. Ein Wort, das Weite und Höhe in sich 
chließt. Langweilig nennen manche die Heidegegend, ganz irr⸗ 
tümlich. Wenn man erst jahrelang hier ist, wenn man sich Zeit 
nimmt zu stillem NRaturschauen, dann findet man bescheidene 
Wunder woll tiefer Schönheit. J 
Heidehimmel. Ein Himmel mit Raum. Hier ist er nicht so 
klein wie in den Bergtälern, wo oft nur ein Stückchen Fir— 
mament auf hohen Gipfeln aufliegt. Hier ist Platz in den Lüf— 
ten. Die Himmelsglocke ist nicht nur in der Höhe, sie reicht 
auch uns zur Seite herunter. 
Wohl endlos blau ist dieser Himmel im Frühling! Da ist 
schier kein Anfang, kein Ende. Das Auge beginnt zu zittern, 
wenn es ihn messen will. Blau, nichts als reines Blau, ein 
wirkliches blaues Wunder. Und die Lerche findet den Heide— 
himmel sonschön, daß sie singend in ihm aufsteigt, so hoch sie 
fliegen hann. 
Zur Frühlingszeit 
beginnt auch wieder die 
Luftschiffahrt. Flieger 
ziehen über die Heide. 
Einer täglich. Luftpost. 
Manche dieser schnur— 
renden mechanischen 
Riesenvögel lassen sich 
oft tief auf die Stadt 
herab, als wollten sie 
sie besichtigen. Ein An— 
stoßen ist ja in dieser 
Ebene nicht zu fürch— 
ten. 
Auch der Lenz— 
himmel bleibt nicht im— 
mer rein. Blütenweiße 
Wölkchen ziehen auf, 
weiß⸗ silbern schim⸗ 
mernd, verdichten sich, 
bringen KRegengrau. 
Aber was macht das 
im Frühjahr, im Mai? 
Das ist kein wehmüti— 
ger Herbstregen, das 
wird ein duftiger, viel— 
versprechender Mai— 
regen, der singend auf 
die zartgrüne Heide 
niederrauscht. 
Sommer. O, du 
unerbittliche Heide— 
sonne! Da gibt's oft 
Tage zum Verschmach— 
ten! Der Himmel wird 
ganz blaß wor Hitze. 
Auf der Heide müht 
sich die Bauernschaft 
im Schweiße ihres An— 
gesichtes, den Heide— 
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Rlota·D üũrrenbach: Frau mit Pershaube
	        
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