Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 13 1931 (Nr. 13 / 1931)

u 
*ai 
ip 
* 
mi 
and 
geht 
„d⸗ 
mmn 
gtche 
I 
J 
01 
VX 
ehorr 
scho 
nes 
1 
V 
hs 
t 
W 
rnte 
19 sB 
tr aßt 
) önh⸗ 
istän 
PP 
ores 
Ein plumper, stämmiger Gesell nahm am Nachbartisch 
ßlatz. Ein riesengroßer, von Wind und Wetter arg mitge— 
omnmener Hut beschattete sein breites Gesicht von etwas 
almückischem Aussehen. Niemals wäre Heinz Hausmann auf 
die Idee gekommen, daß dieser Mensch in irgendwelchen 
zezichungen stehe zu Deutschland, wenn er nicht plötzlich 
on ihm in deutscher Sprache angeredet worden wäre. 
„Sie sind ein Landsmann!“ klang es breit, wie die 
deute in der Provinz Posen sprechen, an Heinz Hausmanns 
oyr. „Ich. will Sie nicht anpumpen, also geben Sie es 
— daß Sie Deutscher sind wie ich.“ 
heinz nickte. 
Natürlich gebe ich es zu, auch falls ich Ihnen mit einer 
leinigkeit aushelfen soll. Landsleute im Ausland müssen 
mander ja beistehen. Doch füge ich gleich hinzu, viel habe 
ch selbst nicht ·· 
Er berrachtete jetzt den andern genauer und fand ihn 
benig vertrauenderweckend. Die etwas schrägliegenden Augen 
chielten ein wenig, und das stark vorgeschobene Kinn deutete 
ruf Rücksichtslosigkeit. 
„Viel haben Sie selbst nicht?“ nahm der andere den 
tzten Satz in leichtem Frageton auf und beantwortete ihn 
ch selbst: „Also sind Sie auch ein Glückssucher wie wir 
lle, die wir uns als Ausländer hier in der Fremde 'rum— 
deiben. Aber wenn es Ihnen, wie Sie eben andeuteten, nicht 
uuf einen kleinen Freundschaftsdienst für einen Landsmann 
mkommt, ich tränke gern ein paar Gläschen Cazalla, hier 
n der Bar gibt es nämlich eine Primasorte. Ich sage Ihnen, 
in Rachenputzer ist das, die Eingeweide brennt einem das 
zeug aus, daß man sich innerlich vorkommt wie chemisch 
ereinigt. Ich kann Ihnen Cazella nur empfehlen. Auch 
venn Sie Sorgen haben sollten. Cazalla frißt die Sorgen 
atzelahl weg, man vergißt alles danach.“ 
Heinz Hausmann wehrte ab. „Ich mag dergleichen nicht 
rinken. Wenn Sie aber wollen, zahle ich Ihnen gern ein 
haat von den Schnäpsen.“ B 
Der Nachbar gefiel ihm nicht, er wollte möglichst schnell 
ãnen Kaffee austrinken und dann aufbrechen. 
Der Andere hatte schon dem Kellner gewinkt; gleich 
zarauf standen zwei nicht eben kleine Gläschen eines matt— 
nülchsarbenen Getränkes vor ihm. Er schüttete das eine Glas 
sinunter, rekelte sich wohlig. 
„Landsmann, das ist fressendes Feuer, das man sich 
die Adern gießt. Sie sollten wirklich kosten, wirklich.“ 
Heinz Hausmann lehnte entschieden ab. Er wollte zahlen, 
vch der Kellner ließ sich nicht blicken, und seine Sprach— 
kenntnisse reichten nicht aus, um ihn herbeizurufen. I 
Eben goß sich der Mann mit dem Kalmückengesicht das 
weite Glas in den Mund, schluckte kräftig, machte begeistert: 
„Ah!“ Er sah Heinz Hausmann zwinkernd an. 
„Sie sind ein netter Landsmann. Sie haben mir zwei 
Lazallas spendiert, und dafür will ich Ihnen auch einen cuten 
Rat geben. Glauben Sie einem Menschen, der sich schon 
nn guenzs Jahre in Uruguay umhertreibt, daß der Rat 
ahe machte ein geheimnisvolles Gesicht und neigte sich 
hier „Ich rate Ihnen, falls Sie, wie es den Anschein hat, 
. noch Neuling sind und Ihr Geld dazu reicht, sofort 
zumachen und mit dem nächsten Dampfer wieder dorthin 
zu fahren, woher Sie gekommen sind.“ 
Faortsetzung folgt 
igentümer, Herausgeber und Verleger: der bath. Preßverein der 
Nöese Linz. —IDD 
Drucher: Abad. Buchdwuckerei des kath. Preßvereimes (verantwort⸗ 
lͤcher Leiter Frang Stinda. Sämniche in Dinz, Saudstraße 4. 
de —8 8 * x * 
* —* 4 438 8 — 3 4 * * * * 54 
* — 4 —J338. 8 J B p —J16 7 38 *— 
8 * — * * 
* 1344 *. A 0 —28 2566 
—R * 8 
— —4e4— — 2— — 
7 
and unschöne Hautfarbe verwenden man am besten die schneeig⸗weiße, fettfreie 
remne LTesßnor, welche den Händen und dem Gesicht jene matte Weiße 
derleihl, die der vornehmen Dame erwünscht ist. Ein besonderer Vorteil 
negt auch darin, daß diese unsichtbare matte Creme wundervoll'ftühlend 
bei Juäreiz der Haut wirki und gleichzeitig eine vorzügliche Unterlage 
für Puder ist. Der nachhaltige Duft dieser Creme gleicht einem taufrisch 
Jepflückten Frühlingsstrauß von Veilchen Maiglöckchen und Flieder, ohne 
enen berüchtigsen Moschusgeruch, den die vornehme Welt derabscheut — 
preis der Tube 8. 1.2 und 8 1460, die dazugehörige Leodor⸗Seife 
Stud 8. —.90. In allen Chlorodont-Verkaufsstellen zu haben 
— — — 
Neue Wege der Radiotechnik 
Im jedem Radioempfänger befinder sich eine Angahl von 
„Röhren“, von demen eine die besonders wichtige Aufgabe hat, den 
eigentlhichen „Empfang“ zu besorgen. Diese Aufgabe besteht darin, 
ie von weither kommenlden. Radiowellen än ellektwische Ströme 
umzuformen, die imstande sind, einen Lautsprecher oder Kopfhörer 
erklͤngen zu lassen. Diese Röhre, das Herz des Radioapparates, 
nennt man „Audionröhre“. 
Die von diesser Audkonröhre gelieferten Ströme sinnd aber meist 
noch zu schwach, um einen Lautsprecher. —XDDDD 
den; man muß sie also verstärken umd das besorgen andere Röh— 
en, die HNiederfrequenz⸗ Verstärker⸗Röhren hesißen. Je mehr von 
ihnen vorhanden sind, desto Lauter spielt derr Apparat, aber er 
bringt naturlich krotz aller Verstärkung nicht mehr Semdestationen, 
As die Audionröhre empfangen bann. Viele, ja die meistein Radio⸗ 
vellen sind zu schwach, als daß sie von der Audionröhre „gehört“ 
werden könnden, besonders bei Tag, denn die, Radiowellen haben 
underdags nur ein Fünftel der Stärke, die sie bei Nacht ewreichen. 
Um also emtfernttere Sendestationen aumd auch um bei Tag guit 
hören zu können, muß man diie Radãowellen schon verstärken, be⸗ 
bor sie moch von der Audionröhre empfangen werden. Dazu ver⸗ 
wendet moan dae „Hochfrequemzröhre“. 
Seit Bestehein der Radiotechnik hat sich mun der Gebrauch 
eingebürgert, duee Lesistungsfähögkeit eimes Radiogerätes nach der 
Röhrenzahl zu bemessen. Es hoat sich aber auch eimgebürgert, mlit 
der Röhremgahl demn ganzem Aufbau des Apparates zu benngech⸗ 
en, denn jede Radiofabrik baut ee 
inen 2-Röhrenapparat mit d Audion- und 1 Niederfrequenzröhre, 
dimem 3-Röhrenapparat mit 1 Andio- und 2 Niederfrequenzröhren, 
einen 4.3Röhrenapparaat mitt 1 Hochfrequenz-⸗, 1 Audsion⸗ und 
2 Niederfrequenzröhrren. 
Damiit ist auch schon gesagt, wie sich die Apparate besiim Emp⸗ 
fang verhalten: Der 8-Röhrenapparat zum Belispiell wird stetts nur 
eime beschränkte Anzahl mäher gelegemer Sendesftabionen zu Gehör 
bwingen, er wird beñ Tag nur mangelhaften Empfang liefern, aber 
er wird lauter seün als der 2-Röhremnapparat. Ueberdies wirrd sich 
das Fehlen eimer Hochfrequenzröhre auch dadurch bemerkbar ma— 
hen, daß man einzelnne Statsionen nur schlecht trrennem banmn, das 
hesiißt, daß man offt tzwei Sender zu gleicher Zeit hörem wird. 
wWer also däesen Uebelständden abhebfen will, wird sich einen 
Rohrenapparat kaufem müssen. Der ist nun allerdigs gleich 
Janz erheblich teurer als der 3-Röhrenapparat, —V— 
die messtem mit dem mangellhaßten Empfang bescheiden müssen. 
Ueberdies gehht eiin guter 4-Röhrenempfänger für dem Hausge⸗ 
brauch eigemntlich eimn wemnig zu laut. 
Sie FirmaRadione“ ist nun als erste und eiünzige im Oester⸗ 
eüch auf dem eügemtlich waheliegenden Gedanken gekommen, einen 
Apparat zu bauen, der eime Hochfrequenzröhre mit all iihrein Vor⸗ 
belenn enshält umd dabeil doch nicht so teiuer awie ein 4-Röhren⸗ 
apparat üft. Deshalb hat sie ihm außer der Audiomröhre statt 
Iweir mur eiüne Niederfrequenzröhre gegeben, die allerdimgs als 
esonderer Kroftverstärker ausgebaut aͤst. Man bann diesem Appa⸗— 
ah micht „3-Röhrenapparat“ nennen, denn damit wäre mach der 
ibllichern Beesüchnumg gessagt, er hätte beime Hochfrequenzröhre. 
Neam kann ihn aber auch nicht „4-Röhremapparat“ mennem, denn 
wenn man himelinschaut, zählt man nur drei Röhren.Er üst also 
Awas ganz Neues und laßt sich in die Reihe der bisher übllichen 
—ER 
Alle Vorbdeille des 48Röhrenapparates sind in ihm wewelimigt, 
er läßt auch die entferntesten Stationen hören und brennt sie 
scharf, er läßt sie aber auch bei Tag hören und kostett doch nur 
wemig mehr als die Hälfte eines guten 4-Röhrenapparates. Er ist 
o empflindlich, daß er keiĩne Antenne braucht, auch Akkumussatoren 
umd andere Batterien sind überflüsssig. Seine Bedienung iist mehr 
As einfach, da er nur einen eimzigen Einstellknopf hat. Er heüßt 
„Radiome VSV 3“ (2704) 
205
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.